Architekturobjekt 83 von 103

Architekturobjekte


Landgericht Halle

06108 Halle, Hansering 13

Mit freundlicher Unterstützung von MAPEI

Außenansicht - Landgericht Halle

© Mapei

Innenansicht - Landgericht Halle

© Mapei

Innenansicht - Landgericht Halle

© Mapei

Bodenarbeiten - Landgericht Halle

© Mapei

Mit freundlicher Unterstützung von MAPEI

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hansering 13, 06108 Halle, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauleistung: Estrich

Raumgestaltung Schandert GmbH

Mönchenstraße 24/25

14913 Jüterbog

Deutschland

Verwendete Produkte

MAPEI

Untergrundvorbereitung

LATEX PLUS

MAPEI

Untergrundvorbereitung

PLANITEX

MAPEI

Untergrundvorbereitung

ULTRAPLAN

Beschreibung

Objektbeschreibung

Landgericht Halle/Saale


Über 7.200 m² Bodenbeläge mit MAPEI-Produkten verlegt

Für rund 16 Millionen Euro wurde das über 100 Jahre alte Gebäude des Landgerichts in der ehemaligen reichen Salzwirker- und Hochschulstadt Halle am Hansering auf Vordermann gebracht. Dabei sind nicht nur die Außenhülle, sondern auch mehr als 10.000 m² Grundfläche für die Anfor-derungen einer modernen Justiz fit gemacht worden. Dazu gehören auch neue Bodenbeläge unterschiedlichster Art, die mit Produkten aus dem Profi-Sortiment von MAPEI fachgerecht verlegt wurden.

Der Hallesche Justizpalast wurde von 1903 bis 1905 errichtet. Es handelt sich um eines der repräsentativsten Bauwerke der Stadt im typischen, neobarocken Stil wilhelminischer Justizbauten. Architekten des vierflügeligen Gebäudes waren die preußischen Baubeamten Paul Thoemer und Karl Illert. Es besitzt eine breite Doppelturmfassade zum Hansering, die unter anderem mit Porträts von Rechtsgelehrten und an den Fenstersimsen mit Tieren und Fabelwesen geschmückt ist. Die flankierenden Türme haben eine Höhe von 50 m. Stilistisch verbindet es Formen der Gotik, der Renaissance und des Jugendstils. Bemerkenswert ist neben der Fassade aus Sandstein das Treppenhaus mit einer doppelten Wendeltreppe in einer kreisrunden Kuppelhalle mit einem Durchmesser von ca. 20 m und einer Höhe von 42 m.

Sanierung in Abstimmung mit dem Denkmalschutz

Das Gebäude zählt zu den aufwändigsten und architekturgeschichtlich be-deutendsten Justizpalästen der Wilhelminischen Zeit. Es ist daher ein Bau-denkmal und als solches im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt eingetragen. Teile des Gebäudes und der Fassade wurden in den vergangenen Jahren in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden bereits saniert. Denkmalpflegerisches Ziel war es, das bauzeitliche Erschei-nungsbild außen und in ausgewählten Bereichen innen wiederherzustellen. Schwerpunkte waren hierbei die Fassaden, Fenster, Türen und ausgewählte öffentlich zugängliche Räume, wie z.B. Eingangsbereich und Haupttreppenhaus, Treppenhäuser, Flure und einige Verhandlungsräume. Die Bauarbeiten begannen im Juni 2011. Teilweise waren zeitgleich 50 Firmen mit 120 Arbeitskräften im Einsatz. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes ist ein modernes Verwaltungsgebäude entstanden, das den technischen Anforderungen eines Landgerichts gerecht wird.

Aufwändige Untergrundvorbereitung

Beim Innenausbau des Haller Landgerichts kamen Bodenbeläge unterschiedlichster Art zum Einsatz – von Linoleum mit und ohne Korkmentunterlage in den historischen Gerichtssälen und Flurbereichen bis hin zum textilen Bodenbelag in Büros und untergeordneten Verhandlungsräumen. Bei der Wahl der Verlegematerialien entschied sich der ausführende Betrieb, die Raumgestaltung Schandert, für Produkte aus dem Profi-Sortiment von MAPEI. Die Raumgestaltung Schandert ist ein in 4. Generation geführtes Familienunternehmen mit Sitz im brandenburgischen Jüterbog. Die Kernkompetenz des überregional tätigen Raumausstatters liegt in der Konzeption und Realisierung von Raumausstattungen mit Schwerpunkten in der Fußbodengestaltung, Sonnenschutzanlagen und textiler Fensterausstattung. Je nach Größe des Projekts wirkt an den Baumaßnahmen ein bis zu 100 Mann starkes Team mit.

Vor Beginn der Bodenbelagsarbeiten fand mit dem Bauleiter der Firma Schandert und dem Anwendungstechniker der Firma MAPEI ein Ortster-min statt. Dabei wurde die Ist-Situation der einzelnen Flächen und Anforderungen an die Ausführung aufgenommen. Basierend darauf war eine detaillierte Aufbauempfehlung für die Ausführung erstellt worden. Aufgrund der unterschiedlichen Untergründe, der verschiedenen Aufgabenstellungen und Beläge war dies eine wichtige unterstützende Serviceleistung für die Anwendung der MAPEI-Produkte.

Der Untergrund für die Bodenbelagsarbeiten besteht größtenteils aus einem bestehenden Calciumsulfat-Fließestrich auf Sandschüttung. Der Estrich wies teilweise nur eine Dicke von 3 cm auf und war in der überwiegenden Anzahl der einzelnen Räume mit Rissen versehen. Auf den Estrichen befanden sich noch alte Klebstoff- und Spachtelmassenreste. Laut Vorgabe der Bauleitung sollten die Estriche in diesen Bereichen unbedingt bestehen bleiben. Die Calciumsulfat-Fließestriche in den Fluren, immerhin ca. 2.000 m², waren stark schollenartig gerissen. Da diese teilweise nicht mehr verwendbar waren, wurden Teilbereiche durch Gussasphaltestrich ersetzt. Der Aufbau auf den unterschiedlichsten Untergründen erforderte den Einsatz verschiedener Grundierungen und Spachtelmassen. So konnten die neu eingebrachten Gussasphaltestriche mit ECO PRIM T, einer schnell trocknenden Premium Universal-Grundierung für saugende und nicht saugende Untergründe im Innenbereich, grundiert werden. Angemischt mit Wasser in einem Verhält-nis von 1:1 war die Grundierung auf den gereinigten und gesaugten Estrich mit einer feinporigen Schaumstoffrolle aufgetragen worden. Zuvor wur-den die Fugen noch mit PRIMER MF, einer zweikomponentigen, lösemittelfreien, feuchtigkeitssperrenden Epoxigrundierung, kraftschlüssig verschlossen und mit Quarzsand abgestreut.

Intakte Bereiche mit Calciumsulfatfließestrich, die eine ausreichende Festigkeit und Tragfähigkeit aufwiesen, waren ebenfalls mit der Dispersionsgrundierung ECO PRIM T grundiert worden. Hier kam der Vorteil der Universalgrundierung voll zum Tragen. So konnte ECO PRIM T passend auf die jeweilige Saugfähigkeit des Untergrundes von 1:2 bis 1:4 mit Wasser verdünnt werden. Aufgrund der schnellen Filmbildung dieses Premium-Produktes waren bis zur Spachtelung lediglich Wartezeiten von gut 2 Stunden erforderlich.

Der überwiegende Teil der Estriche erwies sich nach intensiver Prüfung allerdings als nicht mehr tragfähig für die zu erwartende Belastung. Auf Empfehlung der MAPEI Anwendungstechnik war in Absprache mit der Firma Schandert und der örtlichen Bauleitung ein Glasfasergewebe zur Verstärkung und Stabilisierung des Untergrundes verwendet worden. Das Glasfasergewebe wurde in einer Schichtdicke von ca. 8 mm eingespachtelt. Damit ein kraftschlüssiger Verbund zwischen armierter Spachtelung und Untergrund geschaffen werden konnte, war der Untergrund z. B. in den Gangbereichen der Kuppelhalle sowie in einzelnen Sälen und Büros mit PRIMER MF grundiert worden. Die zweikomponentige, lösemittelfreie, feuchtigkeitssperrende Epoxigrundierung dient zur Verfestigung von mineralischen Untergründen sowie zur Abdichtung zementärer Untergründe gegen überhöhte Restfeuchte bis 5,0 CM-%. Der frische Auftrag wurde mit Quarzsand abgestreut, so dass eine mechanische Verkrallung der nachfolgenden Spachtelung sicher gestellt werden konnte.

Auf die so vorbereiteten Untergründe konnten die Spachtelarbeiten ausgeführt werden. Zum Ausgleichen kamen die Produkte PLANITEX D10 und ULTRAPLAN ECO zum Einsatz. Bei PLANITEX D10 handelt es ich um eine sehr emissionsarme, selbstverlaufende, chromatfreie, rakel- und pumpfä-hige Bodenspachtelmasse auf Alphahalbhydrat-Calciumsulfat-Basis für Schichtdicken von 1 bis 15 mm im Innenbereich. ULTRAPLAN ECO ist eine verarbeitungsfreundliche, zementäre Spachtelmasse für Schichtdicken von 1 bis 10 mm im Innenbereich – leicht spachtel- und rakelbar bei gutem Ver-lauf.


Fachgerechte Belagsverlegung

Nach Fertigstellung der flächigen Spachtelungen erfolgte der Ausbau. Im Bereich der historischen Gerichtssäle waren dazu die Podeste für die Rich-ter aus einer 23 mm dicken Spanplattenkonstruktion erstellt worden. In ähnlicher Bauweise waren auch die erhöhten Kabelkanäle vor den Fens-tern in den Büros ausgeführt worden. Beide Bereiche sollten ebenfalls mit Linoleum belegt werden. Aufgrund der zu geringen Plattendicke für die geplante Ausführung musste in Absprache mit der MAPEI Anwendungs-technik sowie den Mitarbeitern der Firma Schandert und der örtlichen Bauleitung eine Sonderkonstruktion gewählt werden. Dabei entschied man sich für das einzigartige System aus PLANITPATCH, angemischt mit LATEX PLUS. Bei Verarbeitungseigenschaften wie eine normale, standfeste Spachtelmasse weist dieses System nach Aushärtung eine Flexibilität auf. Darüber hinaus werden Fugen der Spanplattenkonstruktion in einem Arbeitsgang direkt mit geschlossen. Aufgrund des hohen Kunststoffanteils von LATEX PLUS wird zudem eine ausgezeichnete Haftung zum Untergrund erreicht. Nach einer Zwischengrundierung mit ECO PRIM T konnten diese Bereiche ebenfalls mit PLANITEX D10 unter Zugabe von Fasern gespachtelt werden.

Auf die zuvor gespachtelten Flächen konnte jetzt die Belagsverlegung erfolgen. Der überwiegende Teil der Flächen wurde dazu mit Linoleum belegt. Dazu war von den Beläge Granette und Marmorette vom Hersteller Armstrong DLW eine Sonderanfertigung in grau erstellt worden. Zur Verle-gung kam mit ULTRABOND ECO 520 ein Dispersionsklebstoff mit sehr ho-hem Anfangstack zum Einsatz. Er eignet sich für alle Linoleumbeläge im Innenbereich und zeichnet sich durch eine hohe Anfangshaftung für eine schnelle Belagsarretierung am Boden aus sowie einen hohen Fadenzug für schnelles Verlegen ohne aufwendiges Nachreiben. Seine cremige Konsis-tenz sorgt für einen sehr leichten Auftrag und damit auch für eine sehr hohe Flächenleistung.

Detailgenaues Arbeiten und handwerkliche Präzision war im Bereich der doppelten Wendeltreppe gefragt. Auf den Treppenstufen selber war ebenfalls Linoleum verlegt worden. Dabei musste ein genauer Zuschnitt auf den jeweiligen gerundeten und demnach einzigartigen Treppen erfolgen. Zum anderen waren die originalgetreuen Treppenkanten aus Kupfer wieder verwendet worden. Auch die Ausführung der Friese in allen Fluren außerhalb der Kuppelhalle und in den historischen Gerichtssälen erforderte eine handwerkliche geschickte Ausführung. Die flächige Verlegung erfolgte mit einem gräulichen Linoleum, die Randbereiche wurden hingegen in einem roten Farbton ausgeführt.

Bürobereiche sowie Nebenräume wurden mit einem textilen Bodenbelag ausgestattet. Dort, wo eine Trittschalldämmung in Form von TOUCAN-T Sonic-ECO-Stream aufgebracht wurde, verklebte man diese mit ULTRABOND ECO V4 SP, einem bewährten Universal-Dispersionsklebstoff für alle Bodenbeläge im Innenbereich. Textilbeläge in den Bürobereichen in Form von TOUCAN-T Sonic-ECO-Stream Fb 1253, ein anthrazitfarbener Uni-Objektteppichboden mit hohem Recyclinganteil, hergestellt von der TOUCAN-T Carpet Manufacture GmbH in Krefeld, wurde mit AQUACOL T geklebt, einem Dispersionsklebstoff mit sehr hohem Anfangstack. Er zeich-net sich durch eine kurze Einlegezeit aus und ermöglicht so eine schnelle Belagsverlegung. Zudem sorgt die harte Klebstoffriefe für verminderte Fugenbildung.

Podeste aus Spanplattenkonstruktionen hinter den Schranken für die Rich-ter in den historischen Sälen wurden mit PLANITPATCH und LATEX PLUS vorgespachtelt, mit ECO PRIM T zwischengrundiert und mit PLANITEX D10 und Fasern gespachtelt. Die erhöhten Kabelkanäle vor den Fenstern in den Büros (Holzkonstruktionen) wurden ebenfalls mit PLANIPATCH und LATEX PLUS gespachtelt, darauf wurde mit ULTRABOND ECO 520 das Linoleum verlegt.

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