Architekturobjekt 25 von 25

Architekturobjekte


KiTa Hamburg Neu-Allermöhe

Hamburg

Mit freundlicher Unterstützung von Ecophon Deutschland

Mit freundlicher Unterstützung von Ecophon Deutschland

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hamburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Beschreibung

Objektbeschreibung

Evangelische KiTa Neu-Allermöhe: Raum zum Leben und Lernen
Raumakustischer KomfortTM unterstützt Pädagogik


In einer Kindertageseinrichtung sind hohe Lärmpegel an der Tagesordnung, wenn man den Bewegungs- und Spieldrang der Kleinen nicht unnötig einschränken möchte. Nach einer durchgängigen raumakustischen Optimierung demonstriert eine evangelische Einrichtung im Westen Hamburg-Bergedorfs, dass geräuschintensives Spiel und kindliche Bewegungsfreiheit nicht zwangsläufig an den Nerven zehren müssen. Raumakustischer KomfortTM bietet Kindern und Erziehern ein ausgezeichnetes Umfeld für alle Aktivitäten.

Vor gut zehn Jahren bezog die evangelische Kindertagesstätte Neu-Allermöhe e.V. den eigens für sie konzipierten Neubau in der Martha-Damkowski-Kehre 1 in Bergedorf, für den Architekt Nils Roderjan 1999 vom Architekten- und Ingenieurverein Hamburg die Auszeichnung "Bauwerk des Jahres" erhielt. Das zweigeschossige Holzhaus hatte der Hamburger Architekt in enger Zusammenarbeit mit der KiTa Leiterin Christine Riedel-Fock speziell auf die Bedürfnisse einer Tageseinrichtung für Kinder zugeschnitten. Großzügige Fensteröffnungen und Fassadenverglasungen, die die Grünflächen und Bäume des Außenraums nach innen holen und auch für einen hohen Tageslichtanteil sorgen, wechseln sich ab mit warm anmutenden Innenwänden aus Holzwerkstoff. Solch ein Material kam auch durchgängig für die Decken- und Fußbodenkonstruktion zum Einsatz. Für ein warm anmutendes Ambiente sorgen ferner die Holzbalken, die das Haus als tragende Elemente der Gebäudekonstruktion stringent und selbstbewusst zur Schau stellt.


Die Raumakustik fand früher zuwenig Beachtung

Allein die Akustik fand in dem fröhlich bunten, aber unaufdringlich gestalteten Umfeld nicht die Beachtung, die ihr heutzutage geschenkt wird. In den per se lauten Räumen schaukelte sich die unzulängliche Sprachverständlichkeit zu Störgeräuschpegeln auf, gegen die sich die Kinder und die Erzieher nur mit erhöhtem Stimmeinsatz und stärkerer Konzentration behaupten konnten. Inzwischen ist bekannt, dass derlei häufig nicht bewusst wahrgenommene Effekte insbesondere bei Vor- und Grundschulkindern das Lernverhalten, den Spracherwerb und die Sozialisation hemmen können. Diese Kernaufgaben jeder Kindertagesstätte werden in der christlich geprägten Einrichtung Neu-Allermöhe besonders ernst genommen und haben eine wesentliche Gewichtung, die sich insbesondere in der Vielzahl vertiefender Gespräche zwischen den Erziehern und Kindern zeigt. Vor diesem Hintergrund sollte eine raumakustische Optimierung zugunsten besserer Sprachverständlichkeit und zugunsten der Reduzierung von Lärmpegeln auf ein angemessenes Niveau sorgen.


Die gedämpfte Lautstärke ist deutlich spürbar

Inzwischen wurde die Einrichtung in allen Räumen mit abgehängten Akustikdecken der Absorptionsklasse A von Ecophon versehen, die das raumakustische Klima spürbar verbessern. Auch die Kinderbäder und die - normalerweise oft vernachlässigten - Flure wurden in die Maßnahme einbezogen. Alle Mitarbeiter empfinden die gedämpfte Lautstärke als wesentlich angenehmer und müssen viel weniger Stimmenergie aufbringen, wenn sie sich mit den Kollegen austauschen oder Gespräche mit den Kindern führen. In den zuvor ungedämpften Räumen war es immer wieder zu dem bekannten Phänomen des Lombard-Effekts gekommen, der sich in Kindertageseinrichtungen besonders stark bemerkbar macht. Denn Kinder finden sich meist spontan in verschiedenen Gruppen zusammen, die gleichzeitig sprechen und sich damit gegenseitig stören. Durch das Störgeräusch einer Gruppe reduziert sich die Sprachverständlichkeit der anderen und löst damit eine Kettenreaktion aus. Denn die gestörte Sprachverständlichkeit wird durch ein noch lauteres Sprechen kompensiert, das dann wiederum einen höheren Störgeräuschpegel für alle weiteren Gruppen verursacht. So schrauben sich die Geräuschpegel in Kindertagesstätten immer weiter nach oben.


Ein leises Umfeld unterstützt das pädagogische Konzept

Aufgrund ihrer besonders hohen Absorptionsfähigkeit sorgen die Akustikdecken in den Räumen der Einrichtung Neu-Allermöhe nun für sehr gute Sprachverständlichkeit, verringerte Lärmpegel und kürzere Nachhallzeiten gemäß der DIN Vorgaben (18041). Damit steht selbst bei starken Hintergrundgeräuschen, resp. Störsignalen unter den Kindergruppen, ein modernes, die Pädagogik unterstützendes Umfeld bereit, das die Menschen und ihre Aktivitäten in den Mittelpunkt stellt. In einer solchen Umgebung steht die kindliche Freude an Spiel, Spaß und Bewegung dem Erziehungsauftrag von Kindertagesstätten in keinster Weise entgegen. Auch der Gestaltung, auf die in der Einrichtung Neu-Allermöhe allergrößter Wert gelegt wird, ist die nachträglich installierte Akustikdecke zuträglich. Die tragenden Balken, die auch als dekoratives Element verstanden werden wollen, sollten auf jeden Fall sichtbar bleiben. Die Vorschläge verschiedener Akustikplaner, die entgegen diesem Interesse Absorberdecken unterhalb der Balken abhängen wollten, wurden daher strikt abgelehnt. Damit wäre der Charakter des Innenraums völlig verändert worden. Erst Michael Hauschildt von der SZ Akustik GmbH konnte die Leiterin mit einer perfekten Lösung von Ecophon überzeugen, deren tragende Konstruktion die schneeweißen Absorberelemente oberhalb der Balken aufnimmt. Die Akustikdecke integriert sich so selbstverständlich in die Räume, als wäre sie von Anfang an Bestandteil des Innenausbaus gewesen.

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