Architekturobjekte
Louvre von Abu Dhabi
Abu Dhabi, Saadiyat Cultural District, Vereinigte Arabische Emirate
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN BUILDING GLASS Deutschland
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Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Saadiyat Cultural District, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
11.2017
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Saadiyat – Insel des Glücks – heißt die große Insel vor den Toren von Abu Dhabi, die sich gerade zum neuen kulturellen Zentrum der Vereinigten Arabischen Emirate entwickelt. Zum darauf entstehenden Museumsareal gehört auch das gerade eröffnete Louvre von Abu Dhabi. Es ist damit das jüngste Mitglied im Kreise eines Netzwerks von 13 französischen Museen, die jährlich bis zu 300 Werke aus-leihen. Geplant sind noch weitere Bauten – aus den Federn von Lord Norman Foster, Frank O. Gehry, Tadao Ando und Zaha Hadid (†).
Insel des Glücks – nicht nur die Namen in der arabischen Welt sind malerisch, auch ihre Architektur ist es: Beim Entwurf des Louvre von Abu Dhabi ließ sich Architekt Jean Nouvel von der Stadt Medina und typischen arabischen Siedlungen inspirieren. Es entstand eine Art Museums-Stadt im Meer, geformt aus 55 weißen Gebäuden, die eine riesige stählerne Kuppel zu einer Einheit zusammenfasst. Die Bauten sind unterschiedlich groß und zum Teil von Wasser umflossen. Eine Fläche von knapp 100.000 Quadratmetern umfasst der Museumsbau selbst. Seine Kuppel hat einen Durchmesser von 180 Metern, lagert nur an vier Stellen auf und besteht aus acht Schichten von Stahlornamenten, die ein sternförmiges Gitter bilden. Diese filtern das Licht wie ein Blätterwerk, lassen Helligkeit herein und schützen doch vor Hitze und Sonne. Der Pariser Jean Nouvel spricht von einem „Lichtregen“, der unter der Kuppel entsteht, einzelne Bereiche hervor hebt und andere nur erahnen lässt.
Eine besondere Lichtstimmung wünschte sich Jean Nouvel auch für das Innere der 23 Ausstellungskuben, die sich großteils unter der Kuppel befinden. Gerade Museen erfordern in Sachen Beleuchtung eine besonders sorgfältige Planung. Exponate müssen ins rechte Licht gerückt werden und gleichzeitig vor Schaden durch zu grelle Einstrahlung bewahrt werden. Gefordert ist eine möglichst blendfreie und breit gestreute Belichtung. Gleichzeitig stellte sich Jean Nouvel eine Souk-ähnlichen Atmosphäre mit diffusem Licht vor, in der sich die Besucher bewegen. Als natürliche Lichtquellen dienen daher Decken aus Gussglas. Im Gegensatz zu planem Glas bewirkt Gussglas durch seine Facettierung die gewünschte Lichtbrechung und eine diffuse Belichtung. Die zusätzliche Besonderheit der Glasdecken besteht darin, dass sie aus zwei laminierten Gussgläsern bestehen, die verschiedene Strukturierungen aufweisen oder zueinander verdreht eingebaut sind. So zaubern sie herrliche Lichteffekte in das Innere der Ausstellungskuben.
Um dies zu realisieren, wandte sich der Architekt schon in einer frühen Planungsphase an die Glasexperten des Saint-Gobain Gussglaswerks in Mannheim. Gemeinsam erprobten sie die Lichtwirkung unterschiedlicher Kombinationen von Gussgläsern, bis die gewünschten Effekte erreicht waren. Letztendlich kamen rund 25.000 unterschiedliche Scheibenmaße zum Einsatz – und 18 verschiedene Glastypen.
Jean Nouvels Grundidee für den Museumsbau war es, einen Raum für Emotionen und Ruhe zu schaffen – eine Oase, in der man sich ganz dem Anblick der Kunst hingeben kann. Tagsüber gelingt dies, indem natürliches Licht durch die Ornamentkuppel nach innen dringt. Nachts hingegen kehrt sich die Wirkung um: Die Beleuchtung strahlt von innen nach außen und verleiht dem Komplex eine geheimnisvolle Aura.
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