Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer
KARO - Gemeinsam wohnen in Arnstadt
99310 Arnstadt, Karolinenstrasse 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Karolinenstrasse 1, 99310 Arnstadt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Porenbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
1.990 m²
Wohnfläche
1.890 m²
Grundstücksgröße
2.443 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
23 unterschiedliche Wohnungen gruppieren sich um einen Gemeinschaftshof, der in eigener Weise das frühere Motiv des Gesellschaftsgartens ins Zentrum der neuen Bewohner rückt und mit einer Laube als Erschließungs- und Beschirmungselement besonderen Raum auf verschiedenen Ebenen zur Begegnung schafft. Die Laube erschließt potentiell alle Etagen barrierefrei. Die klare weiße Volumetrie ist mit Gliederungsprinzipien aus der Nachbarschaft versehen - Gestaltungsdetails subtil als Karo (-linenstraße)“.
Städtebaulicher Kontext
Vor dem alten Stadttor und im Erhaltungsgebiet „Historische Innenstadt Arnstadt“ bildet der Neubau Nachbarschaft zwischen detailreichen klassizistischen Villen, einer früheren Brauerei im Jugendstil und „Bausünden“ aus den 1990er Jahren. Neu interpretiert und eingefügt schafft das Wohnquartier mit Höhenstaffelungen und rhythmisiertem Bauvolumen Maßstab und Korrespondenz zur nachbarschaftlichen Bebauung. Freie Zugänge zu Hof und Laube durchziehen das Quartier für Bewohner und Spaziergänger.
Freiraumgestaltung und Klimaanpassung
Der frühere Gesellschaftsgarten mit der einfassenden Laube bildet das Leitmotiv der Neugestaltung - interpretiert als Teilüberdachung des zentralen Hofes, begehbar im Obergeschoss. Private Terrassen nehmen einen fließenden Übergang zum allgemeinen Freiraum, der wie die Gemeinschaftsdachterrasse zusätzlich zu Balkonen den Aufenthalt im Freien bereichert. Flächenversiegelungen wurden auf ein Minimum reduziert. Die vitalen alten Bäume wurden erhalten, einbezogen und mit viel Grün ergänzt.
Sozialer Anspruch
Wohnungen mit unterschiedlichem Zuschnitt und differenzierter Größe bildet als Miet- sowie Eigentumswohnungen neue Angebote für eine erwünschte Durchmischung. Die Erschließungselemente und Hoforientierung aller Wohnungen eröffnen Begegnung und Kommunikation genauso wie der Raum an der Quartiersecke, der für die Gemeinschaft und als Kontaktpunkt mit der „Stadt“ konzipiert wurde.
Bauprozess und -logistik
Die Lage zwischen Mühlgraben, Straßenecken, großen Bestandsbäumen, quartiersversorgendem Trafo auf dem Grundstück und unterkellertem Eckgebäude bildeten die wesentlichen Herausforderungen zwischen Abbruch des Bestandsgebäudes und Neuerrichtung. Die einfache Bauweise erlaubte eine rasche fertige Gebäudehülle für den folgenden Ausbau. Das finale passgenaue Einfügen der ebenengleichen Laube überwand alle Toleranzen am Bau.
Kooperationen und innovative Konzepte der Zusammenarbeit
Die Stärkung kleinerer mittelständischer und regionaler Unternehmen und Handwerker stand im Vordergrund, denn zunehmend ist ein Verlust dieser Strukturen zu verzeichnen, die qualitätvoll und meisterlich handwerkliche Arbeit vollbringen und als Arbeitgeber ohne Selbstausbeutung familiärer Strukturen auf dem Markt gegen Konzerne oder kurzexistierende Firmierungen Existenz behaupten. Gemeinsame Ausarbeitungen im Detail befördern die Baugestalt und die Kompetenz als Referenz.
Beschreibung der Besonderheiten
Über 170 Jahre war die Quartiersecke mit dem Gesellschaftshauses „Concordia“ bestellt - ein eher elitärer bürgerlicher Club, der „Erholung durch Gespräch, Lektüre und erlaubte Spiele, sowie durch Musik und Tanzvergnügen“ einem erlauchten (gut betuchten) Publikum bieten sollte. Frühe Bausünden und die wechselvolle Nutzung (provisorisches Kurhaus, Wärmehalle, Hort, Heim, Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft, Jugendklub) samt rabiaten Umbauten führten letztlich zur baupolizeilichen Sperrung und schlossen Sanierung und (Um)Nutzung komplett aus.So veräußerte die Stadt Bauruine und Grundstück (mit früheren Zügen des Gesellschaftsgartens) im Zuge einer Konzeptvergabe.Das eingereichte und realisierte Konzept einer Wohnbebauung, greift den Geist gesellschaftlicher Nutzungen auf und transformiert sie in eine Typologie des Wohnens, für Privatheit, gemeinschaftliches Beisammensein und darüber hinaus mit gezielter Öffnung und Korrespondenz zum Stadtraum - ganz „Concordia“ (lat. Eintracht).
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Solarthermie
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
44,60 kWh/(m²a)
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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