Heinze ArchitekturAWARD 2014: Teilnehmer
La Tour
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Berlin, Architektur, Onur Oezdemir
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Leichtbeton / Bims
Anzahl der Vollgeschosse
11- bis 20-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
In diesem imaginären Container werden nun die Gemeinschaftsräume Geschoss für Geschoss angeordnet. Dabei reagieren diese in ihrer Anordnung und Ausrichtung auf die umgebenden Parameter wie Belichtung, Lärm, Grundstücksqualitäten oder besondere Ausblicke in den Stadtraum. Es entsteht also ein System, das zwar eine klare städtebauliche Haltung ausdrückt, aber im Inneren dennoch sehr sensibel auf seine Umgebung reagiert.
So orientieren sich die Räume in den unteren Geschossen vorwiegend weg von der Lärm belasteten Straße hin zum Grundstück sowie zum Spreeufer. In den oberen Geschossen hingegen werden die Blickbeziehungen interessanter und die Lärmbelästigung nimmt ab, dem Material entsprechend öffnet sich das Gebäude daher mehr und löst sich in seiner Massivität etwas auf.
Um den zentrierten Erschließungskern herum ordnen sich die Individual- und Nebenräume an. Durch die Art und Weise, wie die Volumen miteinander agieren, ergeben sich wiederum die innere Zirkulation und die räumlichen Zusammenhänge. Die äußere Erschließung erfolgt ebenfalls durch imaginäre Volumen, die über das Grundstück gelegt werden und sich mit dem Gebäude verschneiden. Durch diese Verschneidung der Volumen mit der Kubatur des Gebäudes entstehen Öffnungen, welche als Loggien dienen. Dadurch generiert sich ein Fassadenbild, das sich aus seiner Inneren Logik heraus entwickelt und die städtebaulichen Parameter ablesbar macht.
Die Fenster der restlichen Räume ordnen sich ebenfalls entsprechend der benötigten Belichtung an. Dabei werden diese als innen sowie außen mit der Fassade bündige Rahmenelemente ausgeführt, die im Sinne eines Glasbausteines in die Schalung gelegt werden.
Die äußere Erscheinung des Gebäudes generiert sich also aus seiner inneren Logik heraus, als Konsequenz seines innenräumlichen Konzeptes.
Beschreibung der Besonderheiten
Dazu bietet der vom Institut Schlaich an der TU Berlin entwickelte
InfraLeichtbeton die optimalen Voraussetzungen.
Dieser ist leichter als herkömmlicher Leichtbeton und erreicht noch bessere bauklimatische Werte. Als tragendes Material erreicht er bei einer Wandstärke von ca. 70cm den Wärmedurchgangskoeffizienten eines klassischen mehrschaligen Wandaufbaus entsprechend der EnEV. Durch seine wärmetechnischen Fähigkeiten ermöglicht er also einen monolithischen Wandaufbau, der ohne zusätzliche Dämmebene auskommt und der Wand ihre Massivität zurückgibt.
Es stellt also sich die Frage nach dem gerechten Umgang mit diesem neuartigen Material und welchen Einfluss dieses auf unser Verständnis von Architektur und Wohnen haben. Die Idee einer Wand mit einer definierten Stärke, die aus dem Mauerwerksbau kommt und durch die Dimensionierung der Steine bedingt ist, verliert hier ihre Logik.
Die klassische Vorstellung eines Gebäudes als ein Kartenhaus, also ein Gebilde aus Wand- und Deckenflächen, lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten. Vielmehr wird es nun zu einem räumlichen Arrangement von Voids, von negativen Volumen, während der Rest schlicht mit Masse, also Beton aufgefüllt wird.
Auszeichnungen
Veröffentlichung in L´architecture d´ajourd´hui No. 395
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard