Architekturobjekt 1.502 von 13.795

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Leben, Sterben, Tod | Ein Ort der Reisenden

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Braunschweig, Architektur, Judith Stadtmann

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Braunschweig, Architektur, Judith Stadtmann

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

07.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

TU Braunschweig

Pockelsstraße 10

38106 Braunschweig

Deutschland

Tel. 0351333555

p.luepke@tu-braunschweig.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Jenseits - ein Ort, der schwer vorstellbar ist; ein Ort, der in jedem Glauben anders ausgelegt wird; ein Ort, über den viele Menschen nicht reden wollen. Doch was erwartet einen nach dem Tod?
Als Gegenstück das Leben - das Diesseits. Die Geburt und des Sterben bilden die Schnittstellen zwischen diesen beiden Welten.

Unser Jenseits besteht aus sechs Orten. Die Schnittstellen zwischen dem Diesseits und dem Jenseits machen zwei davon aus. Die Sterbenden kommen mit der Gondel am Bahnsteig im ÜBERGANG an. Von dort können sie den Shortcut zur REINKARNATION wählen. Das Ablegen der eigenen Kleidung steht hier für das Abgeben der eigenen Identität. Um ins Diesseits und in ein neues Leben zu fahren, nimmt man die Gondel zurück. Wer sich dem Tod hingeben und somit im Jenseits bleiben möchte, gelangt in die Empfangshalle. Sie dient gleichermaßen als Vermittlungsort und zur Erschließung aller anderen Orte. Von hier lassen sich bereits erste Eindrücke dieser erhaschen.
In der REFLEXION kann man in den Erinnerungen des eigenen Lebens stöbern, verwart werden sie in einem Archiv. Außerdem lässt sich durch Ferngläser das Diesseits beobachten. Wer dabei auf schlimme Ereignisse aus der Vergangenheit stößt, kann diese in der HÖLLE aufarbeiten. Hier muss man sich diesen als Filmaufnahmen stellen und kann danach seine Gedanken klären, indem man beispielsweise Entschuldigungsbriefe verfasst. Diese kann man am Ausgang der Hölle in einen Briefkasten werfen und abschicken. Die Hölle ist nur über die Reflexion zu erreichen. Der Shortcut zum PARADIES, welcher direkt am Eingang zur Hölle liegt, erschwert einem die (freiwillige) Entscheidung in die Hölle zu gehen umso mehr. Im Paradies kann man durch den tropischen Garten wandeln oder sich mit seinen Lieben an einer langen Tafel versammeln. Hier stehen Gesellschaft, Freiheit und Genuss im Vordergrund.
Wem nach Ruhe ist, kann sich eine Auszeit im NICHTS nehmen. In den Kapseln des Stillstands lassen sich Minuten, Wochen oder Jahrhunderte verbringen.

Jeder dieser sechs Orte verfügt über eine eigene Ausrichtung. Um einen anderen Ort zu erreichen, muss man zunächst die Ausrichtung durch eine Gravitationsschleuse wechseln. Die Schleuse ist ein kubischer Raum, der durch seine grünen Fliesen erkennbar ist. In ihm ist es möglich an Boden, Wänden und Decken zu laufen, um sich in die passende Position für den zu betretenden Ort zu begeben.
Sichtbezüge zwischen den verschiedenen Ausrichtungen sind durch die Achteck-Form hervorgehoben.
Einzelne Bereiche sind in Form von Drehkreuzen zu Einbahnsystemen umgewandelt: Wer sich im Übergang für den Tod oder die Reinkarnation entscheidet, kann dies nicht mehr rückgängig machen; die Hölle hat eine separaten Ein- und Ausgang, durch das Drehkreuz ist das Betreten der Hölle durch den Ausgang nicht möglich.

In unserem Jenseits befinden sich nur eigene Freunde und Familie. Jeder Mensch gelangt also in dasselbe Jenseits, begegnet jedoch unterschiedlichen Personen. So ist es möglich, sich über den Tod hinaus nur mit vertrauten Personen zu umgeben und die Verarbeitung der eigenen Vergangenheit in einem persönlichen Rahmen zu erleben.

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Der experimentelle Entwurf beschäftigte sich mit den Idealvorstellungen, Werten und Normen unserer Gesellschaft, ohne dabei einen Ort, sowie eine spezifische Thematik vorzugeben. Somit wurde es möglich, unseren Entwurf im luftleeren Raum schweben zu lassen. Offene und tiefgründige Gespräche über unsere persönlichen Vorstellungen gaben den Anstoß, die aufkommenden abstrakten Ideen als Gedankenexperiment architektonisch weiter zu spinnen.

(Eine Partnerarbeit von Lara Kellner und Judith Stadtmann.)

Schlagworte

Leben, Sterben, Tod, Jenseits, experimentell, Beton, monolitisch

Objektdetails

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