Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
Kindergarten im Wandel - Jung trifft Alt
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FH-Joanneum Graz, Architektur, René Findl
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FH-Joanneum Graz, Architektur, René Findl
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Österreich
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2025
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzhybridbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
2.766 m²
Grundstücksgröße
6.000 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Schon in den ersten Tagen ihres Lebens beginnen Kinder zu lernen – und dieser Prozess hört nie auf. Umso wichtiger ist es heutzutage, moderne pädagogische Umgebungen zu schaffen, welche nicht nur funktional, sondern auch inspirierend sind. Die Gemeinde Gaal in der Steiermark besitzt einen Kindergarten, welcher jedoch nur „zweckmäßig“ wirkt und architektonisch wenig ansprechend ist. Diese räumlichen Gegebenheiten schränken die Entfaltungsmöglichkeiten der Kinder ein und stellen zudem eine Hemmschwelle für kreatives Lernen dar. Außerdem gibt es in der Gemeinde betreute Wohnungen, welche jedoch isoliert erscheinen und kaum gemeinschaftsfördernde Strukturen bieten. Dadurch leben die älteren Generationen vorwiegend allein und haben nur begrenzte Möglichkeiten, soziale Kontakte zu knüpfen.
Ziel der Arbeit war es, diese Lücke zu schließen und diese beiden verschiedenen Nutzungen miteinander zu kombinieren, um somit ein Bauwerk zu schaffen, welches die beschriebenen Herausforderungen bewältigt und die Gemeinschaft zwischen den Generationen stärkt.
Im ersten Schritt wurden mögliche Standorte analysiert, sowie diverse pädagogische Grundlagen erarbeitet. Es stand im Vordergrund, dass der Entwurf sowohl gemeinschaftsfördernde Bereiche als auch Rückzugsorte für die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen bietet. Doch der Entwurf geht über das Bauwerk hinaus: Durch flexible Raumkonzepte wird das Projekt zu einem Treffpunkt für die Gesamte Gemeinde. Die multifunktionalen Räumlichkeiten ermöglichen somit eine externe Nutzung, wodurch sich der Baukomplex zum sozialen Knotenpunkt entwickelt.
Das entwickelte Konzept schafft folglich eine Architektur des Miteinanders – ein Ort, an dem Jung und Alt nicht nebeneinander, sondern miteinander leben und voneinander lernen. Der Entwurf bietet nicht nur eine zukunftsorientierte Lösung für die Gemeinde Gaal, vielmehr kann er auch als Modell für ähnliche ländliche Regionen dienen. Somit wird der Gesellschaftsspaltung zwischen den Generationen entgegengewirkt und ältere Menschen werden wieder stärker in das alltägliche Leben eingebunden. Die Maxime „Jung trifft Alt“ wird dabei nicht nur architektonisch, sondern auch gesellschaftlich spürbar.
Hintergrund
Bereits in den ersten Tagen ihres Lebens beginnen Kinder zu lernen. Infolgedessen ist eine frühzeitige Förderung von entscheidender Bedeutung. Ab einem bestimmten Alter spielen nicht nur die Erziehungsberechtigten in der frühkindlichen Bildung eine große Rolle, sondern auch andere pädagogische Umgebungen und Lernorte. Demnach ist es von zunehmender Relevanz, dass moderne pädagogische Umgebungen in den Bildungseinrichtungen geschaffen werden, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, um diese optimal zu fördern.
Die Gemeinde Gaal, gelegen im österreichischen Bundesland Steiermark, besitzt einen kleinen Kindergarten – dieser wirkt jedoch trotz seiner Rolle als Bildungseinrichtung, architektonisch wenig ansprechend. Hinzukommend wird die aktuelle Einrichtung, unter anderem aufgrund der unzureichenden Innenausstattung, den modernen pädagogischen Erziehungskonzepten nicht gerecht. Das bildet wiederum eine Hemmschwelle für die optimale Entwicklung vieler Kinder, da ihnen in diesem Umfeld oft die Möglichkeit fehlt, ihr volles Potenzial zu entfalten. Des Weiteren existiert in der Gemeinde ein betreutes Wohnhaus, welches jedoch vorwiegend individuelle Wohneinheiten umfasst. Das hat zu folge, dass die Bewohner:innen vorwiegend alleine sind und nur begrenzte Chancen haben, soziale Kontakte zu knüpfen. Fehlende gemeinsame Veranstaltungen und soziale Treffpunkte tragen dazu bei, dass eine lebendige Gemeinschaftsdynamik fehlt und Bewohnende somit isoliert sind, anstatt in einer unterstützenden Umgebung zu leben.
