Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer
Kreativzentrum im Hochbunker Erzbergerstraße 81, Karlsruhe
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie, Architektur, Dominic Faltien
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
03.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
1.300 m²
Verkehrsfläche
220 m²
Grundstücksgröße
2.600 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Ungenutzte Bunker sind kein Einzelfall. Ihre eigentliche Verwendung wurde nach den Weltkriegen obsolet. Dabei sind die massiven Strukturen nur schwer für andere Bespielungen geeignet. Die Kunst- und Musikszene ist dafür bekannt sich brach liegende Gebäude und Typologien anzueignen. So auch beim Bunker in der Erzbergerstraße. Teile dieses Bunkers werden durch eine Musikschule in Anspruch genommen. Die massiven Bunkerwände sorgen für die Ansiedelung dieser Musikschule inmitten eines Wohngebietes. Nach außen bleibt die Nutzung nahezu unbemerkt. Lediglich ein Schild an der Einfriedung deutet darauf hin. Ansonsten sticht die Vernachlässigung des Außenbereichs ins Auge. Ein großzügiger Ort mit wenig Aufenthaltsqualität besteht.
Von dem bisherigen Aneignen des Baukörpers geht das Konzept der Bunkerumnutzung aus. Lokale Potentiale, die Nähe zur Kunstakademie und das Bestehen der Hochschule für Musik sind Ausgangspunkt für die Entwicklung des Raumprogramms.
Im ersten Schritt wird der Baukörper bereinigt. Die nur noch teilweise intakten Schotten im Inneren weichen einer großzügigen Saalnutzung. Probe- und Atelierräume entstehen in einem neugeschaffenen Untergeschoss in Form einer Klammer, um das Bunkerfundament. Im vom massiven Betonrippen geprägten Dachgeschoss wird Gastronomie verortet, woraufhin die Nachbarschaft miteingebunden wird.
Luftschutzbunker waren darauf ausgelegt unsichtbar zu sein. So entstand ein mit Ziegeln eingedecktes Walmdach, welches in der Nachbarschaft untergeht. Eine volumetrische Veränderung findet lediglich am Walmdach statt, es wird zu einem typologisch stärkeren Satteldach ausformuliert.
Das übergeordnete Thema ist die Belichtung von oben. Der Entwurf kehrt die Unsichtbarkeit des Hochbunkers um und öffnet sämtliche Räume gen Himmel. Während das Dachgeschoss ein gläsernes transluzentes Dach erhält, werden die Probe- und Atelierräume über gezielte Oberlichter belichtet. Der Konzertsaal wird durch partielle Öffnungen in der Bunkerdecke akzentuiert.
Die neu geschaffenen Räume lehnen sich an den Bestandsbau vorsichtig an. Schaut man auf die Details erkennt man, dass die Primärkonstruktion der ergänzenden Bauteile aus Stahl gefertigt sind. So entsteht ein Kontrast von Alt und Neu, ohne diesen direkt zu zeigen. Im Außenraum findet sich dieses Thema wieder. Während sich der Bunker durch feine Putzstrukturen in seinem bisherigen Farbkleid ruhig in die Umgebung einfügt, erstrahlen die Oberlichter durch eine feuerverzinkte Stahloberfläche.
Um sich auf Musik, Kunst und Genuss zu konzentrieren wurde Strukturglas in die transparenten Oberflächen eingesetzt. Es entsteht ein direkter Bezug nach oben, indem der rosa Schimmer des Bunkers in den Untergeschossen immer zu sehen ist.
Beschreibung der Besonderheiten
Schlagworte
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