Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hauptstraße 27, 10827 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
11.2015
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
750 m²
Nutzfläche
350 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Innenausbau für das Kabbalah Centre Berlin von GRAFT erweckt den Eindruck eines harmonisch fließenden Ganzen, wie er in vielen Innenausbau-Projekten des Büros entsteht - hervorgerufen durch eine konsequente Abstimmung zwischen festen Einbauten und beweglichem Mobiliar. Sanft geschwungene Formen im vorherrschenden warmen Weißton erzeugen einen freundlichen offenen Gesamteindruck. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie sich Sinnsuchende und Kabbalisten des 21. Jahrhunderts hier direkt aufgenommen fühlen. Ein angemessener architektonischer Anklang an die Bedeutung des Begriffs "Kabbala": Empfang.
Während die traditionelle Lehre und Praxis der Kabbala bereits jahrtausendealt ist, handelt es sich beim Kabbalah Centre um eine 1969 in Tel Aviv gegründete Organisation, die die Grundprinzipien dieser Lehre in das heutige Alltagsleben übersetzen möchte und sich für jeden öffnet. Bekanntheit hat das Centre vor allem über seine prominenten Anhänger wie Madonna erlangt.
Der 7,5 m hohe Raum des Kabbalah Centre findet sich recht zentral gelegen innerhalb des Gebäudeensembles des denkmalgeschützten Postfuhramtes, das 1901/1902 von den Architekten Otto Spalding und Luis Ratzeburg entworfen wurde. Es handelt sich um den früheren Vermittlungssaal des Telegrafenamtes, der sich im dritten Obergeschoss zwischen dem ersten und zweiten Hof des etwas später entstandenen Quergebäudes befindet.
Das gesamte Ensemble wird als Wohn- und Geschäftsquartier Bricks von GRAFT im Auftrag der Berliner Investment- und Projektgesellschaft Trockland entwickelt.
Zielsetzung des architektonischen Eingriffs für das Kabbalah Centre war es, die Großzügigkeit des Saals zu erhalten und aus den verschiedensten Blickwinkeln erlebbar zu machen. Hierfür wurde partiell eine zweite, frei im Raum zu schweben scheinende Ebene eingeführt, auf der sich die Galerie mit Küche für Feste und Dinnerveranstaltungen befindet. Von hier aus ist auch erstmalig der Blick aus den großen historischen Fenstern möglich, der den Mitarbeitern des Telegrafenamtes früher verstellt war. Zudem kommen Besucher den historischen Kassettendecken ungewohnt nahe und können die untere Hauptebene aus verschiedenen Perspektiven in den Blick nehmen. Auf der Hauptebene führt der Weg vom Empfang aus vorbei an Schulungsräumen und Büroflächen direkt in den großen Vortragssaal. Beide Bereiche sind durch die volle Raumhöhe hervorgehoben. Großzügige Treppen leiten auf die zweite Ebene.
Motiv für das Architekturkonzept von GRAFT war die zentrale Idee der Lehre der Kabbala, die stufenweise Erkenntnis als räumliche Entwicklung entlang eines Weges.
Dementsprechend wurde eine Szenografie der Raumfolge aus unterschiedlichen Nutzungen und Raumqualitäten sowohl für geschützten als auch sehr öffentlichen Bedarf entwickelt. Die Verbindung der Ebenen auf zwei Seiten schafft einen endlosen Bewegungsraum.
Auszeichnungen
IDA Gold Award 2016
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte