Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2010: Teilnehmer
Ludwig Gies Park; Wohnen im ehemaligen Rathaus
50858 Köln, Lerschstraße 6-20
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Format Architektur
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Format Architektur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Lerschstraße 6-20, 50858 Köln, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
02.2009
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Leichtbeton / Bims
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
9.000 m³
Wohnfläche
1.640 m²
Grundstücksgröße
5.400 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Gebaut wurde 1957 eine überarbeitete Planung von Hans J. Lohmeyer, ein klassischer Verwaltungsbau der frühen fünfziger Jahre. Nach der rheinländischen Gebietsreform 1972 kam die Gemeinde Weiden zur Stadt Köln und das Rathaus verlor seine Funktion. Wechselnde Nutzungen als Volkshochschule bis zum Asylbewerberheim folgten, bis der Zweckbau 2005 an die Raiffeisenbank Frechen-Hürth eG verkauft wurde. Der unter Denkmalschutz der Stadt Köln stehende Bau, wurde 2008-2009 im Auftrag der Bank zu einem Gemeinschaftswohnkonzept umkonzipiert.
Von Anfang an sah das Konzept im Sinne des Denkmalschutzes und der einheitlichen Gartengestaltung die gemeinschaftliche Nutzung des Grundstücks mit 5140 qm vor. Jede Wohneinheit verfügt über eine durch Hecken abgetrennte Terrassenfläche, die davorliegende Grünfläche wird gemeinschaftlich genutzt. Das Gartenkonzept der Landschaftsarchitekten Calles De Brabant orientiert an den Landschaftsparks der 50er Jahre. Das ehemalige Verwaltungsgebäude in L-Form wurde vertikal untergliedert. Es entstanden insgesamt 8 interschiedliche Wohnungstypen die sich über 3 Etagen erstrecken und deren ungewöhnlichstes Beispiel sich im ehemaligen Ratssaal wiederfindet. Diese Einheit mit insgesamt 315 qm Wohnfläche integriert den komplett erhaltenen, für die 1950er Jahre typischen, geschwungenen Treppenaufgang zum ehemaligen Sitzungssaal mit 90 qm.
Um einen fließenden Übergang zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss zu realisieren wurde die Trennwand zwischen Ratssaal und Treppenraum abgebrochen. Die hinter der Treppenanlage angeordnete Bleiglasfensteranlage stammt von dem Künstler Ludwig Gies, dem Namensgeber des Wohnparks. Gies war Dozent an der Werkschule in Köln und bis 1937 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Seine Werke wurden danach als "entartete Kunst" verboten. Bekannt wurde Ludwig Gies durch seine "Fette Henne", den Bundesadler im ersten Plenarsaal des Bundestages in Bonn. Die Fassade des ehemaligen Rathauses durfte aufgrund des Denkmalschutzes nur geringfügig verändert werden. Der original "Trierer Fassadenputz" musste erhalten und saniert werden. Den größten Eingriff stellen die bodentiefen Fenster im Erdgeschoss mit Wohnungstüren und Austritten auf die Terrassen dar. Zur farblichen Gestaltung wurden in die Fensterprofile Fallarmmarkisen mit rotem Stoffbezug eingefügt. Darüber hinaus wurde im hinteren Anbau des L-förmigen Baukörpers der Dachstuhl auf ein einheitliches Niveau angehoben.
Die dahinterliegenden Dachräume wurden als Studios ausgebaut und durch Panoramafenster ergänzt. Der hintere Teil, wo sich ehemals die asphaltierte Fläche des tiefer gelegenen Betriebshofes mit Garagen befand, wurde für eine Tiefgarage mit 22 Stellplätzen überbaut. Darüber entstand ein Hof mit Baumreihen aus Säulenhainbuchen, die Lüftungselemente der Tiefgarage aus Beton wurden als Sitzelemente in die Landschaftsplanung integriert. Für die Gestaltung der Wegeflächen wurde analog zum ehemaligen Gebäudesockel gebrochene belgische Grauwacke eingesetzt. Die im hinteren Grundstück befindliche Freifläche wurde für die Planung eines Neubaus genutzt. Der Neubau mit seinem quadratischen Grundriss, in dem zwei getrennt erschlossene Wohnungen untergebracht sind, ergänzt den L-förmigen Baukörper des ehemaligen Rathauses zu einem Hofensemble. In seiner Sprache orientiert sich der kubisch ausgestaltete Baukörper an den Villenbauten der 20er Jahre. Alle Wohnungen des Neu und Altbaus verfügen in der Tiefgarage über einen individuellen Wohnungszugang.
Aufgrund des Denkmalschutzes der Fassade wurde beim Altbau mit einem Innenwanddämmsystem gearbeitet. Durch die Erneuerung der Fenster und die Innenwanddämmung wurde der Wärmeschutz des Denkmals um ca. 300 % verbessert. Die gesamte Wohnanlage verfügt zudem über eine Geothermieanlage in Kombination mit einer Fußbodenheizung. Für die Bewässerung des Grundstücks greift man auf Brunnenwasser zurück.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
8
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte