Architekturobjekt 12.644 von 13.803
Nominiert für die Shortlist der Jury 2011

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2011


Landesamt für Finanzen | Landshut

84028 Landshut, Podewilsstraße 5

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: wulf architekten

Frontansicht - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Frontansicht am Abend - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Ansicht Südost - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Flur - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Innenhof - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Dachterrasse - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Flur - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Ansicht West - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Detail Fassade - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Detail Fassade - Landesamt für Finanzen | Landshut

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: wulf architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Podewilsstraße 5, 84028 Landshut, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

04.2011

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

wulf architekten

Breitscheidstraße 8

70174 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 248917-0

info@wulfarchitekten.com

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

79.300 m³

 

Bruttogrundfläche

22.600 m²

 

Nutzfläche

7.900 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

11.400.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

28.700.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Städtebauliche Konzeption

Das Verwaltungsgebäude für rund 400 Mitarbeiter liegt in direkter Nachbarschaft zur dicht bebauten Altstadt. Es beinhaltet neben Büroräumen Gemeinschaftseinrichtungen wie Cafeteria und Schulungsbereich.

Der Bautyp des Hofhauses findet sich in Landshut an vielen Stellen für wichtige Gebäude, vor allem auch für Verwaltungsbauten aus unterschiedlichen Zeiten. Der Hofhaustypus beinhaltet auch den Vorteil einer klaren Unterscheidung zwischen öffentlichem und privatem Freiraum, ein Aspekt, der für die funktionale Lösung der Bauaufgabe von Bedeutung ist. Diese stadttypologischen Elemente erscheinen in großer Klarheit und reiner Form. Die städtebauliche Figuration einer Aneinanderreihung von drei Hofhäusern unterschiedlicher Größe vor dem Hintergrund einer verbindenden Allee strahlt große Kraft aus.

Zur Altstadt hin weicht die Bebauung deutlich zurück, so dass an der Podewilsstraße ein Vorplatz entsteht. Dieser bildet die Adresse für den Neubau des Landesamtes für Finanzen wie auch den in einem weiteren Bauabschnitt vorgesehenen Neubau für das Finanzamt. Die gesamte Baustruktur ist 5-geschossig gehalten: lediglich in den Übergangsbereichen zur Nachbarbebauung sowie zum Vorplatz und zum ehemaligen Offizierskasino stuft sie sich um ein Geschoß ab. Die hierdurch entstehenden Dachloggien bilden eine Geste gegenüber der Altstadt. Außerdem werden auf diese Weise die Abstandsflächen zu den Nachbarn gewahrt.


Gebäude und Funktionalität

Der Bautypus des Hofhauses wurde konsequent umgesetzt.
Einige kleinere Eingriffe in das abstrakte Bauvolumen sowohl außen wie innen machen aus diesem Typus etwas Besonderes ohne dem Baukörper seine ruhige Ausstrahlung zu nehmen: Rücksprung im Eingangsbereich, Dachloggien Richtung Süden und Altstadt, Herausnehmen eines Bürobundes an der Haupterschließungsseite für eine großzügige Vertikalerschließung.

Das Atrium ist den Benutzern vorbehalten, aber öffentlich einsehbar. Es bildet eine moderne Reminiszenz an den ehemals hier befindlichen Irr- und Lustgarten. Er ist von der Cafeteria und den Eingangsbereichen aus zugänglich. Die Fassaden sind nach außen zum Stadtraum als vertikal betontes Relief ausgebildet, das von seiner Plastizität und dem Wechsel von Glas und Aluminiumflächen lebt, deren Tönung nach oben hin zunimmt, während sie zum Atrium als Bandfassade mit horizontal betonter Struktur ausgebildet sind.


Außenraum

An der Podewilsstraße ist ein zentraler verkehrsfreier Platz und einheitlicher Vorbereich, als Treffpunkt und Verteiler zu allen angrenzenden Eingängen der staatlichen Verwaltungsbauten geschaffen worden. Ein einheitlicher Pflasterbelag aus Granit und ein Baumdach aus geschnittenen Platanen auf der gesamten Platzfläche ziehen die Neubauten, den Bestand sowie das historische Offizierscasino zu einem einheitlichen Quartier zusammen. Der Platz wird durch ein farbig leuchtendes Stelenfeld des Künstlers Tom Kristen akzentuiert.

Im in sich geschlossenen, rechteckigen Innenhof hingegen setzen amorphe Formen einen spannenden Kontrast zur strengen Umgebung im städtischen Umfeld.


Innenraumkonzept

Das Entree in das Gebäude wird durch ein transparentes Foyer gebildet, das in räumlicher Beziehung zum Vorplatz und dem dahinter liegenden zentralen Innenhof steht. Der Innenhof wird als "hortus conclusus" zum zentralen Bezugspunkt - zu ihm hin sind Foyer, Treppe, Cafeteria und der innere Ring der Büros orientiert. Die individuell ausformulierten Verkehrsflächen mit ihren Durch- und Ausblicken und Kommunikationszonen schaffen Atmosphäre und Aufenthaltsqualität im Gebäude.

Im Kontrast zu den Bewegungsflächen bilden die Büros einen eher statisch wirkenden Ruhepol. Aus betrieblichen Gründen gibt es ausschließlich Einzelräume, die jeweils von zwei Mitarbeitern belegt sind. Alle Büroräume sind gleich groß (24 m2) und folgen der gleichen Raumtypologie. Sie sind exaktes Abbild der betrieblichen Struktur des Landesamtes und der Arbeitsweise, bei der sich die beiden Mitarbeiter mitunter jahrzehntelang gegenübersitzen.

Die zweibündige Anlage der Büros ist ringförmig mit einem umlaufenden Flur erschlossen. Dabei wird die Flurzone durch die Oberlichter der angrenzenden Büros, die warmen Oberflächen der Holztrennwände und die metallene, transparente Decke aufgewertet.

Die Büroräume sind geprägt durch die geschuppte Fassade, die mit ihrem Wechselspiel von offenen und geschlossenen Elementen die Besonderheit dieser Räume bewirkt. Die raumhohen Fensterelemente stellen Bezüge zum Außenraum her, das Zusammenspiel der Oberflächen von Putzund Holz für die Wände, Sichtbeton für die Decken sowie der dunkle Linoleumboden schaffen einesachliche, aber warme Atmosphäre. Der innere Büroring lebt vom Bezug zum Hof, er unterscheidet sich durch seine durchgehenden Brüstungen und seine ebenen Fassaden vom äußeren Büroring.

Unprätentiöse Materialien und die Authentizität der Oberflächen wie Sichtbeton, Gussasphalt oder Linoleum prägen ein Gebäude, welches die Arbeitsplatzqualität in den Vordergrund der Gestaltung rückt und von Langlebigkeit und räumlicher Nachhaltigkeit geprägt ist.

Auszeichnungen

best architects 12 Award

Schlagworte

Hofhaus, Landshut, Verwaltungsbau, Vorplatz

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

92,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

73,03 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

33,92 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

61 %

 

Warmwasser

1 %

 

Beleuchtung

30 %

 

Lüftung

2 %

 

Kühlung inkl. Befeuchtung

6 %

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