Kinokomplex Leonberg
Mit freundlicher Unterstützung von Mitsubishi Electric Europe B.V.
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Leonberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2024
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im Traumpalast Leonberg, einem Kino-Unterhaltungscenter mit der weltgrößten IMAX-Leinwand, stehen die Gäste an erster Stelle. Um den Kinobesuchern nicht nur besondere Film- und Sounderlebnisses zu bieten, sondern in den Kinosälen und allen weiteren Räumen des Unterhaltungscenters Behaglichkeit und Komfort zu gewährleisten, unterstützt eine gut durchdachte und geplante Gebäudetechnik die hochwertige technische Ausstattung. Der gesamte Gebäudekomplex wird über zentrale Lüftungsanlagen und über als Kaskaden verschaltete Split-Außengeräte klimatisiert. Klassische Energieträger auf Basis fossiler Brennstoffe oder Heizkörper zur Wärmeverteilung sind nicht mehr erforderlich.
Ausgangssituation
Die Lochmann Filmtheaterbetriebe verfolgen ein individuelles Wohlfühlkonzept, mit dem sie sich bewusst von anderen Kinos unterscheiden. Nicht ohne Grund heißen ihre Kinos Traumpalast. Das neue IMAX-Kino, das an den Traumpalast in Leonberg bei Stuttgart anschließt, bietet beispielsweise mit einer sichtbaren Fläche von 39 x 21 Metern die größte IMAX-Leinwand der Welt. Der IMAX-Saal fasst rund 600 Gäste und ist aufgeteilt in einen Standard- und einen Premium-Bereich.
Neben der IMAX-Leinwand, dem absoluten Highlight des neuen IMAX-Kinos, ist der Traumpalast Leonberg mit hochmoderner Technik ausgestattet. Alle zehn Säle verfügen über 3D-Projektion und das Soundsystem Dolby Atmos. Das IMAX-Center hält noch einige weitere Highlights parat: Hochmoderne Laser-Technologie sowie 4K-Projektionen sorgen in den meisten Kinosälen für kristallklare Bilder, die ein Höchstmaß an Realismus und Intensität erzeugen. Zudem können in dem sogenannten Bed Cinema 40 Gäste auf komfortablen, elektrisch verstellbaren Kinobetten einen entspannten Kinoabend genießen. Klar, dass dafür auch das Raumklima stimmen muss – und das tut es.
Herausforderungen
Die Herausforderung an die Klimatisierung eines solchen Gebäudes ist außerordentlich anspruchsvoll: „Wir haben hier in Leonberg großen Wert daraufgelegt, die Behaglichkeitszone direkt an den Kunden zu bringen. Das heißt, wir möchten nicht diesen großen Raum komplett klimatisieren, sondern wirklich dort klimatisieren, wo es präzise benötigt wird. Im neuen IMAX-Saal hat beispielsweise jeder Sitz einen eigenen Lüftungsauslass, über den die temperierte Luft direkt zugeführt wird“, erklärt Moritz Schrogel, Abteilungsleiter Klima- und Kältetechnik der SLK GmbH aus Plüderhausen. „Gleichzeitig sind die Aspekte Energieeffizienz und Behaglichkeit, also die zugluftfreie Durchströmung sowie die erforderliche Luftwechselzahl zu beachten“. Das Fachhandwerksunternehmen hat in diesem und weiteren Objekten dieser Art für die Familie Lochmann als Betreiber die komplette Planung, Umsetzung und Inbetriebnahme ausgeführt.
Welche Lösung wurde für den Traumpalast Leonberg gewählt?
Die Versorgung mit Raumwärme oder -kälte erfolgt ausschließlich über zentrale Lüftungsanlagen, sodass in dem IMAX-Center keine klassische Heizungsanlage auf Basis fossiler Energieträger zum Tragen kommt. Alle Bereiche im Gebäude wie Kinosäle und Foyers werden über die raumlufttechnische Anlage kontinuierlich mit frischer Luft versorgt. Insgesamt müssen in dem Komplex bis zu 159.000 Kubikmeter Luft pro Stunde bewegt werden. Umgesetzt wird dies mit 44 Lüftungsanlagen, die die Luft in die unterschiedlichen Bereiche des Gebäudes einbringen und auch wieder absaugen. Allein für den neuen IMAX-Komplex kommen 14 Lüftungsanlagen zum Einsatz, um ein behagliches Raumklima und damit einen angenehmen Kinoaufenthalt für die Gäste zu gewährleisten.
Maximale Energieeffizienz
Die Anlagen sind so eingestellt, dass sie ca. eine halbe Stunde vor Eröffnung des IMAX-Centers bzw. in den Kinosälen vor Vorstellungsbeginn, den jeweiligen Bereich auf das gewünschte Temperaturniveau bringen. Während der Vorstellungen müssen dann nur noch die überschüssigen Wärme- oder Kältelasten abgeführt werden. Dadurch erreicht der Anlagenbetreiber eine maximale Energieeffizienz bei gleichzeitig relativ geringen Luftumwälzungen während des Publikumsverkehrs.
Die Konditionierung der Außen-/ Frischluft zum Kühlen und Heizen folgt einem Energiekonzept, bei dem über die Lüftungsanlage keine Raumlasten abgefahren werden und keine überschüssige Wärme oder Kälte in das Gebäude eingebracht wird. Zur Vorkonditionierung der Zuluft kommen hier insgesamt 77 Klima-Außengeräte der Mr. Slim-Serie von Mitsubishi Electric als Kaskaden zum Einsatz.
Wärmerückgewinnung für mehr Nachhaltigkeit
Die Außengeräte erbringen zusammen eine Heizleistung von 1,5 MW und eine Kühlleistung von 1,3 MW. Die Außengeräte verfügen über eine Wärmepumpenfunktion, sodass sie sich wahlweise zum Kühlen oder Heizen nutzen lassen. Mit ihrer modulierenden Betriebsweise können die Außengeräte je nach Lüftungsanlage und Leistungsanforderungen in einer Bandbreite von 8 bis zu 162 kW Wärme- oder Kälteleistung zur Verfügung stellen. Um die Wärmeversorgung auch bei Außentemperaturen im Minusbereich sicherzustellen, sind die Wärmepumpen zusätzlich mit der Zubadan Invertertechnologie ausgestattet, die wesentlich Teil zur hohen Energieeffizienz beiträgt. Die Außengeräte verfügen über eine optimierte Abtaufunktion und sorgen für absolute Funktionssicherheit auch bei tiefsten Außentemperaturen. Der Heizbetrieb ist bis zu einer Außentemperatur von –28 °C gewährleistet und bietet die volle Heizleistung bis zu einer Temperatur von –15 °C.
Vorteilhafte Kaskadenschaltung
Die Kaskadierung mit bis zu acht Außengeräten bietet gegenüber einem Einzelgerät mit größerer Leistung mehrere Vorteile, z. B. können alle Einheiten einer Kaskade gleichzeitig im Teillastbetrieb arbeiten. Das ist effizienter als ein Modul im Volllastbetrieb laufen zu lassen, während die anderen sich im Stand-by-Modus befinden. Darüber hinaus ist bei Servicearbeiten der fortlaufende Betrieb durch die anderen Außengeräte sichergestellt. Die Regelung übernehmen zwei Master-Steuereinheiten, die unter anderem für eine automatische Laufzeitoptimierung und hohe Jahresarbeitszahlen sorgen. „Ein Vorteil dieser Strategie ist, dass alle Geräte gleichmäßig genutzt werden können und in etwa die gleiche Laufzeit haben. Zudem ergibt sich durch die Redundanzfunktion ein Sicherheitsaspekt. Sollte sich ein Modul im Off-Modus befinden, gewährleisten die anderen Geräte die Versorgung“, so Schrogel.
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