Architekturobjekt 52 von 64

Architekturobjekte


Karstadt Kirchgasse, Wiesbaden

65183 Wiesbaden, Kirchgasse 35 - 43

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Kirchgasse 35 - 43, 65183 Wiesbaden, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

09.2004

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

PROTEK Gebäudetechnik GmbH

Plönniesstr. 19

23560 Lübeck

Deutschland

Tel. +49 451 794050

post@protek-gmbh.de

Bauleistung: Fliesen, Platten

Alfred Kiesel GmbH

Oberzeller Str. 20

36148 Kalbach

Deutschland

Tel. +49 9742 9686

alfred@kiesel-fliesen.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Karstadt Warenhaus AG, Wiesbaden

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

3.500 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

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Sanierung und Erweiterung unter laufendem
Geschäftsbetrieb
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Eng gesteckten zeitlichen Rahmen mit Hilfe von Sopro-Schnellbauprodukte eingehalten


Nach einer langen Planungsphase wurde das alt gediente Karstadt-Kaufhaus in der Wiesbadener Fußgängerzone ver-größert und umgestaltet, um ihm ein neues, kundenfreundliches Ambiente zu verschaffen. Dabei galt es, die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in einem zeitlich sehr engen begrenztem Rahmen durchzuführen, um den laufenden Geschäftsbetrieb so wenig wie möglich zu behindern. Der gesamte Aufbau des Fußbodens wurde daher mit bauchemischen Schnellbauprodukten aus dem Hause der Sopro Bauchemie erstellt

Die geforderte Sanierung unter laufendendem Geschäftsbetrieb und die damit verbundenen engen Zeitvorgaben zwangen dazu, alle möglichen Unwägbarkeiten, welche beim Bauen im Bestand, sprich bei der Sanierung eines Gebäudes, stets im verstärkten Maße auftreten, bereits in der Planungsphase abzuschätzen und zu besprechen. Insbesondere galt es bereits im Vorfeld sichere Lösungsvorschläge zu erarbeiten, um im Falle eines Falles schnell handeln zu können und nicht aus dem zeitlich gesteckten Rahmen heraus zu fallen. Keinesfalls sollten halbherzige Lösungsentscheidungen unter Zeitdruck getroffen werden, welche sich nach wenigen Monaten im "neuen laufenden Betrieb" als nicht dauerhaft erweisen und eine erneute Sanierung erfordern könnten.

Hohe Anforderungen an den Bodenbelag

Ein besonderes Augenmerk legte der Bauherr bei der Gestaltung der neuen Verkaufsräume auf den Fußboden in der EG-Ebene mit mehreren Zugängen von der Fußgängerzone. Der Kunde soll hier durch eine entsprechende farbliche Gestaltung des Bodenbelags leicht zu den einzelnen Verkaufsbereichen geführt werden und sich anhand der breiten Gehwegsbänder gut orientieren können.

Neben den gestalterischen Vorgaben galt es aber auch, die hohen technischen Anforderungen zu berücksichtigen, die ein Fußboden in einem stark frequentierten Kaufhaus erfüllen muss. Im Einzelnen sind dies:

1. Hohe mechanische Abriebfestigkeit (täglich viele tausend Kundenbesuche).
2. Beständigkeit gegen das durch die Kunden eingeschleppte Wasser bzw. mögliche Tausalze - speziell im Eingangsbereich.
3. Hohe Druckstabilität, verursacht durch statische und dynamische Lasten (Hubwagen, Regale, Verkaufstische etc.).
4. Schmutzunempfindlichkeit und leichte Reinigung der Flächen.

Als Oberbelagsmaterial wurden eine Feinsteinzeug- sowie eine kunstharzgebundene Platte mit unterschiedlicher Einfärbung gewählt.


Eine weiteres Problem und damit eine Herausforderung an die Planenden stellte der vorhandene Untergrund dar. Durch den Rückbau des alten Belags zeigten sich über die Gesamtfläche (3.500 m²) Höhenunterschiede von +2 bis -5 cm, welche auf ein Niveau im Einklang mit dem Erweiterungsneubau gebracht werden sollten. In den Flächen selbst waren zudem eine Vielzahl von Rissen erkennbar, welche auf keinen Fall im späteren Oberbelag zu Schäden führen durften. Bedingt durch den gestalterischen Verlegeplan, bestand andererseits der Wunsch des Bauherren, mit möglichst wenigen Fugenprofilen zu arbeiten. Die vorhandenen Überhöhungen wurden dort wo es statisch vertretbar war abgefräst. Auf Grund des zeitlich eng gesteckten Ablaufplans wurde der gesamte Aufbau des Fußbodens mit bauchemischen Schnellbauprodukten aus dem Hause der Sopro Bauchemie erstellt.

