Nominiert für die Shortlist der Jury 2020
LEBEN AM SEE Konversion der ehemaligen Bodan-Werft
88079 Kressbronn am Bodensee, Bodan-Werft 11
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: arabzadeh.schneider.wirth architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Bodan-Werft 11, 88079 Kressbronn am Bodensee, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
65.000 m³
Bruttogrundfläche
27.500 m²
Nutzfläche
17.095 m²
Wohnfläche
14.500 m²
Grundstücksgröße
48.000 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
22.000.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
34.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Interpretation
Bei der weiteren Bestandsanalyse wurde die heterogene Struktur der Werftanlage untersucht und eine Auswahl der besonders erhaltenswerten wie auch ortsbildprägenden Hallen getroffen. Auf den freiwerdenden Flächen konnten insgesamt acht kompakte neue Wohngebäude mit 125 Wohneinheiten geplant werden. Sechs entlang der Bodanstraße und am neugeplanten Bodanplatz, zwei als Haus im Haus Prinzip in den denkmalgeschützten Hallen direkt am Wasser.
Öffentliche Durchwegung
Neben der Hochbauplanung wurde den Freianlagen ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Um das neu entstandene Quartier mit dem Ort zu vernetzen, wurden ca. 8000 m² Grundstücksfläche für die Planung einer öffentlichen Erschließung der Uferkante vorgesehen. Die breite Promenade umfasst die Privatgrundstücke entlang der gesamten Seeseite. Sie kreuzt die Hallen, quert die, je nach Wasserstand gefüllten, Slipgräben über neu errichtete Brücken und gibt dabei Einblick in den denkmalgeschützen Hallenbestand und auf die eingefügten Einbauten. Am Ufer entsteht somit eine neue Durchgängigkeit, die während der Werftnutzung nicht vorhanden war. Eine multifunktionale Nutzung in Halle 1 mit Café, Bistrodeck und geplanten kulturellen Veranstaltungen sowie die Umgestaltung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes zum Aussichtspavillon am Seeplatz mit vorgelagerter Freitreppe zum Wasser hin ergänzen das Angebot und erzeugen einen großen öffentlichen Mehrwert. Zur Straßenseite öffnet sich die Anlage über den eingeschnittenen Bodanplatz als zentralen Ort der Anlage mit Zugang zu den historischen Hallen und den Kopfbauten der beiden Bauabschnitte.
Beschreibung der Besonderheiten
Das Werftgelände bildet in seiner Lage den Auftakt der südwestlichen Ortszufahrt von Kressbronn. Entlang der Bodanstraße werden die Häuser als Geschosswohnungsbau mit einer höheren Dichte konzipiert. Die segmentierten und räumlich versetzt angeordneten Baukörper strukturieren die Straßenfront. Die Zwischenräume lassen bis dato vermisste Einblicke von der Straße in die Grünanlage, auf den See, und die Hallen zu.
Auf der Nordseite zeigen sich die Baukörper in einer relativ geschlossen Fassadenansicht, mit vorgehängten anthrazitfarbenen Faserzementtafeln. Die herausgeschobenen Rucksäcke in Lärchenholz stehen im Kontrast zur homogenen Fassade und gliedern die Baukörper zusätzlich. Die seeseitigen Ansichten sind ebenfalls mit einer vorvergrauten Lärchenholzverschalung bekleidet. Großzügige Balkone, Terrassen und ausschließlich raumhohe Verglasungen mit Blick auf See und Berge prägen diese Seiten. Umlaufende horizontale Betonbänder gliedern die Fassade vertikal. Die gestapelte Fassadenstruktur mit ihrer unregelmäßigen Fenstereinteilung wird den Bedürfnissen der Bewohner nach individuellen Grundrissgestaltungen gerecht ohne dabei den Gesamteindruck der Gebäude zu verlieren.
Die Grundrissstruktur der Hallenbauten ist zum See hin ausgerichtet. In der sogenannten Halle 2 wurde ein dreigeschossiges Gebäude errichtet. Auf der Südseite sind großzügigen Dachterrassen angeordnet. Die einzelnen Wohnungen werden über Laubengänge erschlossen, die im Zwischenraum, losgelöst von Neubau und Bestandshalle mit Ausrichtung zum See entlang der Ostseite führt. Das gesamte Gebäude ist aufgeständert, um die darunterliegende denkmalgeschützte Slipanlage erhalten zu können.
In Halle 3 wurden teils mehrgeschossige Wohnungen mit eingerückten Treppenhäusern und eigenen Dachterrassen im Zwischenraum zwischen den Dächern von Neubau und Bestandshalle realisiert. Die akzentuierten Eingänge und die zugordneten Grünparzellen auf der Westseite erzeugen den Eindruck einer besonderen Privatheit in dem sonst offen ausgerichteten Areal der Bodan Werft.
Auszeichnungen
Hugo-Häring-Auszeichnung 2017
Schlagworte
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
128
Anzahl Stellplätze
250
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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