Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Kleinkinderhaus Wolfsfeld
65191 Wiesbaden, Weimarer Straße 4
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Müller & Münch Architekten | Designer
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Müller & Münch Architekten | Designer
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Weimarer Straße 4, 65191 Wiesbaden, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
09.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
2.250 m³
Bruttogrundfläche
600 m²
Nutzfläche
480 m²
Grundstücksgröße
3.910 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.400.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das neu errichtete Kleinkinderhaus für 30 Kleinkinder wurde als eigenständiger Erweiterungsbau konzipiert und neben einer bereits bestehenden Kindertagesstätte im September 2014 fertiggestellt.
Das Gebäude ist als schlichter eingeschossiger Baukörper in Holz-Tafelbauweise errichtet.
Der Baukörper ist in U-Form angelegt und formuliert hierdurch einen begrünten Atriumhof, welcher den Kleinkindern als geschützter Aufenthalt- und Spielbereich im Freien dient. Um diesen Innenhof legt sich der umlaufende Spielflur. Durch großzügige Fensterflächen ist die Blickbeziehung zwischen Innen- und Außenraum von nahezu allen Standpunkten aus gegeben. Es entstehen lichtdurchflutete und helle Erschließungszonen, die einen guten Überblick innerhalb des Gebäudes ermöglichen.
Erschließung
Der Windfang dient als Gelenk zwischen Alt- und Neubau. Der Zentralflur des Bestandsgebäudes wurde als Hauptachse aufgegriffen und verlängert. Dieser zieht sich durch die gesamte Länge des neuen Kleinkinderhauses und ermöglicht den Sichtbezug von einem Gebäude ins andere.
Innenraum
Der Innenraum wird durch die U-Form des Gebäudes in drei charakteristische Zonen gegliedert. Vom Windfang aus gelangt man in den Begegnungs-/Bewegungsraum. Dieser dient als Treffpunkt und Gemeinschaftsbereich, bietet ein Forum zum Spielen, Toben, Kommunizieren und bildet gleichzeitig den Mittelpunkt des Baukörpers.
Ein großzügiger Garderoben- und Spielflur bindet die nach Süden orientierten Gruppenräume an. Die Gruppenräume selbst sind über eine raumhaltige Holz-Trennwand geteilt in die Bereiche Schlafen/Ruhen und Spielen. Jeder Gruppenraum wird in seiner gesamten Breite über eine Hebe-Schiebe-Glasfassade belichtet und ermöglicht über eine eigene Holzloggia den direkten Zugang in den südorientierten Gartenbereich.
Jede Gruppenzone verfügt über ein eigenes, innenliegendes Badezimmer, welches über Tageslichtspots belichtet wird. Ein Nebenraum mit integrierter Küchenzeile dient auch zur Unterbringung der dezentralen Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung.
In der Nordspange werden die Nebenräume aufgereiht. Hier befinden sich neben einem zusätzlichen Werkraum für Kinder, Personal- und Büroräume, Wasch- und Teeküche sowie ein Technikraum. Große Fensterflächen in den Aufenthaltsräumen bieten freie Sicht auf die angrenzenden Felder und sorgen für großzügige Belichtung.
Materialkonzept | Hülle
Die Holzkonstruktion des Gebäudes spiegelt sich auch in den gestaltenden Materialien wider. Der gesamte Innenraum wird geprägt durch die helle, warme Ausstrahlung von Fichte-, Kiefern- und Weißtannenholz. Die Brettstapelwände und Stützen der Spiel- und Bewegungszone sind aus lasierter Fichte gefertigt. Weisstanne aus dem Schwarzwald findet Anwendung in den Garderobeneinbauten, Trennwandelementen sowie der Wand- und Deckenverkleidung in den Gruppenzonen und Spielfluren. Die Fensterelemente der Holz-Aluminium sind aus langsam wachsendem Kiefernholz aus nachhaltig bewirtschafteten lettischen Wäldern gefertigt.
Das Gebäude ist im Außenbereich mit Holzleisten aus unbehandelter, heimischer Lärche verkleidet und spielt auch hier wieder auf die Bauweise des Gebäudes an. Fensterbänder an der Nordseite gliedern die Fassade, die Südseite wird von den großen Loggien der Gruppenräume geprägt. An der Ostseite des Gebäudes wird der Atriumhof optisch vom Außenraum abgegrenzt. Zusätzlich spenden die gebäudehohen, vertikalen Holzelemente aus Lärche im Sommer Schatten und Schutz. Alle Holzdecks im Außenbereich wurden aus Lärcherahmen gefertigt.
Alle opaken Bauteile erfüllen Passivhausstandard. Die Fensterelemente sind mit einer Dreifachverglasung ausgestattet, im Atriumhof wird der sommerliche Wärmeschutz für die südorientierten Fensterelemente mit integrierten Sonnenschutzbehängen gewährleistet.
Die Bodenbeläge aus Linoleum sorgen für unkomplizierte Reinigung. In den Gruppenräumen wurde hier ein gedeckter Grünton gewählt, dieser fügt sich harmonisch in die vorherrschenden hellen Holz- und Weißtöne ein. In den Erschließungszonen und Nebenräumen der Nordspange wurde ein graugesprenkelter Farbton verwendet.
Durch seine schlichte und klare Erscheinung und dem Bezug zum natürlichen Material Holz bietet das Gebäude den Kindern optimalen Raum sich zu entwickeln und zu wachsen und ihre Umwelt auf unkomplizierte und gesunde Art zu entdecken.
Gebäudetechnik
Das Kleinkinderhaus wird vom Bestandshaus mit Wärme beliefert. Die bestehende Pelletkesselanlage wurde durch optimierte Pufferspeicher ergänzt. Die Erwärmung des Kleinkinderhauses erfolgt über Fußbodenheizung. Lediglich die Kinderbäder erhalten einen zusätzliche Heizkörper, um die gewünschten Innentemperaturen im Wickelbereich erreichen zu können.
Die drei Gruppenzonen werden dezentral mechanisch be- und entlüftet, d.h. jede Gruppenzone wird von einem Lüftungsgerät mit integrierter Wärmerückgewinnung bedient. Die Zu- und Abluftführung erfolgt über das Dach des Gebäudes. Innerhalb der Gruppenräume erfolgt die Zuluftführung über die Fugen der offenen Holzdecken.
Die weniger frequentierte Nordspange wird lediglich über Fenster belüftet.
Außenanlagen
Die Wegeführung des Außengeländes blieb weitgehend erhalten, die bestehende Spielfläche der Kita nach Osten erweitert. Soweit möglich wurde der Baumbestand des Geländes eingebunden, neu gesetzte Bäume wurden auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt.
Bauherr
Landeshauptstadt Wiesbaden
Amt für Soziale Arbeit
vertreten durch
Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden
Hochbauamt
Dipl.-Ing. Bettina Roth
Die Planung der Außenanlagen erfolgte durch das Grünflächenamt der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Beteiligte Mitarbeiter_innen im Büro Müller & Münch
Inga Brunckhorst
Nicole Spira
Angelina Trs
Christopher Knorr
Martin Winkel
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Holz
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
41,60 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
48,60 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
16,60 kWh/(m²a)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
9
Anzahl Kinder
30
Das Objekt im Internet
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