Das konzeptionell an einen Baum erinnernde Passivhaus, besteht aus einem „skulpturalen“ (Ort)sichtbetonstamm (ausgeführt von lokalen Baulehrlingen), welcher der Statik (Lastabtragung und Aussteifung) und der Erschließung (Fahrstuhl, Lüftungsanlagen, Regen - und Abwasserleitungen, etc.) dient. Durch die innere Erschließung sind sechs Wohnungseingänge pro Etage möglich (für spätere Flexibilität, werden alle Eingänge beim Betonieren ausgespart und dann verkleidet: Dämmung und brünierter Stahl), die Wohnungsbelichtungen sind im Bezug auf das A/V-Verhältnis optimal, die Allseitigkeit erleichtert den Bau und Entwurfsprozess und das Haus ist statisch ausgeglichen - was in Zusammenarbeit mit den vier ineinanderverschachtelten IPE-Trägern - welche auf dem Kern liegen - ein Hängetragwerk ermöglicht. Dadurch wird das Material Stahl seinen Stärken entsprechend verwendet, freie Grundrisse ermöglicht – was die Variabilität im Inneren erheblich verbessert, stützenfreies Parken (14 Stück) unter dem Haus gewährleistet, der Footprint verringert und Kältebrücken zum Erdreich vermieden. Das aus Parkplatzvorgaben, effizienter Erschließungskerngröße, Abstandsflächen und bestmöglicher Modularität entstehende Raster ermöglicht eine flexible Grundrissgestaltung mit optimalen Belichtungstiefen und ausgewogenen Möglichkeiten für verschiedene Nutzungen: Auch gemischte Nutzung innerhalb des Hauses sind denkbar, was durch die etagenübergreifenden Räume noch unterstütz wird. Die Hohlbetonfertigdecken wären auch als leichtere Holzdecken denkbar, um ein späteres Rück- oder Umbauen zu erleichtern. Das Fassadenraster entsteht aus den Vorgaben der Wohnungstrennwände (Brand- und Schallschutz); gefüllt mit dreifachverglasten Fenstern (Fest- oder barrierefreie Schiebefenster) oder transluzenten recyclebaren Polycarbonatelementen (gefüllt mit Styropor, um den U-Wert von 0,71 noch weiter zu senken) zeigt das Haus auch nach Außen auf subtile Art, seine innere Wandlungsfähigkeit. Durch den im Grundriss festgelegten „stammnahen“ Bereich für Küchen und Bäder (Entwässerung durch schallisolierte Rohre in den Abhangdecken), ist eine flacherer Deckenaufbau an den Fassaden erreichbar und das Auflösen des Hauses in seine Umgebung wird unterstrichen. Der hängende und sich selbst aussteifende Balkon bildet eine Art konzeptionelles Blattwerk, was durch seine Ausführung in Gitter und Netz, ein Verbinden mit den Bäumen der umliegenden Natur erlaubt; er bildet einen kommunikativen Zwischenraum, der auch etagenübergreifende Sichtbezüge zulässt – er ist jeweils umlaufend um alle Nutzereinheiten geplant und soll eine soziale Durchmischung unterstützen. Sollte sich die Privatsphäre innerhalb der Ebenen nicht selbst regulieren ist eine Trennung der Einheiten denkbar. Der stabilisierende Keller beinhaltet verschiedengroße mietbare Keller, Waschraum, Regenwasserspeicher (18.000 Liter), Gasheizung, Lüftungstechnik und Erdwärmetauscher. -