Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer


Judohalle Holzhausen

04288 Leipzig, Christian-Grunert-Str. 2

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schoener und Panzer Architekten

Innenraum - Judohalle Holzhausen

© Schoener und Panzer Architekten

Innenraum - Judohalle Holzhausen

© Schoener und Panzer Architekten

Innenraum - Judohalle Holzhausen

© Schoener und Panzer Architekten

Innenraum - Judohalle Holzhausen

© Schoener und Panzer Architekten

Detail Stahl-Polycarbonat-Tor - Judohalle Holzhausen

© Schoener und Panzer Architekten

Detail Lochfräsung - Judohalle Holzhausen

© Schoener und Panzer Architekten

Bestandsfoto außen - Judohalle Holzhausen

© Schoener und Panzer Architekten

Bestandsfoto innen - Judohalle Holzhausen

© Schoener und Panzer Architekten

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schoener und Panzer Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Christian-Grunert-Str. 2, 04288 Leipzig, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

10.2016

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Schoener und Panzer Architekten

Tapetenwerk Haus F, Lützner Str. 91

04177 Leipzig

Deutschland

Tel. 0341 60466783

mail@supa.info

Architekturfotografie

Margret Hoppe

Spinnereistraße 7, PF 220

04229 Leipzig

Deutschland

Bauherr

Judo Holzhausen e.V.

Elsterweg 10

04316 Leipzig

Deutschland

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Holzbau Regen & Barth GmbH

Görlitzer Str. 11

04129 Leipzig

Deutschland

info@holzbau-regen.de

Verwendete Produkte

Hufer Holztechnik

Holzbau

Universalexpander

ISOCELL

Dämmung

ISOCELL-Zellulosefaser

UPM Sales GmbH

Innenverkleidung

WISA-Spruce

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.040 m³

 

Bruttogrundfläche

160 m²

 

Nutzfläche

145 m²

 

Grundstücksgröße

501 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

125.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der Judo Holzhausen e.V. konnte 2015 eine ursprünglich als Heizhaus genutzte Lagerhalle erwerben, die Ende der 60er Jahre in DDR-Typenbauweise im Osten Leipzigs errichtet wurde. Die ungedämmte und in Betonbauweise errichtete Halle wurde unter engen wirtschaftlichen Zwängen energetisch ertüchtigt und für den Trainingsbetrieb des Judovereins ausgebaut.

Die dreiseitig anschließende Nachbarbebauung der Halle forderte eine Innendämmung der Wände, lediglich das Dach konnte von außen gedämmt werden. Aus dieser Rahmenbedingung entstand die Chance, das äußere Erscheinungsbild der Halle unverändert beizubehalten und im Gebäudeinneren einen spannungsvollen Dialog zwischen der bestehenden Struktur und dem neuen Einbau entstehen zu lassen.

Für den Ausbau der Halle kamen fast ausschließlich Komponenten aus Holz oder Holzwerkstoffen zum Einsatz. Damit wurde einerseits das Ziel einer ökologischen und umweltschonenden Bauweise auch an der Oberfläche sichtbar gemacht, andererseits konnten damit die äußerst engen Budgetgrenzen eingehalten werden.

Die Dämmebene wurde auf der Innenseite der Betonfertigteilfassade durch eine Zelluloseflockung projektiert, die zwischen Außenwand und Dampfsperre eingeblasen wurde. Die Gefache wurden durch Universalfassadenexpander erstellt, die die verwendeten Holzquerschnitte auf ein notwendiges Minimum reduzieren und Unebenheiten der bestehenden Betonkonstruktion nivellieren.

Die raumhoch ausgeführte Verkleidung mit einfachen, weiß lasierten Fichtensperrholzplatten, die weitgehend in ihren werkseitigen Maßen eingebauten wurden, konnte im unteren Bereich durch das Hinterlegen mit Filzstreifen als Prallwandkonstruktion ausgeführt werden. Das von oben gedämmte und zur natürlichen Belichtung und Belüftung mit Lichtkuppeln ertüchtigte Dach lässt die bestehende Kassettendecke und die Hauptträger im Raum wirken, lediglich die äußere Kassette wurde, um eine Flankenwirkung zu erzielen, ebenfalls von innen gedämmt.

Der Sportboden besteht aus einem auf Wärmedämmung gelagerten Holzschwingboden und einer 20 mm starken Eichenparkettschicht. Der komplette Bodenaufbau wurde in einer anderen Leipziger Sporthalle nicht mehr für sanierungsfähig befunden, unter Mithilfe der Architekten und Bauherren ausgebaut, aufgearbeitet und in der Judohalle wieder eingebaut. Der äußerst hochwertige und dennoch preiswerte Sportboden steht damit symbolhaft für die Rezyklierbarkeit und Langlebigkeit des Werkstoffes Holz.

Für das Wandbild, das den Gründer des Judosports, Kano Jigoro, darstellt, wurden die Sperrholzplatten partiell mit einer Lochfräsung ausgeführt. Das Bild wurde von den Architekten entwickelt und in der Werkstatt für behinderte Menschen der Leipziger Lebenshilfe hergestellt.

Insgesamt wurde das Projekt innerhalb des Budgets von 125.000,- EUR brutto umgesetzt, 2017 wird die Halle mit einem Erweiterungsbau ergänzt, der als Funktionsgebäude Umkleide- und Sanitärbereiche sowie einen Kraftraum umfasst.

Beschreibung der Besonderheiten

In der bestehenden Halle wurde ein Funktionskern zurückgebaut, um die zur Verfügung stehende Fläche möglichst vollumfänglich nutzen zu können. Die zum Trainingsbetrieb notwendigen Nebenräume (Garderoben, Lager, WC und Technik) wurden an der südlichen Stirnwand konzentriert und bilden lediglich ein Interim. Nach der Fertigstellung des Erweiterungsbaus Ende 2017 wird die raumhaltige Schicht abgebaut und die Halle in ihrer vollständigen Audehnung zu Trainingszwecken nutzbar.

Auszeichnungen

Sächsischer Staatspreis für Baukultur | Anerkennung

Schlagworte

Holzbau, Innendämmung, Sporthalle, DDR-Typenbau, Umnutzung, Lochfräsung

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