Es ergab sich somit die Möglichkeit, diese Lücke zu schließen und einen neuen Weg einzuschlagen. Die Gesamtsituation bietet die Gelegenheit, eine zeitgemäße betreute Wohnanlage zu schaffen und diese zwei, auf den ersten Blick sehr verschieden wirkenden Nutzungen, miteinander zu kombinieren.
Bestand
In der Gemeinde befindet sich ein bereits vorhandener Kindergarten, dessen Erweiterungsmöglichkeit aufgrund diverser Herausforderungen, im Rahmen der Masterarbeit geprüft wurde. Um das neue Konzept am Standort des Bestandes zu realisieren, müssten unter Anderem Teile des Landes umgewidmet werden. Dadurch zeigte sich, dass eine Erweiterung am Standort des aktuellen Kindergartens nicht zukunftsorientiert umsetzbar ist.
Standort
Nach Evaluierung potenzieller Grundstücke, für das geplante generationsübergreifende Projekt, fiel die Wahl auf das Areal „Kaltenegger“ in Bischoffeld, einem Ortsteil der Gemeinde Gaal. Diese Grundstücke bieten eine ideale Kombination aus Lage, Größe und Zukunftspotenzial. Sie befinden sich in einer wachsenden Einfamilienhaussiedlung, die im potenziellen zukünftigen Zentrum der Gemeinde liegt.
Funktionierendes Miteinander
Die Integration von Jung und Alt stellt die Herausforderung dar, Interaktionen zwischen den Generationen zu fördern und diese am besten auf natürliche Weise und ohne Zwang entstehen zu lassen. Damit das jedoch funktioniert, müssen räumliche und zeitliche Voraussetzungen geschaffen werden, die solche zufälligen Momente begünstigt. Es muss besonders auch darauf geachtet werden, dass es eine Balance zwischen den privaten Rückzugsorten und gemeinschaftlichen Bereichen gibt, welche den Austausch und das Lernen zwischen den Generationen fördert, ohne die jeweiligen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Um das zu schaffen, wurden Tagesabläufe von Jung und Alt analysiert und Schnittstellen gesucht, in welchen sich die Generationen sowohl zufällig als auch bewusst begegnen. Das Konzept soll somit eine harmonische und flexible Nutzung des Gebäudes ermöglichen, die den unterschiedlichen Wünschen der Nutzenden gerecht wird und ein positives Miteinander fördert.
Baukulturelle Transformation
Im Bezug auf die örtliche Baukultur wurden Bauernhöfe analysiert und sowohl in ihrer Anordnung untereinander als auch in ihrer Bauweise selbst untersucht. Zu den charakteristischen Merkmalen der Wirtschaftsgebäude der örtlichen Höfe zählt unter anderem die markante Fassadengliederung des Pfeilerstadls. Typisch für die Gemeinde Gaal, können die Fassaden der Pfeilerstadl in jeweils drei horizontale Ebenen geteilt werden. Der Unterteil - das Sockelgeschoss aus verputztem Mauerwerk; der mittlere Teil – das eigentliche Geschoss (häufig als Tenne genutzt) mit Pfeilern und dazwischenliegender Holzverschalung, sowie der obere Teil – das Dachgeschoss bzw. der Dachstuhl (immer in Holzausführung). Bei der Fassadengestaltung des Entwurfsprojektes wurden die markanten Merkmale des Pfeilerstadls aufgegriffen und neu interpretiert. Die Fassadenstruktur umfasst eine massive Sockelzone. Darüber wurden vertikale Elemente, welche an die traditionellen Pfeiler erinnern, in zeitgenössischer Form umgesetzt. Zwischen diesen „Pfeilern“ befindet sich eine vertikale Holzverschalung. Um ein abwechslungsreiches und sowohl geschlossenes als auch offenes Fassadenbild zu schaffen wurden innovative Schiebefaltläden für den Sonnenschutz in den oberen Geschossen verwendet. Aufgrund dieser Adaption der baukulturellen Elemente wird der Entwurf in den historischen Kontext der Gemeinde eingebettet, ohne dabei auf eine moderne architektonische Sprache zu verzichten.
