Architekturobjekt 336 von 501

Architekturobjekte


Landesarchiv NRW

47059 Duisburg, Schifferstr. 30

Mit freundlicher Unterstützung von Randers Tegl Laumans

Mit freundlicher Unterstützung von Randers Tegl Laumans

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schifferstr. 30, 47059 Duisburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

05.2014

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Ortner & Ortner Baukunst Ziviltechnikergesellschaft mbH

Am Modenapark 6/11

A-1030 Wien

Österreich

Tel. +43-(0)1-5 23 28 12

baukunst@ortner-ortner.com

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Hees + Knoll Dachtechnik GmbH

Im Knappestück 1

56379 Holzappel

Deutschland

Tel. +49 (0) 64 39 9131 0

info@hees-knoll.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

In einem ebenso spektakulären wie ambitionierten Architekturprojekt ist im Duisburger Innenhafen seit dem Spatenstich im Jahr 2010 Deutschlands größtes Archivgebäude entstanden. Hier realisiert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) das neue Landesarchiv. Herzstück des 200 Meter langen Großprojektes der Wiener Architekten Ortner & Ortner mit 165.000 Kubikmetern Rauminhalt ist der in den 1930er Jahren errichtete RWSG-Speicher. Das denkmalgeschützte und 48 Meter lange Speichergebäude wurde seinerzeit um den Aufsehen erregenden 76 Meter hohen ziegelroten Archivturm im Zentrum ergänzt. Ein wellenförmiger, 160 Meter langer Verwaltungstrakt mit Bibliothek und Lesesälen ergänzt das Archiv mit insgesamt 21 Obergeschossen.
Das von der HOCHTIEF Construction, einem Tochterunternehmen der Essener HOCHTIEF AG, errichtete Landesarchiv wurde bereits vor fast zwei Jahren an den Auftraggeber BLB übergeben. Der aufwendige Umzug des Archivs von Düsseldorf und Brühl nach Duisburg verlief nach Plan; der neue Lesesaal konnte bereits im Mai 2014 eröffnet werden.
„Als niederrheinisches Unternehmen, das seit 1896 Dachziegel aus Ton herstellt, haben wir uns sehr gefreut, Teil dieses ebenso geschichtsträchtigen wie zukunftsweisenden Projektes zu sein“, sagt Gerald Laumans, Geschäftsführender Gesellschafter der Gebr. Laumans GmbH & Co. KG. Der Dachziegelhersteller aus Brüggen-Bracht fertigte die Dachziegel für die denkmalgerechte Sanierung des ehemaligen RWSG-Speichers.
„Architekten, Planer und Denkmalpfleger finden bei Laumans in der Regel das passende Modell für ihr Projekt - vom klassischen Turmfalzziegel bis zum Schuppenfalzziegel nach Ludowici Z2. Mit unserer Produktpalette für die Denkmalpflege lässt sich wertvolle Bausubstanz originalgetreu und kostengünstig erhalten“, so Laumans weiter.
Bei der Sanierung des RWSG-Speichers kam das Laumans-Modell RHEINLANDVARIABEL mit einer altfarbenen Naturengobe zum Einsatz. Bei dem traditionellen Färbeverfahren wird auf den getrockneten Ziegel-Rohling vor dem Brand eine Engobe aus natürlichen Mineralien aufgetragen. Diese fein gemahlenen Tonschlämme ermöglichen Farbgebungen im erdfarbenen Bereich. Rund 15.000 Stück des RHEINLANDVARIABEL hat der ausführende Dachhandwerksbetrieb, die Hees & Knoll Dachtechnik GmbH aus Holzappel, auf den Satteldächern des ehemaligen Speichers verlegt.
Der RHEINLANDVARIABEL ist für die Dachsanierung denkmalgeschützter Objekte besonders geeignet, weil seine Grundform auf klassische Dachziegelmodelle des 19. Jahrhunderts zurückgeht. Mit seiner ruhigen Ausstrahlung in der Fläche passt er sich hervorragend an verschiedene Baustile an und bleibt gleichzeitig perfekt und schnell zu verarbeiten.
Dabei bietet der RHEINLANDVARIABEL den Schutz und die Qualität, die von einem modernen Tondachziegel erwartet wird. Durch sein ausgetüfteltes Verschlusssystem mit einer vierfachen Überdeckung im Vierziegeleck lässt er Wind, Regen und Schnee keine Chance, ins Dach einzudringen.
Die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude ist für den Dachhandwerker stets eine besondere Herausforderung. Bei der Neueindeckung des RWSG-Speichers mussten sich die Fachleute der Hees + Knoll Dachtechnik GmbH mit Betondecken als Unterkonstruktion der 50 Grad geneigten Satteldächer auseinandersetzen. „Beim Bau des Speichers in den 30er Jahren wurde die Lattung in den noch frischen Beton eingelassen und mit Drähten befestigt. Bei der Sanierung haben wir jetzt, wie von der Statik vorgegeben, die Konterlattung alle 70 Zentimeter gedübelt und die Traglattung verschraubt.“
Um die riesigen und schwer zugänglichen Dachflächen des Speichers besonders sicher gegen Sturmschäden zu machen, wurde jeder der 15.000 Dachziegel einzeln geklammert.
Für die Fachleute von Laumans als auch für die Dachhandwerker hatten Vorbereitung und Ausführung dieses einmaligen Projektes ihren ganz besonderen Reiz: „Solch ein Ensemble mit Neu- und Altbauten, die Kombination von Steil- und Flachdächern, markanten Giebeln und fließenden Formen und nicht zuletzt der attraktive Materialmix aus traditionellen Tonziegeln und hochmodernen Baustoffen sieht man nicht alle Tage“, betont Gerald Laumans. „In der Denkmalpflege genießt unser Haus seit Jahrzehnten in Deutschland wie im europäischen Ausland einen hervorragenden Ruf. Die Mitarbeit an einem solch in Größe und Anmutung monumentalen Objekt wie dem Landesarchiv NRW war aber auch für uns eine ganz besondere Herausforderung. Schließlich ist der ehemalige RWSG-Speicher mit seinen zahlreichen, markanten Giebeln und vielfältigen Dachaufbauten das neue, weithin sichtbare Wahrzeichen von Duisburg. Wir sind stolz, als niederrheinisches Familienunternehmen mit unserer Erfahrung und Fachkompetenz zum Gelingen des Projektes beigetragen zu haben“, resümiert Laumans weiter.
 

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