Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal
42119 Wuppertal, Gaußstraße 20
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schamp & Partner Architekten Stadtplaner PartGmbB
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schamp & Partner Architekten Stadtplaner PartGmbB
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Gaußstraße 20, 42119 Wuppertal, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
04.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
5.307 m³
Bruttogrundfläche
588 m²
Nutzfläche
577 m²
Verkehrsfläche
31 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Zylindrische Grundform
Aufgestockt auf das bestehende Bibliotheksgebäude, eine Architektur der 1970er Jahre, präsentiert sich die Rotunde als eigenständige starke Gebäudeform. Der Zylinder steht hierbei als Sinnbild für ein System der Ordnung – er entwickelt sich als dritte Dimension aus dem Kreis. „Man kann diese Parallele zurückführen bis auf den Gründungsmythos dieser Ikonografie der Ordnung, wie es der Architekturtheoretiker Werner Oechslin tut, indem er die Erzählung vom biblischen Seth heranzieht, der das seit Anbeginn der Menschheit gesammelte Wissen auf zwei Säulen aus gebranntem Ton festhalten wollte, um es vor der Sintflut zu retten. Zwei Säulen also mit kreisförmigem Grundriss, die zu Zeiten des Alten Testaments reichten, um das menschliche Wissen aufzunehmen“, erläutert Architekt Richard Schmalöer. Dieser elementare Gedanke findet sich in der modernen Gestaltung des Gebäudes wieder. Zugleich stellen die ruhige architektonische Hülle und die darauf abgestimmte Inneneinrichtung, die ebenfalls die zylindrische Grundform aufgreift, einen Raum für Wissen und Lernen im Zeitalter virtueller Welten dar.
Beschreibung der Besonderheiten
Da der neue Lesesaal auf das bestehende Bibliotheksgebäude aufgesetzt werden sollte, musste die Statik besonders beachtet werden. Die Aufstockung darf die vorhandenen Fundamente nicht überlasten. Für diese bautechnisch anspruchsvolle Aufgabe entschieden sich die Architekten für eine Stahlbauweise, die größtmögliche Stabilität bei minimalem Gewicht bietet. Der im Durchmesser rund 26 Meter große Rundbau wurde auf eine lastverteilende Stahlträgerebene gebaut, die die Vertikallast aufnimmt und auf das darunterliegende Bestandsstützenraster von sieben mal sieben Metern verteilt. Eine weitere Herausforderung stellte die Umsetzung der Gebäudeerweiterung dar – das Projekt musste im laufenden Betrieb realisiert werden.
Besondere Fassadengestaltung
Neben der zylindrischen Grundform fällt bei dem Erweiterungsbau vor allem die Struktur der Fassade ins Auge. Der Rundbau teilt sich hier in zwei Abschnitte: Der untere Teil des Gebäudes eröffnet mit einer umlaufenden Verglasung den Blick auf Wuppertal und den Campus. Der senkrecht verlaufende Sonnenschutz mit beweglichen Aluminiumlamellen dient hier als gestalterisch stark prägendes Element. Der obere Fassadenbereich wurde mit Schindeln aus Titanzink gestaltet. Dieser Farbton wurde gewählt, um ein harmonisches Gesamtbild mit dem Gebäudebestand zu erzeugen. Denn die angrenzenden Sichtbetonbauten werden sukzessive saniert und erhalten dadurch einen hellen Grauton. Die schuppenartige Anordnung der Schindeln lehnt sich an die typischen Schieferfassaden des Bergischen Lands an und nimmt diese in moderner Form auf. Durch die spezielle Biegetechnik erhält diese ein u-förmiges Profil und erhöht so die Stabilität gegen abhebende Kräfte. Selbst bei hohem Winddruck verhindert die vollständig geschlossene Fläche auf diese Weise einen Wassereintrag. Der Aufbau der vorgehängten hinterlüfteten Fassade besteht zudem aus zwei Lagen vertikal verlegten, vorgerundeten Trapezblechen, zwischen denen eine 160 Millimeter dicke Mineralwolle-Dämmung angebracht wurde. Zur thermischen Entkopplung sind Alu-Kantbleche eingesetzt.
Gestaltung im Innenbereich
Im Inneren des neuen Lesesaals befinden sich rund 200 Lese- und Arbeitsplätze, die unterschiedliche Lernmöglichkeiten bieten. In dem rund sechs Meter hohen Raum befinden sich zweigeschossige, verglaste Zylinder, die im unteren Bereich für Besprechungen genutzt werden können. Loungeartige Bereiche auf den Decken der Besprechungszylinder laden zum entspannten Kommunizieren ein. Andere Raumabschnitte eignen sich zum intensiven Studium in kleinen Arbeitsgruppen oder zur gemeinsamen Veranstaltungsvorbereitung. Farbig beschichtete Lichtkuppeln unterbrechen die Deckengestaltung und bringen Tageslicht in die zentralen Bereiche des Lesesaals.
Sowohl die Innenarchitektur als auch die Außengestaltung greift als zentrales Element die zylindrische Grundform auf und präsentiert so eine moderne Architektur, die nicht nur eine Lernatmosphäre für Studierende schafft sondern zugleich den Universitätsstandort aufwertet.
Auszeichnungen
6th Archizinc Trophy: 1.Preis "Public Building"
Auszeichnung guter Bauten 2014: Anerkennung
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
377,90 kWh/(m²a)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
190
Objekte in der Umgebung
- Bergische Universität Wuppertal
- Lesesaal der Bergischen Universität Wuppertal
- Experimenteller Wohnungsbau Ostersiepen Wuppertal
- Holzhybridbau: 132 neue Wohnplätze im Passivhausstandard - Variowohnen Wuppertal
- Barmenia Versicherungen
- Barmenia Krankenversicherungen a.G., Wuppertal
- Parkdecks Hauptbahnhof, Wuppertal
Ähnliche Objekte