BAUKOMPLEX
Freiraum + Begegnung
Die großzügigen Außenanlagen bieten Raum für Bewegung, Kreativität und Austausch zwischen Jung und Alt. Eine zentrale Rennbahn mit Schleifen und Kreuzungen lädt Kinder dazu ein, mit Rollern, Fahrrädern oder Tretfahrzeugen spielerisch aktiv zu sein. Innerhalb der Rennbahn entstehen Inseln mit vielfältigen Spiel- und Bewegungsangeboten, darunter Klettergerüste, Schaukeln, Trampoline und ein Sandkasten. Ein kleiner Sportbereich mit Tribünen ermöglicht generationsübergreifende Aktivitäten wie Tischtennis, Fußball oder Badminton. Zusätzlich gibt es eine Gerätehütte sowie eine großzügige Terrasse, die als Bindeglied zwischen den Außenbereichen von Jung und Alt dient. Hochbeete und Begegnungszonen fördern gemeinschaftliche Aktivitäten der älteren Generation. Die Außenanlagen bieten somit eine perfekte Balance zwischen, Begegnung, Kreativität und Gemeinschaft – ein Ort, an dem Jung und Alt gleichermaßen aktiv sein können und die Interaktion zwischen den Generationen gezielt gefördert wird.
Grundrisskonzept
Die ersten Entwurfsgedanken fokussierten sich auf die Konzeption einer zentralen Mitte – der sogenannten Stube – dem Herzstück eines traditionellen Bauernhofes. In einer klassischen bauernhöflichen Stube versammelte sich die gesamte Familie. Dieser Bereich sollte auch im Entwurfsprojekt ein Ort sein, an dem sich alle Nutzer:innen des Komplexes – egal ob Kinder, ältere Menschen, Mitarbeitende oder sogar Besucher:innen – sowohl zufällig, als auch gezielt begegnen können. Das Herzstück bzw. die Stube wurde als ein Raum konzipiert, welcher Interaktionen fördert, gemeinsame Aktivitäten ermöglicht und das Lernen voneinander unterstützt. Das Konzept sah vor, dass sich die öffentlichen Bereiche rund um das Zentrum verteilen, während jene Zonen mit zunehmender Privatsphäre weiter ins Innere der einzelnen Riegel verlagert werden, um somit Rückzugsorte zu schaffen. Beim Betreten der Einrichtung sollten zunächst jene öffentliche Bereiche vorgefunden werden, welche für alle Nutzer:innen frei zugänglich sind. Je weiter in die einzelnen Gebäuderiegel vorgedrungen wird, desto privater werden die Räumlichkeiten.
Funktionsverteilung
Der südliche Riegel beinhaltet im Erdgeschoss das Altersheim, während in den beiden Obergeschossen Altenwohnungen vorgesehen sind. Im östlichen Riegel befindet sich hauptsächlich der Kindergarten. In der Nähe des Zentrums befindet sich zudem ein Multifunktionsraum, welcher für unterschiedlichste Aktivitäten genutzt werden kann. Der nördlichste Riegel beinhaltet den Bewegungsraum, welcher für alle Nutzer:innen frei zugänglich ist, sowie einen Gruppenraum der Kinderkrippe. Alle drei Baukörper sind mit dem zentralen Herzstück des Gebäudes verbunden. Dieses Herzstück umfasst wichtige Funktionsbereiche, darunter die Leitung sowie den Küchen- und Speisebereich.
Flexibilität der Grundrisse
Im gesamten Bauwerk wurden mehrere Bereiche konzipiert, welche mit Akustikvorhängen flexibel an die jeweiligen Nutzungen angepasst werden können. Hierzu zählen das zentrale Herzstück, der Kindergarten, sowie der Bewegungsraum. So wird nicht nur die Individualität und die Kommunikation zwischen den Generationen gestärkt, sondern auch die Gemeinschaft und der Zusammenhalt. Die Stube bzw. das Herzstück ist beispielsweise so konzipiert, dass durch den Einsatz flexibel verwendbarer Akustikvorhänge eine Vielzahl von Szenarien und Aktivitäten ermöglicht werden kann. Diese multifunktionale Nutzung spart Platz und Ressourcen, da die Räume für verschiedene Zwecke, wie beispielsweise Gemeinderatssitzungen, Konzerte, Yoga-Kurse oder auch Bauernmärkte und ähnliches, auch außerhalb der regulären Nutzungszeiten genutzt werden können. Dadurch entsteht eine „Win-Win-Situation“ für alle Nutzer:innen, die Gemeinde, sowie andere lokale Vereine, wie z.B. die Landjugend oder der Alpenverein, welche von der vielfältigen Raumgestaltung profitieren können.
Beschreibung der Besonderheiten
Ein zentraler Aspekt des Projektes ist die Förderung des sozialen Miteinanders, jedoch mit Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse. Somit wurden Bereiche geschaf-fen, welche die Gemeinschaft und den Austausch fördern, aber auch Rückzugsorte, um die notwendige Privatsphäre der unterschiedlichen Nutzergruppen zu respektieren. Die multifunktionalen Räumlichkeiten, welche mit flexibel veränderbaren Akustikvorhän-gen ausgestattet sind, bieten Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten und können je nach Bedarf angepasst werden. Darüber hinaus wurde das Konzept so gestaltet, dass es auch für die Gemeinde einen Mehrwert bietet. Externe Nutzer:innen wie die Gemeinde selbst, die Landjungend, der Alpenverein oder andere lokale Organisa-tionen können diverse Räume für Veranstaltungen nutzen (Stube, Multifunktionsraum, Bewegungsraum).
ZENTRALE MITTE ALS HERZSTÜCK DER KOMMUNIKATION
Die ersten Entwurfsgedanken fokussierten sich auf die Konzeption einer zentralen Mitte – der sogenannten Stube – dem Herzstück eines traditionellen Bauernhofes. In einer klassischen bauernhöflichen Stube versammelte sich die gesamte Familie. Es war ein Ort des Treffens – es wurde miteinander gegessen oder sogar auch ein gemeinsames Mittagsschläfchen verbracht. Dieser Bereich sollte auch im Entwurfsprojekt ein Ort sein, an dem sich alle Nutzer:innen des Komplexes – egal ob Kinder, ältere Menschen, Mitarbeitende oder sogar Besucher:innen – sowohl zufällig, als auch gezielt begegnen können. Das Herzstück bzw. die Stube wurde als ein Raum konzipiert, welcher Interaktionen fördert, gemeinsame Aktivitäten ermöglicht und das Lernen voneinander unterstützt.
Ein weiterer Entscheidender Aspekt war die Anordnung der verschiedenen Nutzungen im Gebäude (Altersheim bzw. Altenwohnen, Kindergarten und Kinderkrippe). Das Konzept sah vor, dass sich die öffentlichen Bereiche rund um das Zentrum verteilen, während jene Zonen mit zunehmender Privatsphäre weiter ins Innere der einzelnen Riegel verlagert werden, um somit Rückzugsorte zu schaffen. Beim Betreten der Einrichtung sollten zunächst jene öffentliche Bereiche vorgefunden werden, welche für alle Nutzer:innen frei zugänglich sind. Je weiter in die einzelnen Gebäuderiegel vorgedrungen wird, desto privater werden die Räumlichkeiten. Im Kindergartenteil sind beispielsweise die öffentlichen Bereiche wie Mehrzweck- und Aufenthaltsraum näher zum Zentrum hin angeordnet, während die privateren Gruppenräume, welche nur für die Kinder und das pädagogische Personal frei zugänglich sind, weiter entfernt am Ende des Riegels liegen.
Diese Raumkonzeption ermöglicht es, öffentliche und private Bereiche klar voneinander zu trennen und zugleich einen Übergang zu schaffen, welcher den sozialen Austausch fördert und den funktionalen Anforderungen des Komplexes gerecht wird.
FLEXIBILITÄT
Im gesamten Bauwerk wurden mehrere Bereiche konzipiert, welche mit Akustikvorhängen flexibel an die jeweiligen Nutzungen angepasst werden können. Hierzu zählen das zentrale Herzstück, der Kindergarten, sowie der Bewegungsraum. Dank dieser Flexibilität können die Räume je nach Bedarf optimal für verschiedene Aktivitäten oder Gruppengrößen genutzt werden. So wird nicht nur die Individualität und die Kommunikation zwischen den Generationen gestärkt, sondern auch die Gemeinschaft und der Zusammenhalt. Diese Anpassungsfähigkeit macht die Einrichtung besonders langlebig und zukunftsfähig.
