Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Justizzentrum Bochum
44787 Bochum, Josef-Neuberger-Straße 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HASCHER JEHLE Architektur
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HASCHER JEHLE Architektur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Josef-Neuberger-Straße 1, 44787 Bochum, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
170.590 m³
Bruttogrundfläche
43.003 m²
Nutzfläche
23.722 m²
Verkehrsfläche
9.836 m²
Grundstücksgröße
14.768 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
23.385.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
107.863.136 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Neubau auf dem innerstädtischen Gelände bildet den Beginn der Neuerschließung des vordem nur unzulänglich genutzten Areals und ist damit Auftakt für ein neues Justizviertel. Ausgehend vom historischen, in das Justizzentrum integrierte Gebäude des Alten Gymnasiums, entwickelt sich die Anlage als gestaffelte Mäanderstruktur entlang des vielbefahrenen Ostrings und der neu geschaffenen Josef-Neuberger-Straße. Die aus sechs Baukörpern bestehende, S-förmige Struktur formt mehrere Höfe. Der große Saaltrakt erschließt als zentraler, öffentlicher Kopfbau die gesamte Anlage. Eine großzügige, aus dem karmesinroten Kubus herausgeschnittene Freitreppe markiert den einzigen, öffentlichen Eingang des Gebäudekomplexes; sie führt gleichermaßen Besucher und Mitarbeiter über eine (flughafenähnliche) Sicherheitsschleuse weiter in das zentrale, viergeschossige Atrium des Saaltrakts. Das Atrium öffnet sich mit einer vollflächig verglasten Fassade transparent zum Garten und wird über ein verglastes Sheddach natürlich belichtet. In den Obergeschossen ist es U-förmig von den Gerichtssälen eingefasst. Breite, einläufige Treppen und sich zu Wartebereichen aufweitende Galerien erschließen die Gerichtssäle. Die gesamte Erschließungsstruktur löst sich bewusst von den Wänden der angrenzenden Säle und behauptet sich so als eigenständige Holzskulptur in dem 28m hohen Atrium.
Im südlich anschließenden Alten Gymnasium sind das Arbeitsgericht und die Sonderfunktionen Bibliothek, Casino sowie der Schulungsbereich für die Referendare untergebracht. In den anderen Gebäudeteilen liegen die zweibündig organisierten Behördenzimmer. Die verschieden großen Büros verfügen über eine optimale Belichtung und können natürlich belüftet werden.
Die Fassade entfaltet ein unregelmäßiges Wechselspiel innerhalb eines streng gegliederten Grundrhythmus aus horizontalen Bändern und vertikalen Elementen. Ihre lebendige, warme Materialität erhält die Fassade von einem genau abgestimmten Betonstein. Als Zuschlagstoff enthält der gegossene Stein gewaschene Nordseemuscheln. Er wird nach dem Guss mehrfach gespalten und erhält so seine natürlich anmutende Oberfläche. Mit karmesinroten Farbpigmenten durchgefärbte Betonfertigteile bestimmen das Erscheinungsbild des zentralen Saalbaus. Hier sind es die großen Gerichtssäle, die durch unterschiedlich breite Fensteröffnungen der Öffentlichkeit Einblicke in das Verhandlungsgeschehen gewähren und so dem prinzipiell kubisch geschlossenen Gebäude Offenheit und Transparenz verleihen.
Beschreibung der Besonderheiten
- Geothermienutzung: Tiefensonden durch Aktivierung der Bohrpfahlgründung zur Speisung der Fussbodenheizung in allen Ebenen des Atriums (Wärmen und Kühlen)
- Lüftung und Entrauchung Atrium: Natürliche Be- und Entlüftung über gläserne Lüftungslamellen, die gleichzeitig zur Kaltentrauchung dienen
- Natürliche Belichtung Atrium: Tageslicht dringt über Glassheds und verglaste Hoffassade tief in den Raum ein
- Zutrittskontrolle über Schleusen
- getrenntes Erschließungssystem für Häftlinge aus dem Tagesvollzug bis in die Gerichtssäle
- Büros:
Heizung im Winter: Rohdecken werden mit Erdwärme aus Bohrpfählen gespeist/Betonkernaktivierung (BKT);
Kühlung im Sommer: /Kritischen Aufheizungen der Büros im Sommer bei über 26°C wird entgegengewirkt. BKT in Kombination mit der Speichermasse der Stahlbetonkonstruktion senkt die Raumtemperatur um mehr als 8°C
Auszeichnungen
Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2020
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Geothermie
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
750
Anzahl Stellplätze
485
Das Objekt im Internet
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