Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Kindergarten Regenbogen in Geesthacht
21502 Geesthacht, Neuer Krug 31
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ams Architekten Möller Seifert
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ams Architekten Möller Seifert
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Neuer Krug 31, 21502 Geesthacht, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
02.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
4.180 m³
Bruttogrundfläche
920 m²
Nutzfläche
580 m²
Verkehrsfläche
195 m²
Grundstücksgröße
6.630 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
675.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
2.225.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Kindergarten "Regenbogen" ist der städtische Geesthachter Kindergarten, in dem bislang 9 Gruppen untergebracht waren.
Im Haupthaus befinden sich 3 Elementargruppen, eine Krippengruppe und eine Familiengruppe.
Im einem ehemaligen Behelfsheim aus der Nachkriegszeit waren mehr schlecht als recht 4 weitere Gruppen, untergebracht, die sich die Räume jeweils am Vormittag und am Nachmittag teilten.
Dieser Gebäudetrakt war nach genaueren Untersuchungen so stark sanierungsbedürftig und für die Anforderungen unterdimensioniert, dass die Politik sich für den Abriss entschieden hat. Die 4 dort untergebrachten Gruppen sollten durch einen Neubau adäquate Gruppenräume erhalten. Weiterhin sollte der Kindergarten im Rahmen des Krippenausbauprogramms 2 zusätzliche Krippengruppen erhalten.
ENTWURF
Der ebenerdige Holzbau ist stark unterschiedlich in seinen Bereichen ausgebildet. Im Entwurf der Erweiterung übernehmen eisig kristallin gestaltete Zugänge die Funktion von Gelenken. Sie beinhalten den großen Mehrzweckraum als Anbindung an den Altbau und das Foyer, das eine Trennung der kleinen Kinder von den größeren anbietet.
An den Gelenken knicken die geradlinigen Gruppenraumriegel ab. Auf dem Gelände entsteht dadurch ein baulich gefasster Innenhof für die Krippenkinder und ein in den Wald auslaufender, freier Bereich für die großen Kinder.
Bodentiefe, raumbreite Verglasungen verbinden die Gruppenräume mit den vorgelagerten Terrassen. Die Spielflure bieten Ausblicke in verschiedenen Höhen für alle Kinder. Das Farbkonzept von Garderobenboxen und Türen dient der Orientierung.
Das Gebäude erhält durch einen besonderen Bauablauf und Kontrolle aller Materialien ein Zertifikat für schadstoffarme Innenraumluft.
BAUWEISE
Das Gebäude ist in Holzrahmenbauweise erstellt worden. Die Fassadenbekleidung besteht aus einer unbehandelten Lerchenstülpschalung, an den Zwischenbauten aus einer vorgehängten HPL-Fassade. Die Fenster und Verglasungen sind Aluminiumkonstruktionen. Die Wände sind innen mit Faserzementplatten verkleidet. Das Gebäude hat ein gedämmtes Folienflachdach. Die Decken bestehen aus abgehängten gelochten Akustikdecken. Der Boden ist komplett mit Linoleum und in den Waschräumen mit Fliesen belegt. Die Sohle ist flach auf einer Dämmschicht aus Schaumglasschotter gegründet.
TECHNIK
Der gesamte Erweiterungsbau wird durch eine Fußbodenheizung erwärmt, die mit dem vorhandenem Fernwärmeanschluss des Hauptgebäudes verbunden ist. Er wird über kleine dezentrale Lüftungsanlagen unterstützend zur Fensterlüftung entlüftet. Beleuchtungskörper sind eingebaut oder liefern indirektes Licht meist mittels LED-Technik.
Beschreibung der Besonderheiten
Über einen neuen Mehrzweckraum wird der eingeschossige Erweiterungsbau mit dem alten Haupthaus verbunden. Der Mehrzweckraum, stellt im Entwurf ein "Gelenk" zwischen den alten und neuen Gruppenräumen dar. Er soll als Bewegungsraum im Kindergarten-Alltag dienen und für Seminare, Vorführungen, Feste/Veranstaltungen und Elternabende nutzbar sein. Seine äußere, leicht angeschrägte, kristalliene Form unterscheidet ihn von dem Bestand und den sonst ruhigen, rechteckigen Gruppenraumtrakten.