Die Stube - Das Zentrum des Bauwerks fungiert nicht nur als Eingangsbereich, sondern vor allem auch als gemeinschaftlicher Treffpunkt für Jung und Alt.
Es ist so konzipiert, dass durch den Einsatz flexibel verwendbarer Akustikvorhänge eine Vielzahl von Szenarien und Aktivitäten ermöglicht werden kann. Diese multifunktionale Nutzung spart Platz und Ressourcen, da die Räume für verschiedene Zwecke, wie beispielsweise Gemeinderatssitzungen, Konzerte, Yoga-Kurse oder auch Bauernmärkte und ähnliches, auch außerhalb der regulären Nutzungszeiten genutzt werden können.
Dadurch entsteht eine „Win-Win-Situation“ für alle Nutzer:innen, die Gemeinde, sowie andere lokale Vereine, wie z.B. die Landjugend oder der Alpenverein, welche von der vielfältigen Raumgestaltung profitieren können.
Grundrissvarianten im Kindergartenbereich - Auch im Kindergarten, sowie in der Kinderkrippe wird eine flexible Raumgestaltung durch Akustikvorhänge ermöglicht. Die Gruppenräume können individuell genutzt oder durch das Öffnen der Vorhänge miteinander verbunden werden. Dadurch ist eine dynamische Nutzung möglich: Die Räume können sowohl separat als auch in Verbindung mit dem Spielbereich bzw. der Garderobe verwendet werden. Diese Flexibilität trägt dazu bei, eine anpassungsfähige Lern- und Spielumgebung zu schaffen, welche den Bedürfnissen der Kinder und den pädagogischen Erziehungsmethoden gerecht wird.
Multifunktional nutzbarer Bewegungsraum - Auch der Bewegungsraum kann flexibel angepasst werden, um unterschiedlichsten Nutzungsanforderungen gerecht zu werden. Er kann in zwei separate Bereiche unterteilt werden, welche es zwei kleineren Gruppen ermöglicht, den Raum gleichzeitig zu nutzen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die zwei Bereiche zu einem großen Raum zusammenzufassen, der sich für reguläre Gruppen eignet. Bei erhöhtem Platzbedarf lässt sich der Bewegungsraum zusätzlich durch den angrenzenden Spielbereich bzw. der Gangfläche erweitern. Durch diese Vielseitigkeit wird eine dynamische Nutzung unterstützt und die Raumressourcen werden optimiert.
MOBILITÄTSKONZEPTE
Shuttle-Service für die Gemeinde - In der Gemeinde Gaal kann ein vielseitiger Shuttle-Service, welcher sowohl den alltäglichen als auch den besonderen Mobilitätsbedarf deckt, von Vorteil sein. Wie in den vorherigen Kapiteln beschrieben, gibt es im Komplex multifunktional nutzbare Räumlichkeiten – nicht nur für die Nutzer:innen selbst, sondern auch für die Allgemeinheit. Veranstaltungen, welche im Entwurfsprojekt angeboten werden, könnten mit anderen Freizeitangeboten der Region kombiniert werden.
Als Beispiel: Konzerte im Entwurfsprojekt könnten so geplant werden, dass Besucher:innen an diesem Tag eine Art Kombiticket erwerben, beispielsweise durch einen kleinen Aufpreis auf die Tageskarte des Skilifts. So wäre das Konzertticket direkt inkludiert. Besuchende des Skilifts parken somit am Sportzentrum Gaalerhof, verbringen ihren Tag auf der Piste und werden, nachdem der Skibetrieb eingestellt ist, per Shuttle-Service zum Entwurfsprojekt gefahren, um das Konzert zu genießen. Im Anschluss werden jene Besuchenden wieder zurück zum Sportzentrum gebracht. Neben Veranstaltungen dieser Art könnte der Shuttle-Service auch Wandernde oder andere Freizeitgruppen transportieren und so den Zugang zu diversen Angeboten der Gemeinde erleichtern.
Dieser Ansatz bietet mehrere Vorteile:
• Ressourcenschonung: Unnötige Autofahrten werden vermieden und es müssen nicht zahlreiche Parkplätze am Entwurfsgrundstück geplant werden => weniger versiegelte Fläche.
• Attraktivität für Gäste: Die Möglichkeit, Skifahren oder andere Freizeitaktivitäten mit Konzertbesuchen zu kombinieren, könnte zusätzliche Besu-cher:innen in die Gemeinde Gaal locken.
