Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt
64287 Darmstadt, Soderstrasse 118-122
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: STANIEK+ architekten + ingenieure
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: STANIEK+ architekten + ingenieure
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Soderstrasse 118-122, 64287 Darmstadt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
09.2023
Nachhaltigkeit
Primärenergiebedarf 17 kWh/(m²a)
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Mauerwerksbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
12.861 m³
Bruttogrundfläche
4.099 m²
Nutzfläche
435 m²
Verkehrsfläche
58 m²
Wohnfläche
3.031 m²
Grundstücksgröße
2.738 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
1.850.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
6.690.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
In einem ersten Schritt wurde mit dem Stadtplanungsamt Darmstadt Kontakt aufgenommen und anhand von Plänen und Modellen eine 2-geschossige Aufstockung besprochen.
Völlig unerwartet wurde auf der Sachbearbeiterebene eine Aufstockung abgelehnt, obwohl sich in unmittelbarer Nachbarschaft gegenüber 5- und 6-geschossige Gebäude befinden.
Zwei weitere Versuche waren notwendig bis auf Leitungsebene zugestimmt wurde, da die Wohngebäude in der Aufstockung weitere Wohneinheiten schaffen würden.
Der Gestaltungsbeirat war bereits in der ersten Sitzung zu begeistern und begrüsste die »Ausprägung eines zweigeschossigen Daches als erkennbares neues Element, das nur durch die Verwendung von einem Material (Metall) erreicht wird, … ebenso die markanten, gerahmten Balkone der Aufstockung und die besondere Dachform«.
Eine schriftliche Bauvoranfrage wurde positiv entschieden und machte somit den Weg frei, weitere planerische Überlegungen vorzunehmen: Abstandsflächen, Aufstellflächen für die Feuerwehr wurden geprüft und mit den Behörden abgestimmt.
In dieser Phase wurde das Projekt an einen Investor verkauft. Dieser bemühte sich um das freie Grundstück in direkter Nachbarschaft im Osten und war erfolgreich. Nunmehr konnte die Ausnutzung deutlich verbessert werden und mit dem zusätzlichen Neubau konnte ein städtebauliches Ensemble gebildet werden.
Die 27 Bestandswohnungen wurden um weitere 28 Wohneinheiten ergänzt, wobei die vorhandene bauliche Struktur (Trümmersteine, gemauerte Fundamente, Schächte) keine wesentliche Veränderung der Grundrisse zuliess. Küchen und Bäder wurden allerdings auf den neuesten Stand gebracht – teilweise musste am »offenen Herzen« operiert werden, da nicht alle Mieter auszogen.
Der Neubau im Osten ermöglichte die gewünschte Durchmischung mit zehn 3- und 4-Zimmer-Wohnungen und alle Einheiten konnten barrierefrei realisiert werden.
Eine deutliche Verbesserung aller Wohnungen gelang durch vorgelagerte Freiflächen: Balkone für die Bestandswohnungen und Vogelnester für die aufgestockten Wohnungen.
Die Begrünung der Bereiche zwischen den Balkonen – senkrecht zur Fassade – soll einerseits als Filter von Balkon zu Balkon dienen, andererseits die Fassaden verschatten. Diese Maßnahme wurde zur Zeit vom Investor leider (noch) nicht ausgeführt, wird von uns allerdings als ein essentielles Element eingeschätzt.
Beschreibung der Besonderheiten
Eine Mischung mit grösseren Wohneinheiten (3- und 4-Zimmerwohnungen) gelang erst mit dem Neubau Soderstraße 122. Hier konnten auch alle Wohneinheiten barrierefreie realisiert werden.
Wegen des unterirdischen Bachlaufs (Grundwasserabsenkung) und weil die Holzpelletheizung grössere lichte Kellerhöhen erfordert, musste eine sehr aufwändige Gründung für den Neubau Soderstraße 122 vorgenommen werden.
Wunsch (Visualisierung) und Wirklichkeit (Gebautes Ergebnis) liegen sehr eng beieinander; und das in Zeiten von Corona, Krieg und den damit verbundenen Baupreisen.
Nachhaltigkeit
Die Aufstockung erfolgte in traditioneller Holzbauweise, ermöglichte durch Trockenbau eine Vorfertigung und schnellere Bauzeit. Da nicht alle Mieter ausgezogen sind, war dies auch ein zusätzlicher Vorteil.
Ein Ziel war es auch, keinen Unterschied zwischen Bestandswohnungen und neuen Wohnungen zu realisieren. Da die vorhandenen Schächte nicht verändert werden konnten, wurden Bäder und Küchen radikal erneuert, wenn gleich die Flächengrössen unverändert beibehalten werden mussten. Durch konsequentes Herunterbrechen aller Brüstungen wurde allen Wohnungen ein »frisches« Flair verpasst. Balkone für die Bestandswohnungen und Vogelnester in den neuen Wohnungen verbesserten zusätzlich die Wohnqualität erheblich und werden von allen Mietern stark genutzt.
Schon 2020 hatte der Bauherr entschieden, die Heizung und Warmwaser aller Wohnungen auf Pelletsheizung umzustellen. KfW 40 für alle neuen Wohnungen und KfW 55 für alle Bestandswohnungen wurden realisiert. 2 Carsharing-Plätze wurden eingerichtet und für jede Wohneinheit wurden 2 überdachte und abschliessbare Fahrradstellplätze errichtet.
Auszeichnungen
Das Gebäude wurde erst im Dezember 2023 fertig gestellt: Auszeichnungen können noch nicht vorliegen.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Holz
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
17,00 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
55
Anzahl Stellplätze
9
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