Architekturobjekte
Johanneshaus in Ulm
89231 Neu-Ulm, Goethestraße 5
Mit freundlicher Unterstützung von Tremco CPG Germany
Mit freundlicher Unterstützung von Tremco CPG Germany
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Goethestraße 5, 89231 Neu-Ulm, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2023
Nachhaltigkeit
Passivhaus-Zertifizierung
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Johannesplatz in Neu-Ulm ist ein kleiner Platz zwischen der Kirche St. Johann-Baptist (Baujahr 1857, Umgestaltung von Dominikus Böhm, 1921-27) und weiteren kirchlichen Gebäuden: Pfarrerwohnung, Beratungsstelle, Kindergarten. Das neue, viergeschossige Johanneshaus ersetzt einen Altbau und umfasst einen Gemeindesaal und die Verwaltungsräume. Direkt gegenüber der Kirche gelegen, nimmt der Neubau deren Gestaltung in Material und Farbgebung auf: heller Ziegel in schmalen Formaten, die mit der Rückseite nach vorn eingebaut wurden und damit der Fassade Bewegung verleihen, und rote Eternit-Fassadenplatten im Eingangsbereich und im Anbau zum Garten.
Es ist kalt, als wir uns das erste Mal auf dem Johannesplatz mit Fensterbauer und Architekt treffen. Als erstes springt ins Auge, dass fast alle Fenster bereits die Umrahmung durch die Zargen des neuen Montagesystems tragen. Die Montage ging offensichtlich schneller als gedacht. Ja, rund 15 Prozent, schätzt Thomas Mayerhofer, Inhaber von Mayerhofer Fensterbau und Bauleiter für dieses Projekt. Welche weiteren Eigenschaften haben ihn bewogen, das System auszuprobieren/dem Architekten vorzuschlagen? Immerhin gibt es noch nichts Vergleichbares am Markt. „Einmal war ausschlaggebend, dass das System geprüft ist“, meint Mayerhofer, der es bei seinem Beschlaghändler, Hermann Schoell GmbH & Co. KG aus Schwäbisch Gmünd, kennengelernt hat. „Überzeugt hat uns außerdem die Präzision, mit der das System abdichtet und mit der die Fenster eingebaut werden können.“
1. Einbauphase: Eine saubere Laibung vor der Wand
Mittlerweile haben die Mitarbeiter von Mayerhofer Fensterbau mit der Montage begonnen. Das illbruck Vorwandmontage-System besteht aus sechs exakt aufeinander abgestimmten Komponenten, die sich leicht verarbeiten lassen: Montagezarge und Montageplatte, Dämmkeil, ein revolutionärer Soforthaft-Kleber, Primer und Multifunktions-Dichtungsband.
Das illbruck Vorwandmontagesystem besteht aus:
illbruck PR007 Fenstermontagezarge (λ = 0,07 W/mK)
illbruck PR008 Dämmkeil (λ = 0,03 W/mK)
illbruck PR009 Fenstermontageplatte für große Bautiefen
illbruck SP340 Soforthaft-Kleber (allein lastabtragend)
illbruck AT140 Primer
illbruck TP652 illmod trioplex+, das vielseitigste Multifunktions-Dichtungsband auf dem Markt mit EC1PLUS-Zertifizierung
Das System gewann 2012 den Innovationspreis econstar in Silber und den polnischen TOP-Builder 2013.
Sämtliche Details und Bestandteile sind vom ift Rosenheim als System geprüft. Die Fensterbauer bestreichen einen Streifen von etwa 10 cm auf der Wand rund um die Fensteröffnung mit Primer, der sich trotz der heutigen Temperaturen um den Gefrierpunkt gut verarbeiten lässt. Anschließend werden die Zargen aufgebracht, in die später das Fenster eingesetzt wird. Sie sind dreieckig geformt, leicht und wärmedämmend und bestehen aus Recyclingmaterial. Geliefert werden sie in 1,40 m Länge und lassen sich problemlos kürzen oder ansetzen. Zunächst wird eine Seite der Zargen ebenfalls geprimert, anschließend bringen die Fensterbauer zwei Stränge des illbruck SP340 Soforthaft-Klebers auf, kleben die Zarge um die Fensteröffnung und richten sie aus. Der Kleber zeichnet sich durch so hohe Klebekraft aus, dass er allein später die Lasten des Fensters tragen wird. Der Kleber hat eine so hohe Anfangshaftung, dass ein Verrutschen verhindert wird. Sicherungsschrauben sorgen für den nötigen Anpressdruck. Dank der Schrauben kann nach wenigen Stunden mit der Fenstermontage begonnen werden. Der Kleber selbst härtet schnell durch (3 mm in 24 Stunden). Damit sind die Zargen bereit für den Anschluss an die Wärmedämmung und das Einsetzen des Fensters.
