Architekturobjekte
kleinOud
13156 Berlin, Am Idergfenngraben
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: brandt + simon architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: brandt + simon architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Am Idergfenngraben, 13156 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
04.2016
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
784 m³
Nutzfläche
160 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Familie hegte den Wunsch das Haus vor allem um großzügige gemeinschaftliche Wohnbereiche zu erweitern und gleichzeitig räumlich und funktional in Richtung Garten auszurichten und zu öffnen. Das bestehende Bad stand ebenfalls zur Disposition und ein weiteres war gewünscht. All das sollte mit recht übersichtlichem Budget und - da in bewohntem Zustand - in möglichst kurzer Zeit erfolgen.
Eine weitere Herausforderung bestand darin das schmale und tiefe Grundstück durch die Erweiterung des Hauses nicht zu durchtrennen, gleichzeitig innerhalb und außerhalb des Hauses moderate Weglängen zu erreichen.
Typisch für die Nachbarschaft und auch durch den Doppelhausnachbarn direkt vorgegeben, ist eine grenzständige, sich in die Tiefe des Grundstücks entwickelnde der Brandwand folgende Bebauung. Stadtplanerische Genehmigungsfähigkeit, Brandschutz, Wärmeschutz, Abstandsflächen und nicht zuletzt räumliche, konstruktive und damit wirtschaftliche Effizienz bestätigten diese vorgefundene Strategie.
Um den typischen Remisencharakter zu umgehen und dem Neubauteil die gewünschte Gewichtigkeit zu verleihen, wurde der großzügig proportionierte neue Wohnraum mit der gleichen Grundfläche und Flucht wie das Bestandshaus in den Garten gestellt. Durch das Abrücken vom Bestandsgebäude konnte die Raumhöhe frei und großzügig gewählt werden. Zwischen den beiden Gebäudeteilen wurde der Wohnküchenbereich - mithin das alltäglich am stärksten frequentierte Zentrum des Hauses - eingefügt. Die ineinander gefügten Baukörper erreichen sowohl im Außen- als auch im Innenbereich ein gute räumliche Differenzierung, die den einseitigen und gestreckten Charakter des Gesamtensembles überspielt.
Die Fenstertüren und Fensterkästen folgen den jeweiligen Erfordernissen, wobei der Schutz der Privatsphäre gegenüber der Nachbarschaft und die großzügige Öffnung zum Garten alltagstauglich austariert wurden.
Der Küchenerker dient als Arbeitsfläche, Kräutergewächshaus, ermöglicht eine großzügige Belichtung und nicht nur den Ausblick auf die üppigen Pflanzungen zum Nachbarn hin, sondern auch den Blick in Richtung Straße („Es hat geklingelt!…“) und in den Garten („Wo sind die Kinder?“. Der Fensterkasten im Wohnzimmer ist ein Schaufenster ins von Nachbarhäusern ungestörte Grün und dient als geräumige Sitznische. Die Fenstertüren erschließen die rückwertig umlaufende Terrasse.
Der mit Zellulose hoch gedämmte Holzrahmenbau konnte weitgehend witterungsunabhängig in kurzer Bauzeit errichtet werden. Geringer Energieverbrauch und raumluftneutrale Baustoffe entsprechen dem zeitgemäßen Standard. Das Dach ist für ein Gründach vorbereitet. Große Dachüberstände gewähren einen sehr guten konstruktiven Schutz von Fenstern und Fassade.
Die Familienbirke sollte - trotz stark ausweichender Wuchs- und entsprechend ausgreifender Wurzelform nach Möglichkeit erhalten werden. Die Gründung des Anbaus wurde entsprechend angepasst und der unmittelbare Stamm- und Wurzelbereich soweit möglich überbrückt. Die Blätter im Frühling rechtfertigten den Aufwand.
Die Fassade ist mit einfacher Schalung ohne schadensträchtige offene Hirnholzanschnitte bekleidet worden. Dieses Verlegeprinzip erfordert und ermöglicht eine Reaktion auf die verschiedenen Öffnungen, Ecken, An- und Abschlüsse mit dem Ergebnis einer grafischen Fassaden, die gleichzeitig narrativ als auch dekorativ wirkt, aber vor allem eine Abgeschlossenheit der Teilflächen ermöglicht. Die angedeuteten Blindfugen machen die Fassade auch gegenüber dem Schwund- und Dehnungsverhalten des Holzes Fehlertolerant. Als Schutz des Holzes kam ein matter lösungsmittelfreier mineralischer Anstrich zur Anwendung der auch punktuell, ohne große Vorarbeiten und auch durch Laienhand instand gehalten werden kann.
Noch bevor die letzte Fassadenlatte befestigt war, wurde der Bau durch die inzwischen fünfköpfige Familie nebst Katze und fünf Jungen mit reichlich Leben erfüllt.
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Objektdetails
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