Entkopplung der gesamten Fläche

Wegen der großen vorhandenen Ansammlung von Rissen im Deckenaufbau, der Forderung nach möglichst wenigen Dehnfugen und den stark schwankenden Dicken des Untergrundausgleichs und daraus resultierender möglicher Spannungsrisse, wurde die Entscheidung gefällt, die gesamte Fläche nach der Egalisierung zu entkoppeln. Wobei wiederum auch an die Entkopplungsebene entsprechende Forderungen gestellt wurden; sie musste zum einen so elastisch sein, dass Bewegungen (Rissbildungen) im Untergrund nicht auf den Oberbelag übertragen werden und zum anderen sehr druckstabil sein, damit es im speziellen bei den statischen und dynamischen hohen Punktlasten zu keinen Durchstanzeffekten kommt. Und all dies verbunden mit der weiteren Forderung nach einer möglichst geringen Aufbauhöhe.

Durch die Entscheidung des Bauherren, in Teilbereichen der Gesamtfläche großformatige, kunstharzgebundene Materialien einzusetzen, mussten diese im Vorfeld im Labor der Sopro Bauchemie auf den Prüfstand. Der Grund: Kunstharzgebundene Belagsmaterialien besitzen die Eigenschaft, bei Mörtelwasseraufnahme im Zuge des Verlegeprozesses, resultierend aus dem Saugverhalten der Platte, sich innerhalb kürzester Zeit zu verformen. Diese Verformungen - die mal größer und mal kleiner sein können - führen dazu, dass sich die Platten an ihren Enden aus dem Mörtelbett ziehen (verschüsseln) und so bis zu 2/3 ihrer Fläche hohllagig sein können. Die Folge ist, das Fugenmörtel reißen und früher oder später die Flächen sanieren werden müssen, oder - im schlimmsten Falle - erst gar keine Abnahme erhalten. Aus diesem Grund wird das Verformungsverhalten der Platte bei Wasseraufnahme bereits im Vorfeld im Labor geprüft, um später bei der Verlegung keine Überraschung zu erleben.

Aufeinander abgestimmter Systemaufbau


Nach Durchführung all dieser Vorprüfungen und nach Abwägung sämtlicher Eventualitäten wurde letztendlich folgender Systemaufbau gewählt und eingebaut:

- Der Ausgleich erfolgte partiell mit selbstverlaufenden,schnell erhärtenden Spachtelmassen (Sopro FließSpachtel15 plus). Die Flächen mit den größeren Schichtdicken (70?%) wurden mit einem Verbund- estrich, hergestellt mit einem Schnellestrichbinder (Sopro Rapidur® B5), aufgebaut.

- Auf der nun vorbereiteten Fläche wurde die Entkopplungsschicht in Form einer Polyesterfaserplatte (Dicke 4mm - Sopro FliesenDämmPlatte) vollsatt und stoßversetzt mit einem schnell erhärtenden den Dünnbettmörtel (Sopro VarioFlex® schnell) verlegt.

- Die Verlegung des Feinsteinzeugs und der kunstharzgebundenen Platten erfolgte mit einem hochfesten, schnell erhärtenden, flexiblen Dünnbettmörtel (SoproDur® FlexKleber hochfest), um zum einen die Verformungen des Belagsmaterials zu verhindern, und um zum andern die Flächen innerhalb weniger Stunden für Folgearbeiten frei geben zu können.

- Die gleiche Forderung musste auch der Fugenmörtel erfüllen (Sopro Saphir® 15 PerlFuge). Auch hier waren eine schnelle Erhärtung und zusätzlich flexible Eigenschaften gefordert, um Spannungen im Belag selbst aufnehmen zu können.

Resümierend ist zu sagen, dass der Bauablauf ohne zeitliche Verzögerungen von statten ging, dies nicht zuletzt, weil Planung, Verarbeiter und Bauchemiehersteller vor Beginn der Arbeiten sehr eng miteinander zusammengearbeitet haben.

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