Architekturobjekt 9 von 14

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer


Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

42119 Wuppertal, Gaußstraße 20

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schamp & Partner Architekten Stadtplaner PartGmbB

Neuer Lesesaal bei Nacht - Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

© Landes, Hans Jürgen

Aufgestockter Lesesaal auf dem Bibliotheksgebäude - Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

© Landes, Hans Jürgen

Lesesaal eröffnet Blick über den Campus und die Stadt - Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

© Landes, Hans Jürgen

Aluminiumlamellen mit kontinuierlicher Sonnennachführung - Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

© Landes, Hans Jürgen

Zinkschuppen-Fassade - Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

© Landes, Hans Jürgen

Besprechungszylinder - Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

© Landes, Hans Jürgen

Studierende im neuen Lesesaal - Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

© Landes, Hans Jürgen

Fassade schimmert im Sonnenlicht - Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal

© Landes, Hans Jürgen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schamp & Partner Architekten Stadtplaner PartGmbB

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Gaußstraße 20, 42119 Wuppertal, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

04.2012

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Schamp & Partner Architekten Stadtplaner PartGmbB

Konrad-Adenauer-Allee 10

44263 Dortmund

Deutschland

Tel. +49 231 286626-0

info@schamp-partner.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Geldmacher-Schöning Ingenieure GmbH

Obermassener Kirchweg 54

59423 Unna

Deutschland

Bauherr

Bergische Universität Wuppertal

Gaußstraße 20

42119 Wuppertal

Deutschland

Verwendete Produkte

VMZINC

Fassaden

Fassaden von VMZINC®

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

5.307 m³

 

Bruttogrundfläche

588 m²

 

Nutzfläche

577 m²

 

Verkehrsfläche

31 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Architektur von Universitäten beeinflusst das Lernen der Studierenden in erheblichem Maße. Unterschiedliche Arbeitsplatzformen – sowohl für die Team- als auch Einzelarbeit – erleichtern das individuelle Lernen. Dieser Aspekt fand auch bei der Gestaltung des neuen Erweiterungsbaus der Bergischen Universität Wuppertal besondere Berücksichtigung. Auf rund 600 Quadratmeter Nutzfläche ist ein Gebäudezylinder entstanden, der eine flexible Lernumgebung schafft.

Zylindrische Grundform
Aufgestockt auf das bestehende Bibliotheksgebäude, eine Architektur der 1970er Jahre, präsentiert sich die Rotunde als eigenständige starke Gebäudeform. Der Zylinder steht hierbei als Sinnbild für ein System der Ordnung – er entwickelt sich als dritte Dimension aus dem Kreis. „Man kann diese Parallele zurückführen bis auf den Gründungsmythos dieser Ikonografie der Ordnung, wie es der Architekturtheoretiker Werner Oechslin tut, indem er die Erzählung vom biblischen Seth heranzieht, der das seit Anbeginn der Menschheit gesammelte Wissen auf zwei Säulen aus gebranntem Ton festhalten wollte, um es vor der Sintflut zu retten. Zwei Säulen also mit kreisförmigem Grundriss, die zu Zeiten des Alten Testaments reichten, um das menschliche Wissen aufzunehmen“, erläutert Architekt Richard Schmalöer. Dieser elementare Gedanke findet sich in der modernen Gestaltung des Gebäudes wieder. Zugleich stellen die ruhige architektonische Hülle und die darauf abgestimmte Inneneinrichtung, die ebenfalls die zylindrische Grundform aufgreift, einen Raum für Wissen und Lernen im Zeitalter virtueller Welten dar.

Beschreibung der Besonderheiten

Herausforderungen beim Bau
Da der neue Lesesaal auf das bestehende Bibliotheksgebäude aufgesetzt werden sollte, musste die Statik besonders beachtet werden. Die Aufstockung darf die vorhandenen Fundamente nicht überlasten. Für diese bautechnisch anspruchsvolle Aufgabe entschieden sich die Architekten für eine Stahlbauweise, die größtmögliche Stabilität bei minimalem Gewicht bietet. Der im Durchmesser rund 26 Meter große Rundbau wurde auf eine lastverteilende Stahlträgerebene gebaut, die die Vertikallast aufnimmt und auf das darunterliegende Bestandsstützenraster von sieben mal sieben Metern verteilt. Eine weitere Herausforderung stellte die Umsetzung der Gebäudeerweiterung dar – das Projekt musste im laufenden Betrieb realisiert werden.

Besondere Fassadengestaltung
Neben der zylindrischen Grundform fällt bei dem Erweiterungsbau vor allem die Struktur der Fassade ins Auge. Der Rundbau teilt sich hier in zwei Abschnitte: Der untere Teil des Gebäudes eröffnet mit einer umlaufenden Verglasung den Blick auf Wuppertal und den Campus. Der senkrecht verlaufende Sonnenschutz mit beweglichen Aluminiumlamellen dient hier als gestalterisch stark prägendes Element. Der obere Fassadenbereich wurde mit Schindeln aus Titanzink gestaltet. Dieser Farbton wurde gewählt, um ein harmonisches Gesamtbild mit dem Gebäudebestand zu erzeugen. Denn die angrenzenden Sichtbetonbauten werden sukzessive saniert und erhalten dadurch einen hellen Grauton. Die schuppenartige Anordnung der Schindeln lehnt sich an die typischen Schieferfassaden des Bergischen Lands an und nimmt diese in moderner Form auf. Durch die spezielle Biegetechnik erhält diese ein u-förmiges Profil und erhöht so die Stabilität gegen abhebende Kräfte. Selbst bei hohem Winddruck verhindert die vollständig geschlossene Fläche auf diese Weise einen Wassereintrag. Der Aufbau der vorgehängten hinterlüfteten Fassade besteht zudem aus zwei Lagen vertikal verlegten, vorgerundeten Trapezblechen, zwischen denen eine 160 Millimeter dicke Mineralwolle-Dämmung angebracht wurde. Zur thermischen Entkopplung sind Alu-Kantbleche eingesetzt.

Gestaltung im Innenbereich
Im Inneren des neuen Lesesaals befinden sich rund 200 Lese- und Arbeitsplätze, die unterschiedliche Lernmöglichkeiten bieten. In dem rund sechs Meter hohen Raum befinden sich zweigeschossige, verglaste Zylinder, die im unteren Bereich für Besprechungen genutzt werden können. Loungeartige Bereiche auf den Decken der Besprechungszylinder laden zum entspannten Kommunizieren ein. Andere Raumabschnitte eignen sich zum intensiven Studium in kleinen Arbeitsgruppen oder zur gemeinsamen Veranstaltungsvorbereitung. Farbig beschichtete Lichtkuppeln unterbrechen die Deckengestaltung und bringen Tageslicht in die zentralen Bereiche des Lesesaals.

Sowohl die Innenarchitektur als auch die Außengestaltung greift als zentrales Element die zylindrische Grundform auf und präsentiert so eine moderne Architektur, die nicht nur eine Lernatmosphäre für Studierende schafft sondern zugleich den Universitätsstandort aufwertet.

Auszeichnungen

6th Archizinc Trophy: 1.Preis "Public Building"

Auszeichnung guter Bauten 2014: Anerkennung

Schlagworte

Rundbau, Lesesaal, Bibliothek, Studenten, Aufstockung, Bergische Universität Wuppertal, Zinkfassade, Schindeln, Innenarchitektur

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

377,90 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

190

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