Architekturobjekt 62 von 193

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Le Goût du Terroir

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Weimar, Architektur, Dominic Fohrer

Blick Terrasse - Le Goût du Terroir

© Dominic Fohrer + Luisa Behrendt

Ansicht Süd - Le Goût du Terroir

© Dominic Fohrer + Luisa Behrendt

Ansicht West - Le Goût du Terroir

© Dominic Fohrer + Luisa Behrendt

Dach - Le Goût du Terroir

© Dominic Fohrer + Luisa Behrendt

Innenraum - Le Goût du Terroir

© Dominic Fohrer + Luisa Behrendt

Eingang - Le Goût du Terroir

© Dominic Fohrer + Luisa Behrendt

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Weimar, Architektur, Dominic Fohrer

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Portugal

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

07.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Luisa Behrendt, Dominic Fohrer

- -

- -

Deutschland

Verwendete Produkte

Graphisoft

Software

ArchiCAD

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

50 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Quinta monte d'oiro ist ein alteingesessener Winzerbetrieb aus der Region "Oeste" in Portugal. Das Weingut liegt in einer idyllischen Landschaft nahe Lissabons. Neben der Weinherstellung bietet der Familienbetrieb auch Weinverkostungen an. Um diese in einer möglichst idealen Umgebung stattfinden lassen zu können, bestand die Aufgabe darin, einen Verkostungsraum für den Vorort hergestellten Wein zu konzipieren. Ziel war es einerseits die spektakuläre Lage des Weinguts zu unterstreichen und andererseits eine angemessene Atmosphäre für die Verkostung zu ermöglichen. Das Grundstück ist dabei von einer Hanglage geprägt, welcher als natürliche Grenze des Hofes zur Umgebung verstanden werden kann.

Wein ist ein Naturprodukt, welches die Menschheit seit Tausenden von Jahren in ihrer Kultur beeinflusst. Man kann seit der Kultivierung der Weinrebe also von einer Symbiose zwischen Natur und Zivilisation reden. Um diese Schnittstelle herauszuarbeiten, besteht das Projekt aus zwei Elementen: Eine fast natürliche gewachsene Landschaft aus Stampflehm wird von einem industriellen Satteldach gerahmt. Die so enstehende Überlagerung steht symbolisch für die Symbiose von Weinpflanze und Mensch. Der Entwurf ist sensibel, sowohl in der horizontalen als auch in der vertikalen zwischen Weingut und umgebenden Weinreben platziert. In dieselbe Erde gegraben, aus der der zu verkostende Wein stammt, wird der "goût du terroir" (Geschmack der Erde) wahrhaftig erfahrbar. 
Durch seine geringe Höhe präsentiert sich der Verkostungsraum selbstverständlich und natürlich im gebauten Kontext. Die Stampflehm-Landschaft wächst aus dem Dach hervor und schafft einen Weg, der lange vor dem eigentlichen Gebäude beginnt. Die Besucher werden somit wortwörtlich - begleitet von einer spektakulären Aussicht - in den Untergrund geführt und auf das bevorstehende Event eingestimmt. Der Boden des Veranstaltungsraumes ist leicht in die Umgebung eingelassen, um den eingegrabenen Charakter hervorzuheben. Der Raum präsentiert sich als ein geschlossener, erdverbundener Raum, der gezielte Ausblicke in die umgebenden Weinreben besitzt. Wie Gemälde werden die Ausblicke so gerahmt und in Szene gesetzt. Als unterstützendes Element wirken die Ausblicke so nicht ablenkend, aber können doch jederzeit genossen werden.
Weiterführend kann die Lehmlandschaft auf einer zweiten Ebene erfahren werden, was ein Angebot für weitere informelle Treffen oder sogar open-air Verkostungen bietet. Die vorhandene Hangtopografie wird dabei von dem Lehmbau aufgegriffen und zum geometrisch bestimmenden Element. Die Erdlandschaft und das Giebeldach werden zusammen zu einem "Landmark" für das Weingut.
Durch die gewählte Stampflehmkonstruktion sitzt der Besucher tatsächlich in derselben Erde, aus der der zu verkostende Wein stammt. Die Konstruktion referenziert dabei auch eine traditionelle Bauweise Portugals, vor allem vorherrschend in Alentejo. Diese nachhaltige und natürliche Methode kann nun durch neue Technologie wiederentdeckt und im Inland genutzt werden. Die Lehmwände sorgen für eine natürliche Regulierung des Innenraumklimas bei den umgebenden hohen Temperaturen. Das rahmende Dach spendet dabei Schatten und schützt die Lehmkonstruktion vor Witterung.

Beschreibung der Besonderheiten

Der Verkostungsraum funktioniert weitestgehend autark. Er besitzt genügend Stauraum sowie Nebenfläche, um jegliche Veranstaltungen bewirten zu können und eine eigene Toilette. Die dienenden Räume sind so organisiert, dass sie vom Eingangsbereich aus erschlossen werden. Zum einen werden so bei zeitgleicher Benutzung die Aktivitäten im Hauptraum nicht gestört, zum anderen wird das eintauchen in die unterirdische Welt so nochmals betont. Die Außenbereiche fungieren dabei als freibespielbare Fläche für Veranstaltungen aller Art.

Auszeichnungen

Shortlist - BeeBreeders Monte d´Oiro Competition

Schlagworte

Wein, Portugal, Lehmbau, Stahlbau, Kultur, Aussicht, Landschaft, Stampflehm, Lehm, Weinverkostung, Kulinarik

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