Architekturobjekt 21 von 33

Architekturobjekte


Kita Marktoberdorf

87616 Marktoberdorf, Bahnhofstraße 38A

Mit freundlicher Unterstützung von Linzmeier Bauelemente

Außenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Außenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Außenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Außenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Innenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Innenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Innenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Innenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Innenansicht - Kita Marktoberdorf

© MICHAEL KIECHLE-PAUSCH

Mit freundlicher Unterstützung von Linzmeier Bauelemente

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Bahnhofstraße 38A, 87616 Marktoberdorf, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

05.2013

Nachhaltigkeit

Passivhaus-Zertifizierung

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

m2s müller.schurr.architekten PartG mbB

Birkenweg 11

87616 Marktoberdorf

Deutschland

Tel. +49 8342 420470

office@muellerschurr-architekten.de

Bauherr

Kreisstadt Marktoberdorf

Riechard Wengenmaier Platz 1

87616 Marktoberdorf

Deutschland

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Täumer Robert GmbH & Co. KG

Augsburger Straße 12

86899 Landsberg

Deutschland

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

1.600 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Viel Sicherheit fürs Flachdach

Für das extensiv begrünte Flachdach der Kinderkrippe in Marktoberdorf wählte Architekt Jochen Schurr ein bituminöses Abdichtungssystem. So erreichte er eine extrem hohe Widerstandsfähigkeit und Schadenresistenz. Voraussetzung dafür war ein Dämmstoff, der die hohen Temperaturen des Flüssigbitumens ohne Schäden verkraftet.

2013 in der Bahnhofstraße eröffnet, setzt die Kindergrippe in Marktoberdorf Maßstäbe in Punkto Architektur, Energiestandard, Baubiologie und Komfort. Geplant wurde sie von müllerschurr.architekten, die schon bei früherer Gelegenheit für die Stadt aktiv geworden waren: 2010 hatten sie für Marktoberdorf bereits eine Kinderkrippe geplant und begleitet, die dank ihres runden Baukörpers und als erstes Passivgebäude der Stadt Aufsehen in der Presse erregt hatte.
Dieses Gebäude war die Basis einer neuen kommunalen Bauvorlage, in der die technischen und energetischen Anforderungen an künftige kommunale Projekte festgeschrieben wurden. Unter anderem fordert die Bauvorlage den Passivhausstandard und die Verwendung emissionsfreier, nachhaltiger und baubiologisch unbedenklicher Baustoffe.

Kompaktdachlösung mit PUR-/PIR-Dämmung

Ein technisch anspruchsvolles Gewerk ist das große Flachdach des Gebäudes mit extensiver Begrünung mit hohem Speichervermögen. Die Betondecke fungiert im Dachaufbau als luftdichte Ebene. Als Dachdämmung kam LINITHERM PGV von Linzmeier in einer Stärke von 240 mm zum Einsatz. Die PUR/PIR Dämmelemente der WLS 026 bieten eine hohe Dämmwirkung bei schlankem Bauteilquerschnitt und erreichen bereits für sich allein genommen einen passivhaustauglichen U-Wert von 0,11 W/m²K.

Jochen Schurr hat sich zum einen für diesen Dämmstoff entschieden, „weil man ein Stück weit Pragmatiker bleiben und die Bauanforderungen so umsetzen muss, dass das Projekt noch bezahlbar bleibt. Als vorteilhaft erwies sich angesichts ausgereizter Deckenspannweiten der schlanke Aufbau bei besten Dämmwerten und das geringe Gewicht der PUR/PIR-Dämmplatten, das außerdem das Handling auf dem Dach erleichtert und so zu kurzen Montagezeiten beiträgt.
Vorteile der PUR/PIR-Dämmung sieht der Architekt darüber hinaus beim Thema Sicherheit: „PUR/PIR nimmt nur extrem wenig Feuchtigkeit auf, so dass im Schadensfall nicht gleich die gesamte Dämmung zerstört wird.“

PUR/PIR aus baubiologischer Sicht

Auch die ökologische Seite der Kompaktdachlösung war ein Thema für die Gemeinde. PUR/PIR-Dämmstoffe bieten baubiologische Lösungen für Dach, Decke, Wand, Boden und Fassade, sind chemisch inert (reaktionsträge), geruchsneutral, frei von toxischen Ausgasungen, Formaldehyd und gesundheitsgefährdenden Fasern.

Eine Untersuchung des Ingenieurbüros für Bauökologie + Bauphysik Karl Heinz Sirtl in Wellheim nach biologischen und bauökologischen Aspekten kommt deshalb zu dem Schluss: „Aufgrund der oben genannten Untersuchungsergebnisse kann Polyurethan-Hartschaum durchaus auch im Bio- bzw. Ökobau kritiklos eingesetzt werden, zumal das Produkt eine ausgezeichnete Wärmeleitzahl aufweist und damit eine hohe Wärmedämmfähigkeit, was Energiesparmaßnahmen bestens entgegenkommt.“

Passivgebäude in Holzbauweise

Die Bauvorlage gab auch die Mindestanforderungen für die Kinderkrippe in der Bahnhofstraße vor. Diese erfüllt dementsprechend mit einem Heizwärmebedarf von 0,13 kWh/m²a, einer Heizlast von 13 W/m², einer Luftwechselrate von 0,3 h-1 und einem Primärenergiebedarf von 57 kWh/m²a die Vorgaben an ein zertifiziertes Passivhaus.

Heizwärme kommt über einen Fernwärmeanschluss ins Gebäude und wird über Flächenheizungen in die Räume verteilt, solare Einträge über die großen Glasflächen und eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Erdkollektor reduzieren den Energieverbrauch. Die Vorgaben bezüglich wohngesunder Baustoffe erfüllt das Gebäude durch die Verwendung unbedenklicher Materialien wie z. B. Linoleum im Innenausbau.
Für Holz sprach in diesem besonderen Fall außerdem, dass durch die Klärung der Standortfrage im Vorfeld viel Zeit verloren worden war. So betrug das Zeitfenster für den Bauablauf von der Auftragsübergabe mit erstem Entwurf bis zum Einzug der Kindergruppen nur ein Jahr. Für die Baustelle selbst war ein halbes Jahr veranschlagt.

Beispielhaftes Projekt für den Nachwuchs

Auf rund 1600 m² Fläche sind in der Bahnhofstraße vier Kindergruppen untergebracht, denen neben ihren Gruppenräumen je ein Ruheraum, großzügige Spielflure und Sanitäranlagen und von jeweils zwei Gruppen gemeinsam genutzte Speiseräume zur Verfügung stehen.
Ergänzt wird dieses großzügige Raumangebot durch eine schön gestaltete Außenanlage mit hochwertiger Ausstattung und durch ein ebenso komfortables Raumangebot für Betreuer und Kinderkrippenleitung. Architekt Jochen Schurr: „Die Stadt legte Wert auf ein komfortables Gebäude mit auskömmlichen Größen, in dem auch die Wünsche der Kinderkrippenleitung umgesetzt wurden. Auch bei der Planung und den Außenanlagen wurde nicht gespart, so dass Gebäude, Außenanlagen, Grundstück und städtebauliche Situation optimal miteinander harmonieren.“

Fazit des Architekten: „Sicher hätte man auch in kleinerem Maßstab planen können, aber wir haben hier die Vorgaben von Marktoberdorf umgesetzt.“ Und dort versteht man sich – wie das beispielhafte Projekt in der Bahnhofstraße zeigt, ganz zu Recht – als kinderfreundliche Stadt.

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