Architekturobjekte
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Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Freyung 1, 92539 Schönsee, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
12.2005
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Bayerisch-Böhmische Kulturzentrum residiert in einem ehemaligen Kommunbrauhaus aus dem 17. Jahrhundert. Bis in die 50er-Jahre brauten hier die Familien des Ortes ihr eigenes Bier. Danach verfiel das Gebäude zusehends. Der L-förmige Gebäudekomplex besteht aus drei Baukörpern, von denen lediglich einer auf Drängen der Denkmalschutzbehörde sein altes Krüppelwalmdach behielt. Im gegenüberliegenden Ostflügel sicherten Brückner & Brückner das alte Mauerwerk, indem sie ihm innen eine Stahlbetonkiste einfügten, die direkt an die Rückseite der alten Mauern anbetoniert und mit Edelstahlankern befestigt wurde. Sie überragt den Bestand um ein Geschoss. An dieser Aufstockung wurde eine vorgehängte, hinterlüftete Glasfassade angebracht, die wie oft in den Entwürfen von Brückner & Brückner nichts mit den „intelligenten“, transparenten Ganzglaskonstruktionen vieler Kollegen zu tun hat. Stattdessen wird das Thema Glas hier zum Bildmotiv: Die je 120 x 21 cm großen Tafeln sind wie Mauerwerk in einem Läuferverband angeordnet und mit einem Foto von horizontal geschichteten Glasplatten bedruckt. Durch diese doppelte Abstraktion verschwimmt die Grenze zwischen Materialstruktur, aufgedrucktem Bild und konstruktiver Fügung zusehends. Im Inneren der Gebäude wurden die historischen Gewölbe restauriert.
Der Haupteingang führt in den sechsgeschossigen Turm, in dem früher die gekeimte Gerste getrocknet wurde. Heute ist hier das Haupttreppenhaus untergebracht. Im Erdgeschoss liegt die Gewölbehalle, die Platz für kulturelle Veranstaltungen bietet. Im zweiten Obergeschoss ist ein audiovisueller Präsentationsraum entstanden, und unter dem Walmdach des Westflügels wurde der Konferenzraum „bavaria-bohemia-dialog“ mit Simultan- Dolmetschanlage installiert. Das Dach des Ostflügels ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Diese bestehen jedoch nicht aus Ton, sondern aus Glas, und auch diese Konstruktion dient, wie die der Fassade, nicht zur Belichtung der Innenräume. Eine schwarze Unterspannbahn im Dach verhindert, dass Licht in den darunter liegenden Medienraum gelangt. Dafür lassen sich die Ziegel nachts über integrierte Glasfasern farbig illuminieren. Jeder Biberschwanz wird dann zum Pixel in einem überdimensionalen Bild, das über den Dächern von Schönsee erstrahlt.
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