Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
Kolumbarium St. Lucia
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: THWS, ARCHITEKTUR, Moritz Kempf
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: THWS, ARCHITEKTUR, Moritz Kempf
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
06.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Sonstige
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Durch viele kleine Kernbohrungen soll Tageslicht in das Innere gelangen, aber auch Licht abgegeben werden - in Form der Gedenkkerzen, welche die Besucher in den Lichtnischen hinterlassen. Dadurch wird die Nachtsilhouette von Kist durch ein Flackern aus hunderten Kerzen ergänzt.
In einem unterirdischen Andachtsraum, der durch einen Lichtschacht eine Verbindung zum Himmel hat, kann gebetet, meditiert oder Abschied genommen werden. Die Urnen befinden sich darüber, versiegelt im Mauerwerk, in kleinen edlen Messingkapseln, die durch eine Spirale aus Podesten erreicht werden können. Diese Spirale windet sich um den Lichtschacht, bis sie am höchsten Punkt an einem Panoramaplateau mündet, welches zum Verweilen oder zum Austausch und Trostspenden einlädt.
Das Interieur des Bestands weicht einem vertikalen Lichttunnel, sodass man den Turm in seiner Ganzheit erleben kann. Umgeben wird dieser Tunnel von einer Spirale aus Urnenpodesten, die sich in die Bestandswände festbeißen und zum Tunnel hin von Messingzugstäben gehalten werden. Diese kragen wie Stalaktiten in den Andachtsraum und erzeugen ein kontemplatives Kunstlicht, welches zusätzlich zu dem Tageslicht, das über den Lichtschacht nach unten sickert, den Raum erhellt.
Diese Lichtstimmung wird bei Regen durch Wassergeplätscher untermalt, wenn die Tropfen in das Wasserbecken aus schwarzem Marmor im Zentrum des Raumes fallen. Das überlaufende Wasser versickert unscheinbar in einer feinen Fuge.
Die neue Laterne des Turmes besteht aus Messinglamellen und einer Überdachung mit einer zentralen Öffnung, die Tageslicht in den Turm hineinlässt. Diese luftige Konstruktion verleiht dem Turm nicht nur seine sakrale Anmut, sondern generiert einen Durchblick auf ganz Kist und seine angrenzenden Wälder.
Beschreibung der Besonderheiten
Nachhaltigkeit und Umnutzung stehen im Mittelpunkt dieses Vorhabens. Die Umnutzung des Wasserturms zu einem Kolumbarium ist ein nachhaltiger Ansatz, der Ressourcen spart und die historische Bausubstanz bewahrt. Der Turm erhält eine neue, sinnstiftende Funktion als Ort der Ruhe und Erinnerung, was eine respektvolle und nachhaltige Form der Nachnutzung darstellt.
In Bezug auf die Zukunft von Bestattungen bietet das Projekt Raum für Individualität und Gemeinschaft. Die Lichtnischen für Gedenkkerzen ermöglichen es den Besuchern, individuelle Andenken zu hinterlassen, wodurch der Trauerprozess personalisiert und individualisiert wird. Zudem schaffen der Andachtsraum und das Panoramaplateau Raum für gemeinschaftliche Rituale, Treffen und Trostspenden, was die soziale Dimension des Gedenkens stärkt.
Nachhaltigkeit
Ziele:
- Erhalt der grauen Energie: Die vorhandene Struktur und Materialien des Wasserturms sollen erhalten und weiter genutzt werden, um die in der Bauweise gebundene Energie zu bewahren.
- Nachhaltige Umnutzung: Der Wasserturm soll in ein Kolumbarium umgewandelt werden, das den gesellschaftlichen Bedarf an Bestattungsplätzen deckt und gleichzeitig den identitätsstiftenden Charakter des Gebäudes bewahrt.
- Minimierung von Energieaufwand: Durch die Nutzung des Kaltraumkonzepts wird auf energieintensive Maßnahmen wie Dämmung und Heizung verzichtet.
Schlagworte
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte