Nominiert für die Shortlist der Jury 2014
Kammgarnspinnerei
14770 Brandenburg an der Havel, Zur Kammgarnspinnrei 16-26
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architektur-Kontor Delfs
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Zur Kammgarnspinnrei 16-26, 14770 Brandenburg an der Havel, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2013
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
240 m²
Wohnfläche
1.750 m²
Grundstücksgröße
2.500 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Diesem Anspruch hat der Entwurf Rechnung getragen und versucht, Alt und Neu zu verbinden. Unter Verwendung der Altbausubstanz entstanden so auf 2.600qm in der ehemaligen Sheddachhalle und dem Werkstattgebäude flexible und individuell nutzbare Lofts, eine Ferienwohnung und ein Bürokomplex.
Insbesondere standen dabei folgende Fragen im Mittelpunkt:
Wie lässt sich historische Bausubstanz mit modernen Nutzungsansprüchen kombinieren?
Dank moderner Luft-Wasser-Wärmepumpen und neuester Regelungsmechanismen ist auch die Haustechnik auf neuestem Stand. Dies ermöglicht trotz des großen Volumens der Objekte eine effektive und nachhaltige Versorgung mit Heizungwärme und Warm-Wasser. Im Gesamtpaket ist es durch diese Maßnahmen gelungen, ein anerkanntes Einzeldenkmal auf KfW70-Standard zu bringen.
Wie können der Charakter und die Optik des Industriebaus erhalten bleiben und gleichzeitig individuelle und exklusive Lofts entstehen?
Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Schlagwort. Bewusst wurden deshalb bei der Revitalisierung der Kammgarnspinnerei alte Baustoffe und Abrissmaterialien sowohl beim Hoch- als auch beim Straßenbau wiederverwendet. Darüber hinaus erfolgten unter anderem Ersatzpflanzungen sowie Nisthilfen für Vögel auf dem Areal bis hin zur Entsiegelung großer Flächen. Bereits heute zeigt die neu entstandene Artenvielfalt - Natur und Urbanität müssen kein Widerspruch sein.
Wie lässt sich dieser zentrale Eingangsbereich zur Stadt Brandenburg an der Havel nach 115 Jahren industrieller Nutzung und einem Jahrzehnt als Brache für eine breite Öffentlichkeit öffnen?
Erreichbarkeit und Zugänglichkeit für Alle sind entscheidend für urbane Lebensqualität. Diesem Anspruch trägt das Revitalisierungsvorhaben mit seiner klaren Fokussierung auf ein „design for all“ Rechnung. Zwischen den einzelnen Nutzungsbereichen und den bewusst offen gelassenen Flächen wird ein nahtloser Übergang möglich sein. Unterstützt wird dies durch eine intensive Einbindung der Öffentlichkeit in allen Phasen des Projektes. Ob regelmäßige Führungen, Broschüren, Theater in der alten Tonnenhalle, Kunst im öffentlichen Raum oder die Installation von Schautafeln zur Visualisierung der Entwicklung des Areals - ein vormals abgetrennter Bereich wird so für eine breite Öffentlichkeit erlebbar.
Wie kann eine modulare Revitalisierung erfolgen, die dem Gesamtvolumen des Projektes (32.000qm) Rechnung trägt?
Neben der intensiven Einbindung historischer Bausubstanz trägt diesem integrierten Anspruch an Wirtschaftlichkeit insbesondere die komplex gestaltete Projektentwicklung Rechnung. Unter frühzeitiger und intensiver Einbeziehung der kommunalen Verantwortungsträger sowie externer fachlicher Expertise wurden kompetente Projektträger und zuverlässige zukünftige Nutzer für die einzelnen Schwerpunkte akquiriert, passende Finanzierungsmodelle erarbeitet und mit den betrauten Finanzierungsinstitutionen vertraglich abgesichert. So entstand ein vielschichtiges privat-öffentliches Akteursnetzwerk, das dieses stadtteilprägende Projekt erst möglich machte.
Beschreibung der Besonderheiten
Das Ziel, die vorhandene Stahltragwerkskonstruktion sichtbar zu erhalten, wurde in allen Entwurfsvarianten umgesetzt. Gleichzeitig sind aber die heutigen Anforderungen an die Energieeinsparung und den Schallschutz zu gewährleisten. Dies wurde durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Architekt, Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Brandenburg an der Havel, Statiker und Bauphysiker erreicht.
Auszeichnungen
Baukulturpreis Brandenburg 2013, Nominierung
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Strom
Sekundärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
7
Objekte in der Umgebung
- Kita in der Kammgarnspinnerei
- havelblau FERIENLOFTS
- Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg
- Laborgebäude Haus 11 – Städtisches Klinikum Brandenburg an der Havel
- Modernisierung eines Mehrfamilienhaus in Brandenburg
- Burgmühle in Brandenburg an der Havel
- Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow
Ähnliche Objekte