Welches Fazit ziehen die Fensterbauer nach dem heutigen ersten Dutzend Zargen? „Das System ist nicht kompliziert“, fasst einer der Mitarbeiter zusammen. „Besonders hilfreich ist es, dass man die Zarge überall an der Wand befestigen kann – man muss nicht mehrmals eine Stelle suchen, wo die Schraube hält. Dadurch ist man viel schneller.“
2. Einbauphase: Besser als in einer „echten“ Laibung
Schnell geht auch die anschließende Montage der Holz-Aluminium-Fenster. Die Zarge bietet eine glatte Laibung, so wie sie die Fensterbauer immer gerne hätten. Ein Glattstrich entfällt. Nun muss das Fenster nur noch abgedichtet werden. Dafür gehört das Multifunktions-Dichtungsband illbruck TP652 illmod trioplex+ zum System, mit dessen Vorgänger tremco illbruck 2007 den Abdichtungsmarkt neu aufgerollt hat. Es wird direkt auf den Rahmen aufgeklebt und vereint die Funktionen der drei Abdichtungsebenen nach RAL – außen, Mitte, innen. Durch die Seitenflächenbeschichtung ist es „innen dampfdiffusionsdichter als außen“, wie von der RAL Gütegemeinschaft gefordert. Damit verbindet es Schlagregendichtigkeit mit Luftdichtheit und Wärme- sowie Schalldämmung. Und es ist sogar passivhaustauglich. Mit dem Band am Blendrahmen wird das komplette Fenster gegen die Vormauerung und in die neue Laibung gesetzt, die von der illbruck PR007 Fenstermontagezarge gebildet wird.
Die einfache Befestigung war eins der Argumente, die auch den Architekten, Martin Dieterich vom Architekturbüro Wolfgang Heisler, Ulm, und den Bauherrn überzeugten. Das Ankleben der wärmedämmenden Zarge an der Wand und die Abdichtung des Fensterrahmens mit dem Multifunktions-Dichtungsband ist nicht nur deutlich verlässlicher und einfacher herzustellen als die unkalkulierbare, „handgestrickte“ Dämmung und Abdichtung einer Konsolenkonstruktion – das ist wichtig für den Nachweis des Passivhausstandards hier im Johanneshaus. Auch der saubere Anschluss an die Vormauerschale ist eine klare Lösung.
Einen besonderen Mehrwert dieser Konstruktionsweise stellt außerdem der Schallschutz dar, das ist insbesondere für Bauten in Innenstadtlagen interessant. In der Prüfung beim ift Rosenheim erreichte eine herkömmliche Montage im WDVS einen Dämmwert von nur 19 dB. Mit der illbruck PR007 Fenstermontagezarge jedoch, in Kombination mit dem Multifunktions-Dichtungsband illbruck TP652 illmod trioplex+ und dem raumseitig aufgebrachten, EC1PLUS-zertifizierten illbruck SP525 Hochbau- und Anschlussfugen-Dichtstoff, wurde der Referenzwert von 43 dB erreicht. Das entspricht dem Wert, den das Schallschutzfenster ohne Schallnebenwege optimal erreicht. Somit bietet diese Ausführung den gegenwärtig maximalen möglichen Schallschutz von vor der Wand montierten Fenstern.
Und selbst wenn man einem Neubau noch nicht an eine Sanierung denken möchte: Das illbruck Vorwandmontage-System ermöglicht den Fenstertausch ohne Zerstörung der Außenfassade. „Das ist Nachhaltigkeit“, fasst Frank Wörmann, Produktmanager für Abdichtungsprodukte bei tremco illbruck, zusammen.
Grundsätzlich: System und Verarbeiter sind geprüft
Mit seinen sechs Komponenten steht das illbruck Vorwandmontage-System für eine technisch wegweisende, saubere Fensterabdichtung. Unerlässlich für eine perfekte Montage ist eine detaillierte Einweisung, die der Hersteller tremco illbruck vornimmt und für die die Schulungsteilnehmer ein Zertifikat erhalten. Damit zeichnen sie sich als fachlich fortschrittliche Betriebe aus, die Fenstermontagen auf dem Stand der Technik – also besser als nach Norm – ausführen. Laut tremco illbruck haben bereits weit über 200 Kunden erfolgreich die Schulung absolviert.
Das Johanneshaus ist fertig befenstert und abgedichtet. Einige Tage später wird ein Blower-Door-Test durchgeführt, der nach den üblichen kleinen Nachbesserungen erfolgreich ist. Er ergibt einen Wert von 0,3 – optimal für ein Passivhaus. Wir resümieren: Schneller zu montieren, einfacher und damit fehlerfreier zu handhaben, saubere Ergebnisse in Sachen Luftdichtheit, Wärmedämmung und Schallschutz – ein sichtbarer Fortschritt für den Fensterbauer. Thomas Mayerhofer: „Wir werden das System sicher wieder einsetzen und können es mit gutem Gewissen weiterempfehlen.“
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte