Architekturobjekte
Kinderhaus Kind und Natur
82319 Söcking, Höhenweg
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Stephan Maria Lang
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Stephan Maria Lang
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Höhenweg, 82319 Söcking, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2015
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
1.200 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
2.600.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Projekt Team: Steffi Senula, Alexander Hann, Tobias Hofman, Viola Kressmann ,
Ort: Starnberg
Nutzung: Erziehung und Gesundheit
Brutto Fläche: 1200 m2
Konstruktion: Holztafelbauweise
Das Haus „Kind und Natur“, so der offizielle Name, befindet sich auf einem ganz besonderen Grundstück: Am Söckinger Höhenweg, in schönster Panoramalage oberhalb des Starnberger Sees, hatte zuvor der Bundesnachrichtendienst seinen Sitz. Sendemasten und Bürogebäude wurden rückgebaut, um Platz zu schaffen für ein integratives Kinderhaus, das von der FortSchritt gGmbH als Bauherr nach einem Entwurf des Münchner Architekten Stephan Maria Lang realisiert wurde. Mit seinem Grasdach schmiegt sich das Kinderhaus wie eine grüne Raupe an den Endmoränenhügel, der in drei Richtungen sanft abfällt.
Das 5,3 ha große Gelände ist wie geschaffen, um das naturpädagogische Konzept des Trägervereins zu unterstützen. Es gibt den Kindern einen geschützten Freiraum, sich selbst und die natürliche Umgebung zu entdecken. Das geschieht durch Waldsparziergänge, das Sammeln von Beeren, die Bestimmung von Pflanzen oder einfache handwerkliche Tätigkeiten. Ziel ist es, den Jahreslauf zu erkennen und das Zusammenspiel von Mensch und Natur zu erfahren. Für dieses naturpädagogische Konzept ist das Haus – es beherbergt drei Krippen-, eine Kindergarten- und eine Waldkindergartengruppe für behinderte und nichtbehinderte Kinder – als eine Abfolge von in der Höhe differenziert angeordneten Räumen umgesetzt, die sich um eine zentrale Aula herum gruppieren. Die Aula als multifunktional nutzbarer Raum und der offene Raumfluss fördern die Integration behinderter Kinder mit den übrigen Gruppen. Sämtliche Gruppenräume und Ausweichräume befinden sich auf der Südostseite des Kinderhauses zum morgens besonnten Ausblick auf den Starnberger See und das Bergpanorama.
An dem Architektenwettbewerb hatten sich insgesamt sieben Büros beteiligt. Das Münchner Büro design associates (Leitung: Stephan Maria Lang) überzeugte die Jury mit einem Entwurf, der „dem sensiblen Ort am besten gerecht wird“. Gebaut wurde das Kinderhaus soweit wie möglich aus natürlichen und unbehandelten Materialien:
Ungehobelte Fichtenbretter, in zwei Grüntönen lasiert, und grün deckend gestrichene Dreischichtplatten bilden die Außenhaut des Massivholz-Tafelbaus. Auch im Innenraum wurde versucht, wo immer akustisch vertretbar, die rohen Holzoberflächen im Wechsel mit farbig gestrichenen akustisch wirksamen Trockenbauflächen zu zeigen. Ein fein abgestimmtes, in grün gehaltenes Farbkonzept für Boden, Wand und Decke differenziert die einzelnen Gruppen. Die Gruppenräume sind überwiegend spielzeugfrei. Naturmaterialien und eine Ausstattung, die die Phantasie, sowie das Erzählen und Entdecken fördern, stehen im Vordergrund; z. B. ein Lese-Bilderbuchbereich, Werkraum, Kreativ-, Experimentier- und Forscherbereich, Musik-, Klang-, Fühl- und Tastbereich. Das entspricht dem pädagogischen Konzept Maria Montessoris, die es als vordergründige Aufgabe der „Erziehungsverpflichteten“ ansah, dem kindlichen Forschungs- und Entwicklungsdrang Raum zu geben und so eine selbstbestimmtes Leben und Lernen zu ermöglichen. Das Kinderhaus „Mensch und Natur“ bietet die optimalen Voraussetzungen, dieses Konzept zu ver- wirklichen.
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