Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Kloster Bethanien
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Trier, Gestaltung, Max Stibany
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
22.609 m³
Bruttogrundfläche
6.936 m²
Nutzfläche
3.516 m²
Verkehrsfläche
1.120 m²
Wohnfläche
2.635 m²
Grundstücksgröße
174.000 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Am Standort Trier, in der Domänenstraße 98 im Stadtteil Kürenz, befindet sich das zu beplanende Naturreiche Gründstück für das Kloster „Bethaninen“. Fünf Ordensgemeinschaften wollen sich hier in direkter Nähe zum St. Bonifatius Pfarrheim und am Hang des Petrisberges niederlassen. Im Mittelpunkt der Entwurfsaufgabe steht somit das Leben in einem gemeinschaftlichen Kollektiv.
Das Leben in Schlichtheit und Askese dominiert den Alltag einer Ordensschwester.
In Bezug darauf, wird das Konzept der Entwurfsaufgabe ausgerichtet.
Den Ausgangspunkt des Entwurfes erreicht man über den Kobusweg.
Vorbei am Pfarrhaus gelangt man den Hang hinauf in das Entwurfsgebiet.
Dieser Weg selbst ist schon Teil des Konzeptes. Mithilfe von in den Boden eingelassenen biblischen und geschichtlichen Textauszügen wird dem Gläubigen ein Weg aufgezeigt, der ihn zum Kloster führt.
Dieser Weg wirkt still, ausladend und steht für die religiöse Abkehr vom weltlichen Leben und die Hingabe zum Göttlichen.
Die Gebäude an diesem Weg fügen sich mit ihren klaren, in den Hang hinein geschobenen Volumen in die städtebauliche Struktur der Umgebung ein. Blick- und Raumbezüge zur benachbarten St. Bonifatius Kirchengemeinde werden aufgenommen.
Entlang der Altenwohnanlage gelangt man zum Haupteingang des Klosters.
Hier läuft man auf eine ebenso beeindruckende wie schlichte Sichtbetonfassade zu, die den Blick auf den Eingang freigibt, aber keinerlei Einblicke erlaubt.
Das Ankommen im Gebäude selbst findet an der Schmalseite auf dem Erdgeschossniveau statt. Von dort wird man über eine großzügige Raumtreppe in den Kreuzgang geführt, der im Obergeschoss liegt und nach Nord-westen eine Brücke über das Gartengelände ausbildet.
Der Kreuzgang steht im Mittelpunkt der Gesamtkonzeption der Klosteranlage:
Als Dreh- und Angelpunkt, als Kommunikationsbereich und Treffpunkt und gleichzeitig als Ort der Meditation gedacht, soll der Gläubige durch den Kreuzgang inspiriert und geleitet werden.
Um den Kreuzgang gruppieren sich, unter den Maximen der Ordensregeln, die Funktionsbereiche des Klosters.
Als Regel ihrer grundsätzlichen Anordnung und als Teil der Konzeption liegt ein Grundsatz aus der Tradition der Benediktiner zugrunde:
„Ora et labora et lege, Deus adest sine mora“(lat.)
Sinngemäß übersetzt umschreibt „Bete und arbeite und lies, Gott ist da ohne Verzug“ das Leben in Schlichtheit und Askese.
Somit ordnen sich die Funktionsbereiche wie folgt an.
Der Wohnbereiche der fünf Ordensgemeinschaften, sowie eine große Bibliothek mit Skriptorium (“lege“) befindet sich nordöstlich des Kreuzgangs.
Der Arbeitsbereich („labora“), mit der hauseigenen Wäscherei, befindet sich südöstlich des Kreuzgangs.
Die wichtigsten Funktionen, die den Menschen ihren Glauben näher bringen sollen („ora“), befinden sich südwestlichen des Kreuzgangs.
Mit dem Refektorium, dem Brunnenhaus, dem Kapitelsaal und der Sakristei befinden sich hier die Einrichtungen, die ein gemeinschaftliches oder individuelles Beten und ein „In sich kehren“ ermöglichen.
Das Ende des Weges wird als ein Ort des Ankommens und Emporsteigens generiert: Die Kapelle stellt den Endpunkt der Konzeption dar.
Der Innenraum der Kapelle generiert eine schlichte Atmosphäre, einen Ort der Stille und der Meditation. Dadurch dass die Südwestfassade von verschieden großen Fensteröffnungen durchsetzt ist, entsteht ein interessantes Licht- und Schattenspiel, je nach Uhrzeit und Sonnenstand.
Die äußere Erscheinung des Klosters verdeutlicht durch ein Wechselspiel von offenen und geschlossenen Fassaden die Funktionen und das Konzept der gegliederten Gesamtanlage.
So entstehen zum einen Fassaden, die komplett geschlossen sind und zum anderen Fassaden, die sich dem Betrachter öffnen und sich auflockern.
Ebenfalls finden sich hier Bezüge zu der Thematik der Gestaltung der Fassaden der Kapelle wieder.
Die Materialität entsteht zum einen aus dieser schlichten Außenwirkung und zum anderen aus der Betonung besonderer Bereiche.
Neben der konstruktiv tragenden Funktion wurde als grundlegendes Material für die Gestaltung der Anlage bewusst Sichtbeton gewählt, Innen und punktuell Außen mit Lärchenholz durchsetzt.
Der Kubus der Kapelle ist monolithisch abgesetzt und doch dazugehörig und erhält dadurch seine besondere Stellung im Kontext der Gesamtkonzeption.
Auszeichnungen
Hochschulpreis der Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz 2014 3.Platz
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