Architekturobjekt 13 von 17

Architekturobjekte


Kindergarten-Erweiterung Maria Anzbach

A-3034 Maria Anzbach, Marktplatz 24, Österreich

Mit freundlicher Unterstützung von SCHLÜSSELBAUER Geomaterials

Der große Nussbaum ist der Identifikationspunkt des Kindergartens. - Kindergarten-Erweiterung Maria Anzbach

© FRANZ EBNER, STUDIO FÜR FOTOGRAFIE, Hagmüller Architekten ZT GmbH

Die Baukörperanordnung schafft eine geschützte Hofsituation. - Kindergarten-Erweiterung Maria Anzbach

© FRANZ EBNER, STUDIO FÜR FOTOGRAFIE, Hagmüller Architekten ZT GmbH

Die großzügigen Fenster ermöglichen eine direkte Wahrnehmung des Gartens und schaffen großzügige, von Licht durchflutete Räume. - Kindergarten-Erweiterung Maria Anzbach

© FRANZ EBNER, STUDIO FÜR FOTOGRAFIE, Hagmüller Architekten ZT GmbH

Mit freundlicher Unterstützung von SCHLÜSSELBAUER Geomaterials

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Marktplatz 24, A-3034 Maria Anzbach, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

09.2014

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Hagmüller Architekten ZT-GmbH

Singerstr. 4/18

1010 Wien

Österreich

Tel. +43 1 5333396-0

Generalbauunternehmen

Chabek Bau GmbH

Jaidhof 22

3542 Jaidhof

Österreich

Bauherr

Marktgemeinde Maria Anzbach

Marktplatz 22

A-3034 Maria Anzbach

Österreich

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.966 m³

 

Bruttogrundfläche

535 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Architektonisches Konzept:

Der bestehende Kindergarten liegt direkt am Hauptplatz von Maria Anzbach und ist ein wichtiger Bestandteil des Ortszentrums.
Der zweigeschossige Erweiterungsbau umfasst im EG einen Gruppenraum mit Kletterinsel, Garderobe, Sanitärbereiche sowie eine Teeküche, im OG befindet sich ein multifunktionaler Bewegungsraum mit Garderobe und AR, ein Personal- und Besprechungsraum, ein HT-Raum und WC.
Das neue Gebäude setzt sich bewusst als eigenständiges Volumen vom Bestand ab, ist jedoch durch einen einseitig verglasten Gang mit dem Bestand verbunden. Diese Verbindungsspange übernimmt auch die Aufgaben Eingang mit Windfang, Garderobe und gruppenübergreifende Begegnungszone in Form einer Kinderbibliothek.
Diese Baukörperanordnung schafft eine geschützte Hofsituation, welche durch einen sickerfähigen Belag ganzjährig als Freibereich genutzt werden kann. Der große Nussbaum ist der Identifikationspunkt des Kindergartens, stellt ein "schützendes Dach" im Freien und als "Lebensbaum" ein Symbol für gesundes und kräftiges Wachstum dar.

Die Erweiterung soll sowohl in architektonisch-städtebaulicher Sicht aber auch im Sinn einer nachhaltigen Bauweise als Vorbild innerhalb der Gemeinde wirken. Die Umsetzung dieser Ziele in kurzer Bauzeit führten fast zwingend zum Entschluss in "trockener" Holzbauweise, konkret in massiver Fichten Brettsperrholzbauweise (BSP) zu bauen.

Bei der Materialisierung wurde bewusst die natürliche, haptische Qualität der Materialien beibehalten. Beim Großteil der Innenwände wurden die konstruktiven BSP-Platten sichtbar belassen und weiß lasierend abstrahiert.
Die großzügigen Fenster ermöglichen eine direkte Wahrnehmung des Gartens und schaffen großzügige, von Licht durchflutete Räume, welche gezielt in Größe und Form nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet sind und einen fließenden Übergang zwischen Innen und Außen ermöglichen. Die wiederkehrende Leitfarbe Gold spiegelt den Gedanken wieder, dass unsere Kinder die Zukunft, das "Gold", unserer Gesellschaft sind.

Beschreibung der Besonderheiten

Konstruktionsaufbau:

Gemäß den genannten Zielvorstellungen und den gesetzlichen Anforderungen, REI 60 und an der Grundgrenze nicht brennbare Materialien, handelt es sich beim Zubau um eine Mischbauweise.
Wegen eines nicht tragfähigen Baugrundes ist das Gebäude auf einem 80cm hohen Stahlbetonrost mit 3m tiefen Fundierungspfeilern gegründet. Der Rostzwischenraum unterhalb der Bodenplatte wurde 45cm hoch mit GEOMATERIALS Schaumglasschotter als Wärmedämmung verfüllt. Die Wand zur Grundgrenze wurde aus bis zu 6,25m hohen Stahlbeton Hohlwandelementen ohne Horizontalfugen erstellt. Bei der Produktion wurden auf der Wandinnenseite gebürstete Fichtenbretter in gleicher Breite wie bei der Fassade in die Schalung eingelegt. Dieser "Holzabdruck" verleiht dem harten Beton eine weiche, samtige Oberfläche, harmonisiert diesen mit dem lasierten BSP und lässt das Thema Holz materialübergreifend in Erscheinung treten.

Den Wärmeschutz außen übernehmen 20cm dicke Mineralfaserdämmplatten mit Putzoberfläche. Alle weiteren Last abtragenden Wände und Decken wurden in BSP ausgeführt, wobei die einzelnen Platten, den statischen Anforderungen entsprechend, unterschiedliche Stärken aufweisen und auf Abbrand berechnet wurden. Eine Wandoberfläche ("Schauseite") wurde in Wohnsichtqualität, weiß lasiert ausgeführt.
Diese Plattenbauweise resultiert auch aus einer stringenten Umsetzung des Gestaltungskonzepts, einem Wechselspiel aus raumhoch geschlossenen oder offenen Wandbereichen. Dieses Prinzip ermöglichte es, annähernd ohne Plattenverschnitt das Auslangen zu finden. Die versetzte Anordnung der Wandflächen gestattet weiters die sturzlose Ausbildung breiter Fensteröffnungen, indem die Geschoßdecke auf die darüber befindlichen Wandscheiben aufgehängt wird.
Der hinterlüftete Außenwandaufbau besteht aus tragendem BSP, mineralischer Wärmedämmschicht, Windbremse und einer vertikalen Nut-Feder Lärchenholzschalung mit Feinsägeschnitt. Die Bretter haben drei verschiedene Breiten und zwei Stärken und sind mit einem Vorvergrauungsanstrich in zwei Tönungen lasiert.


Bodenaufbau:

Stahlbeton Fundamentplatte auf Stahlbetonrost
PE-Folie
45cm GEOMATERIALS Schaumglasschotter
Geotextil
Erdplanum

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