Der große Elementar- und Hortgruppen-Trakt schließt an den Mehrzweckraum mit einem breiten Spielflur an. Im Flur sind die 4 Gruppen-Garderoben mit halbhohen Wänden wie farbige Boxen gestellt. Diese Wände sollen dafür sorgen, dass herumliegende Kleidung im Alltag nicht den Spielflur erreicht. Dazwischen befinden sich langgestreckte einzelne Fenster in verschiedenen Höhen: für Erwachsene und auch für sehr kleine Kinder. Die Gruppen- und Waschräume der Elementar- und Hortkinder gehen alle von dem Spielflur ab. Der Waschraum liegt jeweils mittig zwischen den Gruppenräumen.
Der Spielflur erreicht das "Foyer", das den Eingangsraum für den Neubau bildet. Hier kann das Gebäude über einen Nebeneingang von der Straße, dem Neuen Krug aus betreten werden. Es ist formal an den Mehrzweckraum angelehnt, da es ebenfalls eine Art Gelenk zu dem folgenden Krippentrakt bildet, der auf Grundstücksgrenze zur Straße verläuft. Die Wände und Decken verlaufen also ebenfalls leicht angeschrägt. Der Putzmittelraum und das barrierefreie Herren-WC gehen von dem Foyer ab.
Über eine Tür wird der Spielflur der beiden Krippengruppen erschlossen. Hier sind beiden Garderoben in eine Wandnische eingebaut. Jede Gruppe hat einen separaten Waschraum, der mit einem Wickeltisch ausgestattet ist. Vom Wickelplatz aus, kann der Gruppenraum über ein Fenster in der Wand eingesehen werden.
Die Krippenräume erhalten wie die anderen Gruppenräume bodentiefe Verglasungen hier in Richtung Süd-Westen und eine Terrasse, so dass auch hier die Verbindung von innen zu außen auch für die kleinen Kinder erlebbar wird. Die Räume lassen sich bei offenen Türen insgesamt intern miteinander verbinden. Auf der anderen Seite des Krippen-Spielflurs ist jeweils der Ruheraum der Gruppe zugeordnet.
FARBKONZEPT
Die neuen Gebäudeteile unterscheiden sich in ihrer Farbgebung sehr voneinander.
Die Trakte mit den Gruppenräumen erscheinen von außen in naturfarbigem Lerchenholz um den Holzbau abzubilden. Zur Orientierung haben alle 6 Gruppenräume eine eigene Farbe erhalten, die in den Gruppenraumtüren und Garderoben in den Spielfluren vorkommen. Die Garderoben in den Wandnischen für die Krippenkinder sind im zueinander passenden gelb und grün komplett in Boden, Möblierung und Wandbelag ausgebildet. Die 4 Garderoben-Boxen der älteren Kinder sind ebenfalls in allen Materialien durchgehend in den Farben petrol, orange, blau und rot abgesetzt.
Die Zwischenbauten Mehrzweckraum und Foyer sollen eine „eisige“ Erscheinung erhalten und erhielten eine Vorhangfassade aus HPL-Platten in den Farben wintergrau und aquamarine, innen wurden Wände und Decken in einem hellen blaugrau gestrichen. Die Fensterprofile wurden für Glanzeffekte nur mit der Oberfläche alu-eloxiert ausgeführt.
Der Fußboden als verbindendes Element ist durchgehend in einem kräftigen erdfarbenem Braun ausgeführt, der den Kindern eine leichte Orientierung von oben und unten bieten soll.
SCHADSTOFFARME INNENRAUMLUFT
Alle im Bau verwendeten Materialien und Bauteile, die mit der Innenraumluft der neuen Kindergartenräume in Kontakt sind, wurden von einem von der Stadt Geesthacht beauftragten Institut auf Schadstoffe überprüft und freigegeben. Besondere Maßnahmen im Bauablauf sollten verhindern, dass keine giftigen Stoffe in die luftdichte Gebäudehülle gelangen konnten, wie z.B. ein absolutes Rauchverbot auf der Baustelle, kein schweißen oder flexen im Gebäude und Reinigung durch Industriestaubsauger.
Nach einer zusätzlichen Lüftungszeit von 30 Tagen, hat eine Luftmessung belegt, dass das Gebäude tatsächlich schadstoffarm ist. Mit einem entsprechendem Zertifikat wurde das Gebäude anschließend an die Nutzer übergeben.
Auszeichnungen
Tag der Architektur 2014 der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein
Gesundheitspass 2014, Zertifikat Sentinelhaus-Institut für Raumluftqualität
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
104,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
62 %
Warmwasser
10 %
Beleuchtung
9 %
Lüftung
18 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
1 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
6
Anzahl Kinder
90
Anzahl Stellplätze
5
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