Architekturobjekt 94 von 1.148
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023


Kulturzentrum Mattersburg

7210 Mattersburg, Wulkalände 2, Österreich

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HOLODECK architects ZTGmbH

Bestandsbau und Neubautrakt - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Luftbild Gesamtanlage Kulturzentrum - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Öffentlicher Platz mit Sitzstufen - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Foyer zum Platz orientiert - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Foyer zum Platz orientiert - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Literaturhaus - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Festsaal - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Festsaal - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Foyer Landesarchiv - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Landesarchiv - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Brutalismus Bestandsbau - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Brutalismus Bestandsbau - Kulturzentrum Mattersburg

© WOLFGANG THALER

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HOLODECK architects ZTGmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Wulkalände 2, 7210 Mattersburg, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

10.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

HOLODECK architects ZTGmbH

Friedrichstr. 6

1010 Wien

Österreich

Tel. +43 1 52481330

vienna@holodeckarchitects.com

Fachplanung: Gebäudetechnik

KWI Engineers GmbH

Fuhrmannsgasse 3-7

3100 St.Pölten

Österreich

Fachplanung: Tragwerksplanung

KPPK Ziviltechniker GmbH

Schottenfeldgasse 65/10

1070 Wien

Österreich

Fachplanung: Schallschutz, Raumakustik

Dr. Pfeiler GmbH

Wielandgasse 36

8010 Graz

Österreich

Verwendete Produkte

FORESCOLOR

Holzfaserplatten

FORESCOLOR

Forster Profilsysteme Reynaers

Pfosten-Riegel-Fassaden

Pfosten-Riegelfassade Reynaers

KÖLBL-BAU

Beton

Waschbeton

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

22.870 m³

 

Bruttogrundfläche

5.400 m²

 

Nutzfläche

4.729 m²

 

Verkehrsfläche

247 m²

 

Grundstücksgröße

31.059 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

4.100.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

15.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das im Stil des Brutalismus errichtete Kulturzentrum Mattersburg öffnete im Jahre 1976 als erstes burgenländisches Kulturzentrum im Rahmen einer Kulturoffensive für das Burgenland unter Landeshauptmann Kery und Landeskulturrat Mader.

Nach mehr als 37 Jahren Spielzeit wurde aufgrund von veränderten Anforderungen an die Nutzungen sowie bezüglich erforderlicher Verbesserungen und Sanierungen am Bauwerk ein Abriss in Erwägung gezogen. Dieser konnte durch das Einwirken einer überparteilichen, gesellschaftlichen Initiative für den Erhalt der identifikationsbildenden Eigenschaften des Gebäudes verhindert werden.
Politik, Nutzende und Personen der Bürgerinitiative begannen einen gemeinsamen Kommunikationsprozess, um Grundlagen für einen Architekturwettbewerb zu erarbeiten. Erhalten werden sollen die wesentlichen Merkmale des Bestandes bei gleichzeitiger Schaffung eines zukunftsfähigen Kulturbauwerks, basierend auf den neuen Nutzungen.

Das Verfahren wurde unter europaweiter Teilnahme von HOLODECK architects im April 2016 gewonnen und zwar durch die Schaffung eines grosszügigen öffentlichen Raumes zwischen Schule und Kultur sowie dem Erhalt der identitätsstiftenden Bestandsbauten des Architekten H.U.Graf und dem Neubau eines Veranstaltungssaales samt multifunktionalem Foyer.

Parallel zu den laufenden Genehmigungsverfahren wurde das Projekt vom damals neu berufenen Kulturlandesrat Doskozil hinsichtlich weiterer Synergien und Wirtschaftlichkeit der Landesbetriebe geprüft und eine Erweiterung der Kulturstätte durch das Landesarchiv und die Landesbibliothek beschlossen.

Diese Kombination schafft nun in Mattersburg ein neuartiges Zentrum für Kultur und Forschung - das erste seiner Art im Burgenland. Die Konzeption ermöglicht ein offenes, lebendiges Haus mit unterschiedlichen Funktionen, Nutzenden und Besuchenden und führt den ursprünglichen sozialen Gedanken des gesellschaftlichen Miteinanders im Ort für die Zukunft weiter.

Räumlich reagiert das neu konzipierte Zentrum für Kultur und Forschung auf das bestehende Ensemble an der Wulkalände und bietet einen in die Landschaft integrierten, direkten Anschluss an den neugestalteten Bahnhof von Mattersburg. Die Verbindung des öffentlichen, ebenerdigen Platzes mit der Haupterschliessungsebene im Gebäudeinneren ermöglicht eine behindertengerechte Bespielung der Räumlichkeiten, die alle Anforderungen erfüllt.
Die drei Volumina sind in maximal fünf Ebenen organisiert, die teilweise ins Gelände eingegraben sind und deshalb im Aussenraum nicht wahrnehmbar. Somit wird, trotz umfangreichen Flächenzuwachses, ein ausgewogenes Erscheinungsbild innerhalb des Gebäudeensembles erreicht und die gewachsene Struktur erhalten.

Das Foyer als Ort des Treffpunktes und der Kommunikation stellt das Gelenk zwischen Altbau und Neubau dar. Der angeschlossene Veranstaltungsaal wurde für 403 Personen ausgelegt. Im Literaturhaus, welches sich zum Foyer hin öffnet können Lesungen bis 70 Personen stattfinden. Im Projekt wurde grosses Augenmerk auf die Mehrfachnutzungen der Räumlichkeiten gelegt, wie zum Beispiel der teilbare Multifunktionsraum im 2.Obergeschoss (Bestand) welcher die Möglichkeit für Veranstaltungen bis 80 Personen bietet oder der Lesesaal des Landesarchives der Abends seitens der VHS genutzt wird.

Konstruktiv notwendige Arbeiten wie Ertüchtigung des Bestandsbauwerks bezüglich Erdbebensicherheit genauso wie Betonsanierung, Holzrahmensanierung und Glastausch der Fenster sowie thermische Verbesserung der Dächer werden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt definiert und ausgeführt. Neben einer notwendigen Kühlunterstützung in den Hauptfunktionsbereichen aufgrund der hohen Personenanzahl ermöglicht der Einsatz von natürlicher Querlüftung eine nächtliche Abkühlung, spart Energiekosten und dient dem Klimaschutz.


Seitens des Bundeskanzleramtes wird dieses Projekt in Mattersburg als exemplarisches ‚Sanieren und Weiterbauen von denkmalgeschützter Architektur der 70er Jahre‘ verstanden und unterstützt. Es entsteht wieder ein gesellschaftspolitisch relevantes Bauwerk, das die Restrukturierung der Architektur des Brutalismus mit genauer Analyse der gesellschaftlichen Veränderungen, der örtlichen Entwicklungen und der nutzerspezifischen Anforderungen beantwortet.    
 

Beschreibung der Besonderheiten

Mit dem gewonnen Projekt konnte die Politik überzeugt werden diesen Standort wieder zu reaktivieren und die Bevölkerung erhielt somit eine wichtige soziale Funktion im Ort zurück.
Das Gebäudeprogramm selbst konnte in weitere Folge mit den vielen unterschiedlichen Nutzern weiterentwickelt werden und legt Wert auf das Gemeinsame und ein aktives Haus. Ebenso wurde ein grosser
Augenmerk auf die Mehrfachnutzungen der Veranstaltungs-/Schulungs-/Forschungsräume gelegt. Der neu geschaffene Platz als Bindeglied zur Schule wird nun verstärkt für Outdoorveranstaltungen genutzt und ebenso von den Schüler bespielt.

 

Nachhaltigkeit

Die denkmalgeschützte Sichtbetonaussenhülle des Bestandbauteil (Bj.1976 Arch.H.U.Graf) wird durch eine Expertenteam als Best Practice Arbeit analysiert, kategorisiert und noninvasiv saniert und konserviert.
Ebenso konnten die Mahagonifensterprofile erhalten und saniert werden. in Kooperation mit der Bauphysik erfolgt eine thermische Sanierung sämtliche Aussenbauteile, soweit es bau- und denkmalschutztechnisch möglich ist.
Der Neubau erfüllt bzw. übertrifft die geforderten aktuellen Energiestandards. Die Archivflächen für die Kulturgüter des Burgenlands befinden sich über der Veranstaltungshalle, welche hochgedämmt, mit hinterlüfteten  Grossformatbetonfertigteile als Pendant zum Bestandsbau auftritt und mit Lowtec Haustechnik ihr Auslangen findet.
Hinsichtlich Rückbaubarkeit wurde speziell im Foyerbereich und den darüberliegenden Büro ein reiner Stahlbau in Form von temporären Einbauten gewählt. Die sortenreine Trennung sämtlicher Leichtwandkonstruktionen und Wandverkleidungen wurde ebenso von Planungsbeginn an berücksichtigt.
 

Schlagworte

Denkmalschutz, Erweiterung, Umbau, Restrukturierung, Kulturbauten, Veranstaltungsbau, Betonsanierung, Archivbau, Multifunktional, Sichtbeton

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Niedrigenergiehaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Holz

 

Sekundärenergie

Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

248,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

84,00 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

49,00 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

43 %

 

Warmwasser

13 %

 

Beleuchtung

27 %

 

Lüftung

17 %

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

29

 

Anzahl Sitzplätze

483

 

Anzahl Stellplätze

52

Das Objekt im Internet

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