Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer
Kramer GmbH Umkirch, Verwaltungs- und Produktionsgebäude
79224 Umkirch, In den Stöckmatten 2-10
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: a plus architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
In den Stöckmatten 2-10, 79224 Umkirch, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2010
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
33.435 m³
Bruttogrundfläche
4.766 m²
Nutzfläche
5.404 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
1.500.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
5.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Fa. Kramer GmbH erstellt mit ihren 3 Geschäftsbereichen europaweit für Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe betriebsbereite Gebäude und Einrichtungen als Neu- oder Umbauten. Da die veralteten Betriebsstätten keinen Expansionsspielraum zuließen, entschied man sich für einen Neubau "auf der grünen Wiese".
Aufgrund der Anliefersituation sieht das Gesamtkonzept einen klar strukturierten Baukörper für das Produktionsgebäude im nördlichen Teil des Grundstücks vor.
Im südlichen, keilförmig zuspitzenden Teil des Grundstücks schmiegt sich an die Brandwand des Produktionsgebäudes das zweigeschoßige Verwaltungsgebäude, das sich mit den repräsentativen Flächen der Ausstellungsräume im Erdgeschoß sowie der prägnanten Auskragung mit schräger, komplett verglaster Fassade des Besprechungsraumes im Obergeschoß nach Süden mit Ausblick auf den Südschwarzwald orientiert.
Durch die Abknickungen des Verwaltungsgebäudes entstehen im Norden und Süden jeweils Innenhöfe als Freiräume.
Die teilweise schräg angeordneten Außen- und Innenwände betonen den skulpturalen Charakter des Verwaltungsgebäudes.
Den 3 Geschäftsbereichen der Fa. Kramer wird mit dem 2-fach abgeknickten Verwaltungsgebäude und somit 3 Teilkörpern Rechenschaft getragen.
Die markante Südausprägung des Verwaltungsgebäudes und das Konzept als "Null-Emissions-Gebäude" stellt das moderne innovative Unternehmen dar.
Der hohe Anspruch der Fa. Kramer an die eigene Arbeit für den Kunden spiegelt sich im hohen Anspruch an die Gestaltung und Wertigkeit des eigenen Gebäudes wider.
Das Konzept sieht für den Masterplan bereits zukünftige Erweiterungen von Produktion und Verwaltung vor.
Freiräumliches Gesamtkonzept
Ein markanter 3-teiliger Stahlbetonbügel führt über den Wasserlauf hinweg zum Windfang als barrierefreier Hauptzugang zum Verwaltungsgebäude.
Im Gegensatz zu den strengen und geschliffenen Formen des Verwaltungsgebäudes bilden der geschwungene Wasserlauf und die Freiflächen im Auslauf einen bewußten organischen Kontrapunkt. Die Formensprache ist reduziert, aber wertig.
Hohe Bepflanzung befindet sich nur im Grenzverlauf, um die freistehende Wirkung des Gebäudes nicht zu eliminieren. Außenflächenmöblierung wurde nur sehr zurückhaltend eingesetzt.
Aufgrund der Logistik mit ebenerdiger Anlieferung, Lagerung und Abholung sowie des barrierefreien Gebäudes sind die Außenflächen nahezu eben angelegt.
Konstruktion und Materialien
Verwaltungsgebäude: Stahlbetonmassivkonstruktion mit tragenden Außen- und Innenwänden, Rundstützen und Flachdecken. Größtenteils Sichtbeton, in Besprechungsräumen mit Schallschutzsegeln bestückt.
Nichttragende Innenwände sind in Gipskarton ausgeführt und lassen zusammen mit dem Hohlraumboden eine flexible Nutzung für die Zukunft zu.
Die Stahlbeton-Innenwände und -decken sind größtenteils in Sichtbeton 3 belassen.
Hochwertige Materialien wie Eichen- und Ulmenholzböden, Ganzglaswände, großformatige Fliesen und Objektteppiche prägen den Eindruck der Innenräume des Verwaltungsgebäudes.
Die hochwertige Inneneinrichtung spiegelt die Wertschätzung für den Mitarbeiter wieder und sorgt für hohe Arbeitsplatzqualitäten.
Produktionshalle: das statische Konzept ist als Holzskelettkonstruktion aus Leimholzträgern sowie Betonstützen in wirtschaftlichem Raster erstellt, was einen hohen Vorfertigungsgrad zuließ. Die Fassade bilden Aluminium-Sandwichelemente, die Dachhaut wurde mit schalldämmenden Stahltrapezblechen, Mineralfaserdämmung und Flachdach-Folienabdichtung ausgeführt. Für natürliches Tageslicht sorgen großzügige Oberlichtbänder.
Beschreibung der Besonderheiten
Das Energiekonzept stand unter der Zielvorgabe, eine ausgeglichene Emissionsbilanz (Null-Emissions-Gebäude) bei gleichzeitig geringst möglichem Primärenergiebedarf (Heizung, Kühlung, Elektrizität) sicher zu stellen. Hierzu wurden folgende Maßnahmen eingesetzt:
Hochwertiger Wärmeschutz (das Bauvorhaben unterschreitet die Vorgaben der EnEV 2007 um rund 30 %) in Verbindung mit einer energiesparenden Lüftungsanlage, gespeist durch eine Grundwasser-Wärmepumpe (begünstigt durch hohen Grundwasserstand) mit Wärmerückgewinnung. Die eingebaute Wärmerückgewinnung führt in Verbindung mit dem Erdreichwärmetauscher zu einer Energieeinsparung von ca. 90%.
Das Gebäude kann jederzeit zusätzlich über Fenster belüftet werden. Die mechanische Lüftungsanlage kann somit auf ein Minimum reduziert werden.
Minimierter elektrischer Energiebedarf durch maximale Tageslichtnutzung (großzügige Verglasung). Großflächige Verglasungen der Besprechungsräume und des Foyers, nach Süden hin ausgerichtet, werden verschattet von der Auskragung des Obergeschosses und heizen auch im Hochsommer nicht auf.
Natürliche Belichtung der Produktionsflächen über großzügige Oberlichtbänder.
Minimierter elektrischer Energiebedarf durch passive Kühlung (Nachtlüftung und adiabate Kühlung).
Deckung des verbleibenden Primärenergiebedarfs durch regenerative Energiesysteme. Die große Solaranlage (Photovoltaik) auf dem Dach des Produktionsgebäudes hat eine Leistung von 85 KWp und deckt damit die maximale Leistung der Wärmepumpe.
Die Flachdachfläche des Obergeschosses des Verwaltungsgebäudes ist extensiv begrünt, sorgt somit für einen thermischen Ausgleich, Bevorratung des Regenwassers und Entlastung der Vorfluter.
Eine Regenwasserzisterne sorgt für die Bevorratung des Regenwassers der Dachflächen und der Nutzung zur Einspeisung als Grauwasser und zur Bewässerung der Außenanlagen.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Gas
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