Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023
Kohlektiv Nürnberg
90423 Nürnberg, Sophie-Germain-Straße 12
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Andreas Ferstl Architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Andreas Ferstl Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Sophie-Germain-Straße 12, 90423 Nürnberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
07.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
19.312 m³
Bruttogrundfläche
4.300 m²
Nutzfläche
2.360 m²
Verkehrsfläche
400 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Bestandsgebäude ist geprägt von einer für die Entstehungszeit typischen Bauweise, die auch in der Fassade ablesbar ist. Ein Stahlbeton-Skelettbau, ausgesteift durch die Treppenhäuser, mit Ausfachungen aus Beton und Klinkerfliesen. Diverse Schmuckelemente und die gut gestalteten Treppenhäuser ergänzen die sonst sehr rationale Architektur.
Gestalterisches Ziel war es den Charakter des Gebäudes zu erhalten. Dank wohlgesetzter Eingriffe, wie das Bereinigen der Fassade, wurde dem Bestand zu neuer Präsenz verholfen. Durch das Öffnen der Fassaden und den Rückbau störender Elemente im Erdgeschoss entsteht ein hallenartiger Raum, der unterschiedlichste Nutzungen aufnehmen kann und das Gebäude stärker in Verbindung mit der Umgebung setzt.
Nach dem Rückbau bietet das Gebäude nun Platz für zeitgemäße, individuelle und flexible Bürostrukturen sowie für die nötige technische Ausstattung. Die Obergeschosse wurden bis auf den Rohbau entkernt. Jedes Geschoss ist in drei Nutzungsbereiche geteilt, sie lassen sich so flexibel zu Mieteinheiten unterschiedlichster Größe kombinieren. Jede Einheit wird an zentraler Stelle mit der notwendigen Haustechnik- Infrastruktur versorgt, an die Kerne lassen sich Sanitärräume und Teeküchen in unterschiedlichster Ausführung andocken und mit „dienenden Räumen“ wie Besprecherräumen oder Lagern ergänzen. Diese Mittelzone lässt die Fassaden frei für vielfältige Bürogrundrisse: vom Zellenbüro bis zum Multispace.
Die Tragstruktur des Gebäudes aus Betonstützen und -rippendecken bleibt in den Innenräumen sichtbar erhalten. Diese industriellen Bauteile werden mit farbig gestalteten Wänden und textilen Bodenbelägen ergänzt, das Gestaltungsprinzip von „Struktur und Füllung“ der Bestandsfassaden findet so auch im Innenausbau seine Entsprechung. Eine für die Entstehungszeit des Gebäudes typische Farbpalette, die industriellen Bauteile aus Beton und der sorgfältig gestaltete Innenausbau schaffen zeitgemäße, individuelle Arbeitsräume. Charakteristische Gestaltungsmerkmale und Bauteile bleiben erhalten oder sind neu interpretiert. Die Treppenhäuser beispielsweise wurden sorgfältig überarbeitet: die Geländer wurden erhöht um den heutigen Anforderungen an Sicherheit und Statik zu entsprechen; Boden- und Wandbeläge wurden materialgerecht ergänzt, das Treppenhaus im Osten mit einem Aufzug barrierefrei ertüchtigt.
Von außen wird das Gebäude gedämmt und mit neuen Fenstern ausgestattet. Die Öffnungen bleiben größtenteils wie im Bestand, im Erdgeschoss und am Kopfbau werden neue Öffnungen gesetzt um das Erscheinungsbild zu bereinigen und die Innenräume entsprechend zu belichten. Wichtige
Gestaltungsmerkmale des Bestandes wie die trapezförmigen, genuteten Lisenen oder die Teilung der Fenster wurden in die modernen Schallschutz-
Fensterkonstruktionen übernommen. Verschiedene handwerkliche Putzstrukturen an Tragstruktur und Ausfachungen bilden das Gestaltungsprinzip des Bestandsbaus nach. So behält das Gebäude seinen Charakter und Wiedererkennungswert und steht gleichzeitig für eine neue, moderne Arbeitswelt. Bis in die 1990er Jahre waren Güterwagons der Deutschen Bahn standardmäßig in RAL 8012 rotbraun lackiert. Dieser Farbton findet sich an verschiedenen Bauteilen am Gebäude wie dem Vordach oder den Geländern wieder und zitiert so die Historie des Hauses.
Die Ostfassade wird zur Ausstellungsfläche für die große Neon-Installation „When Saturday Comes“ der Frankfurter Künstlerin Silke Wagner.
Nachhaltigkeit
- Erhalt des Gebäudes und der darin gespeicherten grauen Energie
- die Nutzungseinheiten wurden so angelegt, dass auch über den Erstbezug hinaus ohne großen Umbau ein Mieterwechsel sattfinden kann. Das flexible Grundrisskonzept ermöglicht unaufwendig eine Neueinteilung der Räume
- vorzugsweise wurden zerstörungsfrei demontierbare Bauteile und Cradle to Cradle Materialien verwendet
- offene Installation ermöglicht einfache Anpassungen
Auszeichnungen
1. Preis, Mehrfachbeauftragung
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
152,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
93,30 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
27,50 kWh/(m²a)
Objektdetails
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte