Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2019: Teilnehmer
Kita in der Kammgarnspinnerei
14770 Brandenburg an der Havel, Zur Kammgarnspinnerei 17
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: LOFT-BAU GMBH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: LOFT-BAU GMBH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Zur Kammgarnspinnerei 17, 14770 Brandenburg an der Havel, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
01.2019
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
12.025 m³
Bruttogrundfläche
1.557 m²
Nutzfläche
1.822 m²
Verkehrsfläche
151 m²
Grundstücksgröße
2.345 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Dafür wurde in der ehemaligen Spinnereihalle mit einer Grundfläche von 2.000 m² die Kindertagesstätte errichtet. Dies erfolgt bautechnisch gesehen in einem völlig neuen Konzept. Es wird ein Haus-im-Haus-Konzept umgesetzt. Ausgelegt ist die Kindertagestätte für insgesamt 120 Kinder. Auf den Krippenbereich entfallen dabei 22 Plätze, auf den Kindergartenbereich 58 Plätze (inkl. 8 Krippenplätze in Altersmischung) sowie auf den Kinderhort 40 Plätze.
Die Krippen- und Kindergartenplätze befinden sich im Erdgeschoß genauso wie der Speisenbereich mit seinem Multifunktionsraum. Im 1.OG befinden sich der Hort, gemeinsam mit dem Kindergarten genutzte frei zugängliche Funktions- und Spielräume, Verwaltungsbereiche sowie Personal- und Haustechnikräume.
Die Ende der sechziger Jahre des 20 Jahrhunderts errichtete Spinnereihalle ist umgeben von Einzeldenkmalen der historischen Kammgarnspinnerei. Eine daraus resultierende Zurückhaltung sieht der Architekt als geboten an. Nur die Eingangssituation wird durch die 6 Meter hohe Vorhalle hervorgehoben.
Im Inneren der ursprünglichen Produktionsstätte ist die Eigenständigkeit des “Haus im Haus“ gut ablesbar. Die Stülpschalung als äußerer Abschluss des Holzhauses setzt den neuen Baukörper gezielt von der Altsubstanz ab. Die Außenwände der Bestandssubstanz bestehen aus Hohllochziegeln und Beton-Stahlstützen mit aufliegenden Spanbetonbindern. Das Dach besteht aus Stahlbetonkassettenplatten.
Das Konzept der neuen Kita sah vor auf 1/3 der Grundfläche der Halle ein zweigeschossiges Gebäude in Holzbauweise zu errichten, dass nach Süden und teilw. Westen ausgerichtet ist. Die restlichen 2/3 Grundfläche wurden als Außenspielfläche gestaltet. Davon sind 2/3 überdacht und somit ganzjährig zu nutzen.
Die Abtrennung zur offenen Außenfläche erfolgt mit 6 einzeln steuerbaren verglasten Deckensektionaltoren. Die lichte Öffnungshöhe beträgt mehr als 5,00 m.
Der Außenbereich ist gekennzeichnet von einem Bolzplatz und einer Rasenfläche. Die Trennung zum angrenzenden Pflegeheim erfolgt über eine Mauer mit ca. 1,00 m Höhe. Der Kontakt zwischen Alt und Jung ist durch eine Gartentür möglich.
Der überdachte Außenbereich bietet viele Spielmöglichkeiten:
Spielspinne mit Netz
Kletterwand
4er Trampolin
Fahrbahn in Form einer Acht. Diese ist so angelegt, dass auch bei schlechtem Wetter und heruntergelassenen Toren der untere Bogen der Acht als Kreis weiter genutzt werden kann. Das Areal bietet eine Mischung aus Sand, Kies, Rasen und Sport/Bewegungsflächen. Die Sandspielfläche für Krippe und Kiga ist getrennt.
Die Ausrichtung der Fläche wurde bewusst nach Norden gewählt, damit keine direkte Sonneneinstrahlung eintritt. Die natürliche Belichtung der Halle erfolgt durch die Deckensektionaltore und die neu geschaffenen Oberlichter.