• Nachhaltige Mobilität: Gemeinsame Fahrten schonen die Umwelt und stärken die Gemein-schaft.
Carsharing für individuelle Mobilität - Für weitere Strecken, wie beispielsweise Fahrten in die nahegelegene Stadtgemeinde Knittelfeld, eignet sich ein Carsharing-Konzept. Bewohner:innen des Entwurfsprojektes können sich Fahrzeuge für individuelle Fahrten flexibel reservieren, sei es für ein paar Stunden oder einen ganzen Tag. Dieses Prinzip ermöglicht eine effiziente Nutzung der Fahrzeuge und reduziert die Notwendigkeit, dass jede:r ein eigenes Auto besitzen muss.
Auch hier liegen die Vorteile auf der Hand:
• Reduktion der Fahrzeuge: Weniger Autos bedeuten weniger Platzbedarf und geringere Kosten.
• Umweltfreundlichkeit: Die Carsharing-Fahrzeuge könnten elektrisch betrieben werden, was einen Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität leistet.
• Flexibilität und Freiheit: Die Bewohnenden des Entwurfsprojektes können Fahrten individuell planen und unabhängig ihre Ziele erreichen.
Das gesamte Mobilitätskonzept kombiniert moderne Ansätze der Mobilität mit Nachhaltigkeit und Flexibilität. Es unterstützt nicht nur die Zielgruppe des Entwurfes, sondern bereichert auch die gesamte Gemeinde Gaal durch kluge, ressourcenschonende Lösungen.
Nachhaltigkeit
Erneuerbare Energiequellen:
Ein zentraler Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzepts ist die Nutzung erneuerbarer Energien. Die Gemeinde Gaal setzt bereits seit langer Zeit stark auf umweltfreundliche Energiegewinnung, insbesondere durch Wasserkraft und Photovoltaik. Das Kleinkraftwerk Vorwitzbach, welches 2012 als erstes Hochdruckkraftwerk der Region mit 400 Meter Höhenunterschied in Betrieb genommen wurde, erzeugt jährlich mehr als 3.5 Millionen Kilowattstunden saubere Energie – ausreichend, um über 1.000 Haushalte zu versorgen. Ergänzt wird dies durch eine etwa 900 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Kaltenegger, welche eine Jahresleistung von 120.000 Kilowattstunden erzeugt und direkt ins Stromnetz eingespeist wird.
Die bestehende nachhaltige energetische Infrastruktur bietet eine hervorragende Grundlage für das Entwurfsprojekt, da der benötigte Strom aus lokal erzeugter, erneuerbarer Energie bezogen werden kann.
Effiziente Wärmeerzeugung:
Für die Beheizung des Komplexes könnte somit auch eine Wärmepumpe zum Einsatz kommen, welche aufgrund des erzeugten Stroms durch Wasserkraft, besonders nachhaltig betrieben werden könnte. Je nach geologischen Bedingungen des Standorts, könnte entweder eine Luft-Wasser- oder Erdwärmepumpe zum Einsatz kommen. Aufgrund dieser Technologie könnte die Umweltwärme effizient genutzt werden, was den Energieverbrauch und die Betriebskosten auf ein Minimum reduzieren würde.
Ergänzung durch Photovoltaik:
Um den Energieverbrauch weiter zu optimieren könnte zusätzlich zur Nutzung des Kleinkraftwerkes eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen installiert werden. Besonders in den Sommermonaten kann der selbst produzierte Solarstrom, da der Heizbedarf sehr gering ist, z.B. für die Warmwasseraufbereitung oder den allgemeinen Haushaltsstrom der Bewohnenden genutzt werden.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung:
Neben der Energieversorgung wird auch das Thema Materialwahl auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz in der Konstruktion, sowie eine effiziente Wärmedämmung sorgen für eine langfristige Reduzierung des Energieverbrauchs. Vorteile der Nachhaltigen Strategie:
• CO2-neutrale Stromversorgung durch Wasserkraft
• Effiziente Wärmeerzeugung durch eine Wärmepumpe
• Reduzierung des Energieverbrauchs durch eine nachhaltige Bauweise
• Minimierung der Umweltbelastung durch regionale Energiequellen
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
3
Anzahl Kinder
65
Anzahl Wohneinheiten
8
Anzahl Stellplätze
20
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