Architekturobjekt 638 von 13.836
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024


Kulturareal Hahnekiez

36110 Schlitz, Stadtberg 5

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dittel Architekten GmbH

Kulturareal Hahnekiez / Neubautrakt Außen - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez / Foyer - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez / Veranstaltungssaal - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez / Foyer - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez / Gewölbekeller - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez / Gewölbekeller - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez / Foyer mit Portalen - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez / Aufzug - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Kulturareal Hahnekiez / Veranstaltungssaal Bühne - Kulturareal Hahnekiez

© DIA Dittel Architekten

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dittel Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Stadtberg 5, 36110 Schlitz, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

04.2024

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Dittel Architekten GmbH

Hölderlinstr. 38

70174 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 469065-50

info@di-a.de

Bauherr

Burgenstadt Schlitz

An der Kirche 4

36110 Schlitz

Deutschland

Architekturfotografie

Martin Baitinger

Boslerstraße 16

71032 Böblingen

Deutschland

Verwendete Produkte

Forbo Flooring

Boden-Beläge

Linoleum Bodenbelag als Bahnenware, Fliesen oder Planken

FSB Franz Schneider Brakel

Beschläge

Beschläge und Türgriffe für Innentüren

Fural Systeme in Metall

Decken

Akustik-Decke

Kvadrat headquarters

Gebäudeaustattung

Vorhänge / Polsterstoffe

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

11.501 m³

 

Bruttogrundfläche

2.014 m²

 

Nutzfläche

800 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

4.200.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

9.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

DIA Dittel Architekten aus Stuttgart hat die ehemalige Auerhahn-Brauerei in Schlitz bei Fulda (Hessen) saniert, umgestaltet und zu neuem Leben erweckt. Das denkmalgeschützte Gesamtareal ist Zeugnis vergangener Industriearchitektur und seit 1998 nicht mehr genutzt. Das entstandene Kulturzentrum bietet einen flexibel nutzbaren Veranstaltungssaal im Erdgeschoss, eine Ausstellungsfläche im Gewölbekeller und Platz für Tourismusbüro und Stadtmarketing.

Die Auerhahn-Brauerei hat in der rund zweijährigen Revitalisierungsphase eine beeindruckende Transformation erfahren. Neben umfassenden Sanierungen und Instandsetzungen gemäß den Denkmal- und Brandschutzauflagen hat DIA einen Neubautrakt geschaffen, der die Räumlichkeiten erweitert und optimiert. Zudem wurden architektonische Barrieren beseitigt und Zugänge in alle Gebäudeteile ermöglicht. Ein ganzheitliches Designkonzept greift den Charakter des Industriegebäudes auf und fügt sich mit dem Zusammenspiel von Alt und Neu zu einer stimmigen Collage. Das Ergebnis ist eine harmonische Verbindung des sorgfältig restaurierten Bestandes mit moderner Architektur und zeitgemäßem Design.

Das Projekt wurde im Rahmen des städtebaulichen Programms „Lebendige Zentren“ von Bund und Land gefördert. Der neue Name „Hahnekiez“, von den Stadtbewohnern selbst gewählt, spiegelt das lebendige Stadtviertel wider, das hier entsteht.

Flächenzonierung: Neubau als harmonisches Verbindungselement bestehender Gebäudeteile

Das Baudenkmal mit 800 Quadratmetern Nutzfläche erschließt sich den Besuchenden über ein großzügiges, modernes Foyer. Der Neubau nimmt Bezug zur Kubatur des Gebäudeensembles und fügt sich dadurch harmonisch in das Gesamtbild. Die ehemaligen Gebäudetrakte Gär- und Eiskeller, Schlosserei und Drucktank wurden von DIA Dittel Architekten behutsam geöffnet und zu einem repräsentativen Veranstaltungssaal umgestaltet. Vom Foyer ausgehend lässt sich dieser über großzügig gestaltete Portale erschließen. Mit einer Fläche von 200 Quadratmetern bietet der Saal, je nach Bestuhlungsvariante, künftig Platz für bis zu 230 Personen und ist flexibel nutzbar. Auf der gegenüberliegenden Seite eröffnet das Foyer Zugang zur Garderobe und ins Untergeschoss – wahlweise in einem gläsernen Aufzug oder über eine moderne, umlaufende Stahltreppe. Dort, im rund 4 Meter hohen Gewölbekeller, befinden sich auf insgesamt 535 Quadratmetern eine multifunktionale Ausstellungsfläche sowie die sanitären Anlagen, das Lager und die Technik.

Die Touristinfo mit 92 Quadratmetern ist separat an der Ost-Fassade zugänglich. Sie bietet Bürofläche und ein eingestelltes Raum-in-Raum-System mit Sanitärräumen und einer Teeküche. Im südlichen Teil wird die Kulturbrauerei von naturnah gestalteten Landschaftsstufen gerahmt, die das Gelände abfangen. Gegenüber öffnen sich die großzügig gestalteten Freianlagen, welche den Besuchenden einen Aufenthaltsort bieten.

Herausforderungen rund um Denkmalschutz gelöst

Die Sanierung und Umnutzung des denkmalgeschützten Brauereigebäudes waren komplex.
Zu den Herausforderungen gehörte der Umgang mit den Anforderungen des Denkmal- und Brandschutzes sowie der Ertüchtigung des Tragwerks. Für die Realisierung eines barrierefreien Bodenniveaus war es erforderlich, die Bodenplatte im Erdgeschoss inklusive aller Wände komplett zu entfernen. Darüber hinaus reichte die Dämmung des vorhandenen Außenmauerwerks nicht aus, sodass eine unsichtbare Innendämmung umgesetzt wurde. Eine weitere Herausforderung bestand in der Trockenlegung des Kellers aufgrund einer Wasserader. Und schließlich galt es das Tonnengewölbe sehr aufwändig zu öffnen, um den gläsernen Fahrstuhl und das Treppenhaus einzubauen. Daher hat das Architekturbüro in allen Etappen der zweijährigen Planungs- und Bauphase eng mit Denkmalschutzbehörden und Stadtplanung zusammengearbeitet.

Sanierung und Umnutzung: Die Zukunft des Bauens liegt im Bestand

Übergeordnetes Ziel des Bestandsumbaus war es, die historisch gewachsene Rohbaustruktur zu erhalten und die rund 100-jährige Auerhahn-Brauerei in die kommenden Jahrzehnte zu transportieren. Die Erschließung für die öffentliche Nutzung eines Industriegebäudes bedurfte zunächst, allen Anforderungen an den heutigen Stand der Technik und Barrierefreiheit gerecht zu werden. Darüber hinaus wurde mit dem Einsatz regenerativer Energien ein hoher, zeitgemäßer Standard gesetzt.
Mit der Umnutzung des Bestandes wird der gegenwärtige Diskurs der Bau- und Architekturbranche unterstrichen, im Zuge der Nachhaltigkeit Abrisse zu minimieren und die Weiternutzung von Bestandsbauen zu fördern.

Symbiose aus Tradition und Moderne schafft Atmosphäre

Konzeptionell hatte DIA ein besonderes Augenmerk darauf, den ursprünglichen Charakter der Industriearchitektur zu bewahren und historische Elemente des Bestandes wiederherzustellen. Die aus unterschiedlichen Zeitaltern resultierenden Gebäude sahen vor, die Materialpalette bewusst klein zu halten, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen. Nach Sanierung und Umbau gehen mehrere Epochen eine Symbiose ein: Die neu gestalteten Oberflächen und Farben spielen mit dem raumprägenden historischen Sichtmauerwerk aus Ziegeln und der modernen Formensprache hinzugefügter Einbauten zusammen.

Materialwelt: langlebige, hochwertige Werkstoffe

Das Farb- und Materialkonzept von DIA ergänzt den historischen Bestand und setzt durch ausgewählte Akzente Highlights im Raum. Metallische Oberflächen stehen in Kontrast zu den mineralischen Werkstoffen des Bestandes und unterstreichen die frühere industrielle Nutzung des Gebäudes. Klare, moderne Formen prägen die Räumlichkeiten. Um das Gebäude als Gesamtensemble zu lesen, hat DIA in vielen Räumen fest verbaute Elemente wie Sitzbänke, Einbauschränke und funktionale Möbel mit warmer Eichenoberfläche eingesetzt. Die Wahl der Materialien fiel auf langlebige, hochwertige Werkstoffe wie Holz und Stahl. Akustisch wirksame Einbauten – wie eine Konsole oder Lamellenverkleidungen an den Wandflächen – setzen zudem Akzente und überdecken technisch notwendige Bauteile wie die Lüftungsanlage.

Farbwelt: Rot mit kontrastierenden schwarzen Akzenten aus pulverbeschichteten Bauteilen

Vorherrschend im gesamten Gebäude ist die Farbe Rot, die sich auf den Bestandsziegel bezieht.
In spannender Divergenz zum historischen Bestand und der warmen Farbgebung stehen schwarze Akzente aus pulverbeschichteten Bauteilen, wie die Stahltreppe ins Untergeschoss oder die Akustikdecke im Foyer. Die modernen schwarzen Elemente werden bewusst im gesamten Gebäude eingesetzt. Darüber hinaus prägen in der Touristinfo historische Dachtragwerke aus Holz das Bild des Innenraums.

Aus dem ehemaligen Brauereigebäude ist ein hochwertiger dritter Ort mit viel Atmosphäre entstanden, der als kultureller Ort einen Mehrwert für Einheimische wie Touristen bietet.

Schlagworte

Bauen im Bestand, Denkmalschutz, Sanierung, Umnutzung, Modernisierung, Erweiterung

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