Dank der Überdachung ist die Außenfläche bei herunter gelassenen Toren auch noch bei weniger als Null Grad, aber auch im heißen Sommer bei hoher UV-Belastung bespielbar. Die Halle ist dadurch das ganze Jahr nutzbar. Dies sorgt für ausgeglichene Kinder.
Im Außenbereich befindet sich auch eine dreistufige Außenbühne mit darüber liegendem Steg. Dieser gehört zum 2. Rettungswegs und führt über eine vor dem Gebäude liegende Treppe in Form eines Kreisbogens in den Außenspielbereich. Beide Konstruktionen wurden als Stahlbau ausgeführt.
Von Westen her erfolgt der Zugang zur Kita über einen überdachten zweigeschossigen Eingang. Der nachträgliche Einbau eines Außenliftes ist vorgesehen. Stellplätze befinden sich direkt an der Privaten Straße „Zur Kammgarnspinnerei“.
Die Sichtbare Belüftungsführung aus Wickelfalzrohr erhält den Industriecharakter des Gebäudes.
Beschreibung der Besonderheiten
Zur Schaffung von neuen Oberlichtern im Bereich der vorhandenen Dachkassettenplatten wurden die existierenden Öffnungen geschlossen und es entstanden drei neue großflächige Lichthöfe, mit 4 neuen Dachflächenfenster für jede heraus genommene Dachkassettenplatte. Die Fenster sind in 20° auf einer neu aufgeständerten Holzunterkonstruktion aufgebracht, die bestehende Dachneigung beträgt dabei ca. 6°.
Im Zentrum des Gebäudes befindet sich ein Atrium mit einer dreistufigen Bühne nach Norden, flankiert von einer Pfosten-Riegel-Konstruktion und einer zentralen gebogenen Wand als Mittelpunkt des Grundrisses (dahinter befindet sich die Außentreppe in Form eines Kreisbogens). Im Obergeschoss läuft ein ca. 3,00 m breiter Spielflur um dieses Atrium herum. Die Absturzsicherung erfolgt durch ein engmaschiges Edelstahlnetz mit speziell angefertigter Unterkonstruktion. Die Belichtung erfolgt über nach Norden ausgerichtete Dachflächenfenster.
Auf dem Dach befindet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie versorgt die Fußbodenheizung und die Lüftungsanlage, die mit einer zentralen Zu- und Ablaufanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet ist.
Die Warmwasserversorgung erfolgt dezentral mit elektronischen Durchlauferhitzern. Für die Energieversorgung sorgt eine 99 KW Pik Photovoltaikanlage. In diesem Jahr wird noch ein Batteriespeicher nachgerüstet. Die Anlage wird das Gebäude in den Monaten März bis Oktober vollständig mit Energie versorgen, darüber hinaus einen so hohen Überschuss ins Netz einspeisen, dass damit der in den Wintermonaten benötigte Strom bezahlt werden kann. Nach den vorliegenden Berechnungen wird sogar ein zusätzlicher Ertrag erwartet.
Das Gebäude wurde in Holzbauweise mit teilweisen sichtbaren OBS-Wandflächen und Deckenbalken errichtet. Diese wurden nur weiß lasiert.
Für die Außenfassade wurde ein Wärmedämmverbundsystem aus Holzfaserdämmstoff (Unger Diffutherm) verwendet.
Für den Schallschutz im Obergeschoss wurde ein kompletter gleitender Anschluss an die vorhanden Dachkassettenplatten und Spannbetonbinder realisiert. An genau definierten Wänden wurden zusätzliche Federschienen angebracht.
Für die Raumakustik wurden HERADESIGN Deckplatten im Erdgeschoss zwischen den Deckenbalken angeordnet. Die Deckenbalken sind dabei nach ca. 4cm zu sehen. Für das Obergeschoss sind Wandabsorber und Akustikwürfel aus dem Industriebereich angebracht.
Der Bodenbelag besteht aus Linoleum. Im Eingangsbereich wurde ein Sauberlauf installiert, in den Gruppenräumen Ziegenhaarteppich verlegt.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
27,30 kWh/(m²a)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
15
Anzahl Kinder
120
Anzahl Stellplätze
8
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