Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Wienerberger
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
08.2022
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der ehemalige Hühnerstall steht auf einer Hofschaft mit mehreren Gebäuden im Münsterland. In einem der benachbarten Gebäude wohnten bereits die Bauherr:innen, als sich die Gelegenheit ergab, den angrenzenden Stall umzubauen. Der Vorteil, der aus dieser Situaion heraus entstand, ist bis heute erlebbar: Wie selbstverständlich reagiert der zum Wohnhaus umgebaute Gebäuderiegel auf seine landwirtschaftliche Umgebung und öffnet sich der Weite der Felder. Diese Ausrichtung war eine der detaillierten Vorstellungen des Bauherrenpaares, mit denen die Architekten:innen Anja und Jochen Engelshove die (Um)Bauaufgabe angingen.
Nachdem die baurechtlichen Rahmenbedingungen klar waren – Erhalt des landwirtschaftlichen Charakters des Gebäudes und 50 % Erhalt des Dachstuhls – wurde der Fokus auf die energetischen und nachhaltigen Umbaumaßnahmen des Wohnhauses gelegt.
Analysieren, anpassen und darauf aufbauen
Da das gut 35 Meter lange Bestandsgebäude über keinen befestigten Boden verfügte, ließ das Architektenduo die Tragfähigkeit des Baugrunds überprüfen und für die regenerative Energieversorgung eine Wärmepumpen-Erdsonde einsetzen. Aufgrund der energetischen Neuplanung durften bestehende Öffnungen vergrößert werden, wodurch mehr Tageslicht in die Innenräume gelangt. Der ursprüngliche Zwischenboden im Dachstuhl wurde entfernt und die Dachbalken restauriert. Sie gestalten heute maßgeblich den offenen Wohn-, Ess- und Küchenraum. Durch die Handwerkskunst der Tischler:innen an Haustür, Fensterläden oder auch die typischen Sprossen vor den Fensterflächen wird der münsterländische Landhausstil bis in Details ersichtlich.
Rustikaler Ziegel, traditionell verlegt
Die neu verlegte Klinkerfassade kommt im Ensemble der Hofschaft besonders zur Geltung und unterstreicht den urtümlichen Landhauscharakter. Sie sollte auf Wunsch der Bauherr:innen möglichst natürlich und warm nach außen wirken. "Hier wollten wir ganz bewusst statt Klinker mit exakt gleichen Maßen solche verwenden, die die Unregelmäßigkeit ihrer Machart mit einem hohen handwerklichen Anteil zur Geltung bringen“, kommentiert Jochen Engelshove.
So fiel die Wahl auf einen Terca Handformziegel in einer individuellen Objektsortierung in Rotbunt-Nuancen mit weißer Schlämme. Mit ihrem rustikalen, wie von Hand geformten Aussehen strahlen Handformziegel eine besondere Natürlichkeit und Wärme aus. Kein Stein gleicht dem anderen. Was das Erscheinungsbild der Steinfassade noch räumlicher wirken lässt, ist die Technik, mit der die einzelnen Ziegel vermauert wurden. Heute werden Klinker meist im Nachhinein verfugt, doch in diesem Fall hat das Bauunternehmen Engelhove auf ein Verfahren gesetzt, das bereits in früheren Zeiten und besonders in der Region Münster üblich war: In diesem Aufbau der Mauer wird der Klinker sofort im Fugenglattstrich verarbeitet. Das Ergebnis ist deutlich wahrnehmbar.
Materialeinsatz und Identität
Mit Bestand zu arbeiten, hat nicht nur klar nachhaltige Aspekte, sondern auch gestalterisch authentische. In diesem Fall ist die landwirtschaftliche Geschichte des Ortes und des Hauses weitergeschrieben und neu interpretiert worden. Vorhandene Materialien sind restauriert und finden sich in anderen Funktionen wieder. Der vorgefundene längliche Baukörper ist souverän mit seiner neuen Funktion gefüllt und räumlich neu organisiert. Konsequent, wenn auch nicht aufdringlich, betonen die verwendeten Materialien den gewünschten münsterländischen Landhausstil, während sich die vorhandene Möblierung der Bauherr:innen elegant einfügt und farbliche Akzente setzt.
Verwendetes Produkt Fassade:
Terca Handformziegel, Objektsortierung rotbunt-nuanciert mit weißer Schlämme ("Kashtan geschlämmt")