Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2012: Teilnehmer
Kirche in Platendorf
38524 Sassenburg, Dorfstraße 53
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ulrich Arndt Architekt
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ulrich Arndt Architekt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Dorfstraße 53, 38524 Sassenburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2011
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.774 m³
Bruttogrundfläche
435 m²
Nutzfläche
382 m²
Grundstücksgröße
3.400 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
199.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
731.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Platendorf ist ein Ort, der sich über sechs Kilometer an einer einzigen geraden Straße durch das Große Moor zieht. Kurze Stichwege, von denen erneut kurze Wege im 90-Winkel abzweigen erschließen die Wohnhäuser und bilden ein Geflecht entlang der Dorfstraße.
Im 19. Jahrhundert wurde hier von Torfstechern eine freikirchliche Gemeinde gegründet, die sich seit 1895 im Dachgeschoss eines Fachwerkhauses versammelte. In den 70ger Jahren kam ein zweigeschossiger Anbau mit Flachdach dazu.
Der Neubau
Der Neubau sollte vor allem ebenerdig und frei zugänglich sein. Der Altbau war zunächst unverändert einzubeziehen, ein späterer Abriss aber nicht auszuschließen.
Die Finanzierung erfolgte auf Spendenbasis, das Budget war gering, Teile der Arbeit erfolgten in Eigenleistung.
Es wurde entschieden, anstelle von ortsüblichen Fassadenklinkern und Dachziegeln eine helle verputzte Fassade und Zinkblechdeckung zu verwenden. Das geschah sowohl aus Kostengründen, als auch, um inmitten der uniformen Klinkerhaus-Nachbarschaft einen hellen, frischen Akzent zu setzen und der besonderen Bedeutung eines—wenn auch kleinen—öffentlichen Bauwerkes gerecht zu werden.
Das Dach
Das Dach besteht aus einer massiven Brettstapelplatte, die alle Räume überdeckt und sich im Bereich des Gottesdienstsaales in der Mitte des Neubaus zu einer Satteldachform auffaltet. Das ermöglicht einen einfachen Baukörper mit ökonomischer Konstruktion und einer besonderen Ästhetik im Innenraum. Es entsteht zugleich eine formale Geste in Richtung Nachbarschaft, da das so gebildete Satteldach genau Kubatur und Silhouette eines Einfamilienhauses entspricht.
Beschreibung der Besonderheiten
Die schräg gefalteten Brettstapelplatten enthalten acht Lamellenfelder, die licht– und luftdurchlässig sind. In diesem Bereich wurde dazu jedes zweite Brett aus der Brettstapelplatte weggelassen. Die Platte bleibt zwar weiter statisch wirksam und die planebene Unterseite des Daches behält ihre schlichte, ruhige Erscheinung. Durch die Schlitze fällt jedoch Licht in den Gottesdienstraum und im Sommer können alle acht Felder zur natürlichen Be– und Entlüftung herangezogen werden.
Möglich wird dies durch den Einsatz von Dachflächenfenstern, die auf der Oberseite der Brettstapelplatte in der Ebene der Wärmedämmung sitzen.
Das Motiv „Labyrinth“
Die Kirche erreicht man von der Dorfstraße über einen langestreckten Vorplatz. Von hier betritt man das Foyer, von dem aus wieder zwei Stichflure in den Gottesdienstraum führen.
Diese Erschließung ist ähnlich aufgebaut wie das orthogonale Weggeflecht im gesamten Dorf.
An den Gottesdienstraum ist links ein Erweiterungsraum angegliedert, der über eine mobile Trennwand zugeschaltet werden kann. Rechts befindet sich ein Baptisterium, da die Gemeinde nur erwachsene Mitglieder tauft bzw. aufnimmt.
Die Gestaltung dieses Baptisteriums wird besonders geprägt durch ein Zitat des Labyrinthes aus der Kathedrale von Chartres. Es befindet sich auf der größten Fensterfläche der Kirche. Dieses Labyrinth ist eine weitere Interpretation des „Weg“-Gedankens, und überhöht ihn zu einem Gegenstand der Andacht und Kontemplation im Angesicht der Taufe, die ja eine der wesentlichen Wegmarken im Leben eines Christen ist.
Auszeichnungen
Velux Architekturpreis 2012
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Gas
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