Architekturobjekte
Kontinuität für die Kunst
47051 Duisburg, Philosophenweg 55
Mit freundlicher Unterstützung von GIMA Girnghuber
Mit freundlicher Unterstützung von GIMA Girnghuber
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Philosophenweg 55, 47051 Duisburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
06.2021
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Erweiterungsbau für Museum Küppersmühle fertiggestellt
„Als wäre er schon immer da gewesen“ – so beschreiben die Architekten Herzog & de Meuron den neuen Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle (MKM) am Duisburger Innenhafen. Handgefertigte Klinker von GIMA für Fassade und Schriftzug nehmen die Materialität des angrenzenden Speichergebäudes auf und folgen dem Charakter alter Backsteinbauten am Hafenbecken. Nach zehnjähriger Planungs- und Baugeschichte wird der Neubau im Sommer 2021 eröffnet.
Einst Umschlagplatz für Kohle, Holz und Getreide ist der Duisburger Innenhafen heute ein Mischgebiet aus Wohnen und Arbeiten, Kultur und Freizeit. Verantwortlich für die strukturelle Umnutzung war der von Norman Foster und Partner erstellte Masterplan im Rahmen der internationalen Bauausstellung Emscher Park 1994. Dass die industriell genutzten Gebäude weitgehend entkernt und restauriert werden konnten, ist auch einer Bürgerinitiative zu verdanken, die sich Anfang der Siebzigerjahre für den Erhalt und gegen die Abrisspläne eines der ältesten Speichergebäude, der Küppersmühle, einsetzte. Heute beherbergt dieses denkmalgeschützte Gebäude hinter seiner historischen Backsteinfassade eine der umfangreichsten und renommiertesten Sammlungen deutscher Gegenwartskunst. Nicht weniger renommiert ist das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron, nach dessen Entwurf 1999 die Speicherflächen in Ausstellungsräume umgestaltet wurden. In diesem Jahr haben sie das Museum durch einen Neubau um weitere 2.500 Quadratmeter, verteilt auf vier oberirdischen Geschossen und einem Untergeschoss, baulich ergänzt. Wie schon beim Anbau an die Tate Modern in London und bei der Erweiterung auf dem Vitra Campus setzen die Architekten auf Fassadenklinker aus Marklkofen von GIMA.
Dezente Fortschreibung
Die ursprüngliche Idee, einen Leuchtkubus aus Stahl auf das Dach der Silos zu heben, musste 2008 verworfen werden. Bei der neuen Entwurfsplanung fünf Jahre später orientierten sich die Architekten an dem Bestand und an den Baudenkmälern des Innenhafens. Die Stahlsilos blieben allerdings Teil des Entwurfs – auch weil sie ein wichtiger Bestandteil der Küppersmühle als Industriedenkmal sind. In ihrer neuen Funktion als Erschließungselement verbinden sie die bestehenden mit den neuen Ausstellungsräumen über Brücken im ersten und zweiten Obergeschoss. Darüber hinaus ließen die Architekten sechs Innensilos herausnehmen und öffneten die Decke über dem Erdgeschoss. Die entstandene Ausstellungsfläche bietet dem Besucher ein spektakuläres Raumerlebnis. Über das Haupttreppenhaus, das als gewendelte Sichtbetontreppe aus rot gefärbtem Beton an das bestehende Treppenhaus anknüpft, kann der Museumsrundgang anschließend fortgesetzt werden. In Materialwahl, Proportion und Fassadengliederung schmiegt sich der neue Baukörper, bestehend aus drei unterschiedlich hohen Teilen, sanft an die Rückfront des Bestandsgebäudes an.
Aufwändige Fassadendetails
Die epochenübergreifende Kontinuität im Mauerwerk gelingt Herzog & de Meuron auch bei diesem Projekt durch den Einsatz von GIMA Fassadenklinker. Hierfür wählten sie den Klinker Breno FKS in den Abmessungen 280 x 115 x 144 Millimeter, der mittig gebrochen verarbeitet wurde und der Fassade dadurch die unverwechselbare Struktur verleiht. Die Abkürzung in der Farbbezeichnung steht dabei immer für Fußsortierung, Kohlebrand und Salzglasur. Bis zur finalen Entscheidung gab es einen langjährigen Entwicklungsprozess. Nach ersten Bemusterungen im Baseler Büro und späteren Besuchen der Architekten im niederbayerischen Werk konnten mithilfe großformatiger Musterwände die perfekten Klinker ausgewählt werden. Die besondere Komplexität bei dieser Fassade bestand hierbei vor allem darin, das gewünschte Farbspiel nicht nur außen, sondern – durch die mittige Bruchkante – auch im Klinkerinneren zu erreichen. Entstanden ist eine imposante Ziegelfassade mit langen vertikalen Fensteröffnungen und besonderen Details wie der abgesetzte Schriftzug „Küppersmühle“ an dem geschränkten Mauerwerk der Ostfassade. Allein hierfür wurden knapp 1.000 Klinker in millimetergenauer Planung handgeschliffen und verbaut. Für einige Letter mussten sogar mehrere, teils einzigartige Formsteine produziert werden, um Bögen wie den im „R“ legen zu können. Diese Sonderformen wurden in einem Stück produziert und nicht nachträglich geklebt. Anders als für die restliche Fassade, wurden diese Klinker nicht mit einer bruchrauen, sondern mit einer glatten Oberfläche verbaut. Dadurch setzen sie sich wunderbar von dem lebendigen Fassadenbild aus gebrochenen Klinkern ab.
Beschreibung der Besonderheiten
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