Architekturobjekt 131 von 134

Architekturobjekte


Kindergarten Sighartstein, Neumarkt/ A

5202 Neumarkt am Wallersee, Sighartstein 37, Österreich

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Grün und saftig, wie das Gras im Garten, wirkt das Gebäude und fügt sich in die Umgebung ein - Kindergarten Sighartstein, Neumarkt/ A

© Angelo Kaunat, Salzburg, A

Hier kann unabhängig von Wind und Wetter getobt werden - Kindergarten Sighartstein, Neumarkt/ A

© Angelo Kaunat, Salzburg, A

Runde Oberlichter und unterschiedlich hoch angebrachte Kugelleuchten lockern die strengen Linien auf - Kindergarten Sighartstein, Neumarkt/ A

© Angelo Kaunat, Salzburg, A

Der Bewegungsraum wird durch die Tribüne abgeschlossen, die gleichzeitig auch als Vertikalerschließung dient - Kindergarten Sighartstein, Neumarkt/ A

© Angelo Kaunat, Salzburg, A

Die Gruppenräume haben direkten Zugang zur Terrasse und zum Garten - Kindergarten Sighartstein, Neumarkt/ A

© Angelo Kaunat, Salzburg, A

Schnörkellos, klar und einfach zu „begreifen“: Atrio Einhebelmischer. - Kindergarten Sighartstein, Neumarkt/ A

© Angelo Kaunat, Salzburg, A

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Sighartstein 37, 5202 Neumarkt am Wallersee, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

02.2009

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

kadawittfeldarchitektur

Aureliusstr. 2

52064 Aachen

Deutschland

Tel. +49 241 94690-0

office@kadawittfeldarchitektur.de

Bauherr

Stadtgemeinde Neumarkt

Hauptstraße 30

5202 Neumarkt am Wallersee

Österreich

Beschreibung

Objektbeschreibung

Im Interview: Gerhard Wittfeld, kadawittfeldarchitektur, Aachen

Was ist für Sie ein moderner Kindergarten?

Der Kindergarten ist seit jeher die erste Station im Leben, wo sich die Kinder außerhalb der elterlichen Wände Zuhause fühlen sollen. Im Gegensatz zu früher ist die moderne Kindheit geprägt von einer frühen Institutionalisierung. Die Möglichkeit, sich gefahrlos in öffentlich zugänglichen Räumen zu bewegen und Straße, Plätze, Gärten, verwilderte Grundstücke zu erkunden, nimmt immer mehr ab. Gleichzeitig nimmt die Konfrontation mit vielfältigsten Medieneinflüssen zu. Damit kommen selbstbestimmte Tätigkeiten und das aktive Bewegen im Raum oftmals zu kurz. Ein moderner Kindergarten versucht, diese Trends zu kompensieren. In dem Bewusstsein, dass Kinder mit allen Sinnen lernen und sich voller Energie, Neugier und mit unbegrenzter Freude an Körpererlebnissen tätig und aktiv mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, ermöglicht der Kindergarten ausreichend Bedingungen zur Selbsterfahrung. Er bietet den Rahmen, damit die Kinder Selbstbewusstsein, gesundes Selbstvertrauen, soziale Kompetenzen und ein ausgeprägtes Körpergefühl entwickeln können.

Wie haben Sie diese Ansprüche in Ihrem Entwurf umgesetzt?

Aufgabe der Architektur ist es, die räumlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen und vielfältige "Wohlfühlräume" zu bieten: ein abwechslungsreiches Raumkontinuum, das zum "Streunern" und zur Bewegung einlädt, und sowohl Rückzug als auch Kommunikation ermöglicht. Mit der Aneignung dieser Räume findet selbstbestimmtes Handeln statt.

Ein breites Spektrum von Räumen unterschiedlicher Größe, Ausrichtung und Orientierung inspiriert zur Erkundung. Unterschiedliche Lichtsituationen, Ausblicke und Materialien vielfältiger Haptik geben den einzelnen Räumen des Kindergartens eigene Qualitäten und laden zum begreifen, fühlen, spüren und ausprobieren ein: In den Gruppenräumen finden ruhigere Tätigkeiten und konzentriertes Spiel statt. Ruhe- und Snoezelraum werden zum Kuscheln, Entspannen und Abschalten genutzt. Die zentrale Halle verlockt zum hüpfen, schaukeln und rennen.

Dabei sind die Räume bewusst als Kontinuum organisiert: die Gruppenräume sind nicht von einander abgetrennt, sondern gehen offen ineinander über und sind nur im Bedarfsfall durch Glas- oder Schiebetüren akustisch voneinander abzuschließen. Das komplexe Raumangebot im Inneren findet eine Entsprechung in der Außenraumgestaltung: Auch hier bieten Rückzugs-, Spiel- und Bewegungsflächen Freiräume unterschiedlicher Qualität.

Bitte erläutern Sie die räumliche Struktur des Kindergartens.

Der zweigeschossige kubische Baukörper mit Flachdach verteilt die Nutzungen eines Kindergartens optimal. Im Erdgeschoss befinden sich die Räume für die Kindergartengruppen - mit direktem Zugang zum Garten. Die Krabbelstube ist im geschützten Obergeschoss untergebracht. Die raumhohen Verglasungen des Erdgeschosses lassen viel Licht in die Gruppenräume und die Natur in das Gebäude fließen. Innenraum und Außenraum gehen ineinander über. Im Obergeschoss erzeugen die Fensteröffnungen hinter der vorgesetzten Ornamentfassade und die Oberlichter völlig andere Lichtakzente und bieten den jüngsten Nutzern der Krabbelstube eine geschützte Atmosphäre mit gerahmten Ausblicken.
Die Gruppenräume ordnen sich an der Südseite mit direktem Zugang zur Terrasse und den Garten an. Die Gruppenräume sind zu zwei Einheiten zusammengefasst - je eine Garderobe, Sanitärbereich und Abstellraum befindet sich in der Spange zwischen Halle und Gruppenräumen. Im Osten befinden sich Nebenräume wie Personalbereich, Verwaltung, Ruhezimmer und Speiseraum. Das Herzstück des Gebäudes ist die multifunktionale Halle - ein kommunikatives Zentrum für Kinder und Betreuer, nutzbar als Verteiler für verschiedene Funktionen, Raum für Gemeinschaft und Ausweichfläche für Schlechtwetter- Aktivitäten. Er faltet sich im Gebäudeinneren auf und verbindet die beiden Geschosse über eine großzügige raumbreite Freitreppe, die ebenfalls als Tribüne genutzt werden kann.

Überdimensionierte Grashalme verleihen dem Gebäude ein außergewöhnliches Äußeres, wie entstand die Idee für dieses Gestaltungselement?

Der erste Eindruck vom Bauplatz, am Ortsrand umgeben von grünen Wiesen und Feldern gelegen, ist Ideengeber für die skulpturale Fassade im Sinne einer angehobenen Grasnarbe. Die überdimensionierten „Grashalme“ sind identitätsstiftend und Orientierungspunkt für den Kindergarten. Die stilisierten Grashalme bleiben nicht nur Ornament sondern setzten landschaftliche Themen - das Staccato der am Wiesenrand sichtbaren Fichtenreihe oder die Äste der benachbarten Laubbäume - fort. Die entstehende landschaftliche Einbindung findet damit nicht nur bau-körperlich sondern auch strukturell statt, und ist ebenfalls von Innen spürbar. Das Gebäude wird zum Wahrnehmungsverstärker der Umwelt.

Innen Grün, außen Grün, warum haben Sie sich gerade für diese Farbe entschieden?

Wir haben uns vor allem von der Umgebung und dem satten Farbton der benachbarten Wiesen inspirieren lassen. Daneben hat die farbpsychologische Wirkung von Grün eine Rolle bei der Farbwahl gespielt: Grün wirkt beruhigend und harmonisierend und fördert Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Ausdauer, Toleranz und Zufriedenheit. In der medizinischen Farbtherapie dient Grün als neutrale Heilfarbe, die ausgleicht ohne körperliche Beschwerden oder Gegenreaktionen hervor-zurufen. Sie lässt Kräfte sammeln und fördert die Regeneration. Nicht umsonst sind die Tafeln in Schulen grün: die Farbe wirkt für die Augen angenehm und hebt die Kontrastwirkung mit anderen Farben hervor. Das erleichtert eine Konzentration auf das Wesentliche. Damit ist die Farbwahl unsere Antwort auf die kindliche Neugier. „Hörst Du das Gras wachsen?!“ Kinder lernen durch Spielen - können sie das in entspannter Atmosphäre, in sich ruhend und völlig konzentriert tun, legen wir das Fundament für jede spätere Form des Lernens, für das die Konzentration so elementar ist.

Was ist Ihnen bei der Gestaltung der Sanitärraume für Kinder wichtig gewesen?

Für die Sanitärräume war uns wichtig, ästhetisch ansprechende, gut durchdachte und hochfunktionale Produkte zu verwenden. Alle Sanitärobjekte und Armaturen müssen darüber hinaus robust und einfach zu bedienen sein. Der fugenlose Epoxidharzboden und die gefliesten Wände werden allen hygienischen Anforderungen gerecht, ebenso die direkt an die Waschbecken anschließenden und in den Fliesenspiegel integrierten Spiegel.

Welches Feedback haben Sie von den Kindern und Erziehern bekommen?

Das bisherige Feedback von den Kindern, den Eltern, den Erziehern aus der Gemeinde ist unglaublich positiv. Seit der Übergabe Ende März wird der Kindergarten von den Kindern und die Halle samt der großen Freitreppe intensiv genutzt und bespielt - der dortige Einsatz des Kautschuk- Bodenbelags hat sich bewährt. Selbst die im Vorfeld kritischen Stimmen bezüglich der Farbwahl äußern sich inzwischen begeistert. Die farbpsychologisch beruhigende Wirkung des grünen Farbtons sowie die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten in der zweigeschossigen Halle führen laut den Erzieherinnen tatsächlich dazu, dass die Kinder ausgeglichener sind als früher.
Die Kinder sind begeistert, nehmen den Raum unter Beschlag und setzen sich sogar in ihren künstlerischen Werken, z. B. gemalte Bilder und ein selbst gebautes Papphaus, mit unserer Architektur auseinander.

Leicht zu begreifen: Vorteil für unbeschwerten Umgang mit Wasser

Hell, freundlich, klar – in diesem Ambiente können Kinder bestens behütet aufwachsen, spielen und lernen; wie im Kindergarten Sighartstein. „Auch der richtige Umgang mit Wasser soll hier kindgerecht vermittelt werden.

Dabei sind Armaturen hilfreich, die sich besonders leicht, präzise und zuverlässig bedienen lassen, damit die Kinder keine unliebsamen Überraschungen erleben“, erklärt Michael Huth, Leiter des GROHE Objektmanagements. Dies ist bei den Einhebelmischervarianten der Armaturenlinie Atrio im modernen Kindergarten absolut gewährleistet.

Die GROHE SilkMove® Technologie in den Kartuschen sorgt für außergewöhnliche Leichtgängigkeit und praktisch verschleißfreien Betrieb über Jahrzehnte. So bleiben Einhebelmischer von GROHE dauerhaft geschmeidig zu steuern – ideal für Kinderhände, für die das intuitive Begreifen noch ein wenig Übung verlangt.
Dabei ergänzt die sachliche Formensprache von Atrio, die dem Bauhaus-Stil entlehnt ist, perfekt die moderne Architektur des Kindergartens Sighartstein.

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