Architekturobjekt 16 von 199
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024


Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

64287 Darmstadt, Soderstrasse 118-122

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: STANIEK+ architekten + ingenieure

Lücken füllen: Aufstockung, Umbau und Erweiterung! - Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

© ES+

3-geschossige Bestandsgebäude mit Aufstockung. Rechts: Neubau - Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

© ES+

3-geschossige Bestandsgebäude mit Aufstockung. - Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

© ES+

Wunsch und Wirklichkeit sind fast deckungsgleich! Trotz Corona und Krieg und den damit erhöhten Baupreisen. - Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

© OX11 Darmstadt

3-geschossige Bestandsgebäude mit Aufstockung. Rechts: Neubau. - Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

© ES+

Seitenstrasse Aufstockung - Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

© ES+

Übersicht - Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

© Dominic Grabe W&B Projektentwicklung

Übersicht von Süden - Lücken füllen – Aufstockung, Umbau und Erweiterung Wohngebäude Soderstrasse in Darmstadt

© Dominic Grabe W&B Projektentwicklung

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: STANIEK+ architekten + ingenieure

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Soderstrasse 118-122, 64287 Darmstadt, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

09.2023

Nachhaltigkeit

Primärenergiebedarf 17 kWh/(m²a)

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

STANIEK+ architekten + ingenieure

Rheinstr. 40-42

64283 Darmstadt

Deutschland

Tel. +49 6151 108 970

team@staniek-a.de

Bauherr

Wörner & Hoch SOD118 GmbH & Co.KG

Marburger Strasse 16

64289 Darmstadt

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Roland Fischer

Jahnstrasse 12

64658 Fürth

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

peKo Peter Koch Balkonanlage und Vogelnester

Dr.-Gammert-Strasse 13A

63906 Erlenbach

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

Planungsbüro für Haustechnik Alois Bonleitner

Im Schelmböhl 17

64665 Alsbach-Hähnlein

Deutschland

Energieberatung

RK Energiekonzept Energieplanung

Amorbacher Strasse 31

64720 Michelstadt

Deutschland

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

SIMA-Bau Siegler GmbH

Die Lächner 1

68642 Bürstadt

Deutschland

Bauleistung: Anlagenbau

Schmidt+Sohn

Riederhofstrasse 16-18

60314 Frankfurt am Main

Deutschland

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Schäfer GmbH

Am Alkenbach 17

59192 Bergkamen-Oberaden

Deutschland

Verwendete Produkte

311 Handels GmbH, Soderstrasse 16, 64283 DArmstadt

Kunststofffensterprofile

Eko Okna

Helmut Lindt Malerfachbetrieb GmbH, Hedderichstrasse 45, 60594 Frankfurt am Main

WDVS

Alprotect PUR, alsecco GmbH

Kunz Einrichtungen GmbH, Rheinstrasse 68a, 64295 Darmstadt

Parkett-Boden

2-Schicht Parkett, Bauwwerk Group AG

Schmidt+Sohn, Riederhofstrasse 16-18, 60314 Frankfurt am Main

Aufzugs-Anlagen

Schmidt+Sohn

Sima-Bau Siegler GmbH, Die Lächner 1, 68642 Bürstadt

Blechdach und Blechfassade

Kalzip, Projekt bezogene Fertigung durch Sima-Bau Siegler GmbH

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

12.861 m³

 

Bruttogrundfläche

4.099 m²

 

Nutzfläche

435 m²

 

Verkehrsfläche

58 m²

 

Wohnfläche

3.031 m²

 

Grundstücksgröße

2.738 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

1.850.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

6.690.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

2018 wurden wir mit der Untersuchung beauftragt, ob die drei 3-geschossigen Gebäude (Baujahr 1950) aufgestockt werden können.
In einem ersten Schritt wurde mit dem Stadtplanungsamt Darmstadt Kontakt aufgenommen und anhand von Plänen und Modellen eine 2-geschossige Aufstockung besprochen.

Völlig unerwartet  wurde auf der Sachbearbeiterebene eine Aufstockung abgelehnt, obwohl sich in unmittelbarer Nachbarschaft gegenüber 5- und 6-geschossige Gebäude befinden.
Zwei weitere Versuche waren notwendig bis auf Leitungsebene zugestimmt wurde, da die Wohngebäude in der Aufstockung weitere Wohneinheiten schaffen würden.
Der Gestaltungsbeirat war  bereits in der ersten Sitzung zu begeistern und begrüsste die »Ausprägung eines zweigeschossigen Daches als erkennbares neues Element, das nur durch die Verwendung von einem Material (Metall) erreicht wird, … ebenso die markanten, gerahmten Balkone der Aufstockung und die besondere Dachform«.

Eine schriftliche Bauvoranfrage wurde positiv entschieden und machte somit den Weg frei, weitere planerische Überlegungen vorzunehmen: Abstandsflächen, Aufstellflächen für die Feuerwehr wurden geprüft und mit den Behörden abgestimmt.
In dieser Phase wurde das Projekt an einen Investor verkauft. Dieser bemühte sich um das freie Grundstück in direkter Nachbarschaft im Osten und war erfolgreich. Nunmehr konnte die Ausnutzung deutlich verbessert werden und mit dem zusätzlichen Neubau konnte ein städtebauliches Ensemble gebildet werden.

Die 27 Bestandswohnungen wurden um weitere 28 Wohneinheiten ergänzt, wobei die vorhandene bauliche Struktur (Trümmersteine, gemauerte Fundamente, Schächte) keine wesentliche Veränderung der Grundrisse zuliess. Küchen und Bäder wurden allerdings auf den neuesten Stand gebracht – teilweise musste am »offenen Herzen« operiert werden, da nicht alle Mieter auszogen.
Der Neubau im Osten ermöglichte die gewünschte Durchmischung mit zehn 3- und 4-Zimmer-Wohnungen und alle Einheiten konnten barrierefrei realisiert werden.

Eine deutliche Verbesserung aller Wohnungen gelang durch vorgelagerte Freiflächen: Balkone für die Bestandswohnungen und Vogelnester für die aufgestockten Wohnungen.
Die Begrünung der Bereiche zwischen den Balkonen – senkrecht zur Fassade – soll einerseits als Filter von Balkon zu Balkon dienen, andererseits die Fassaden verschatten. Diese Maßnahme wurde zur Zeit vom Investor leider (noch) nicht ausgeführt, wird von uns allerdings als ein essentielles Element eingeschätzt.

Beschreibung der Besonderheiten

Aus vielerlei Gründen – Statik, gemauerte Fundamente, Steine aus Abbruchmaterial (Stichwort: Trümmerfrauen}, unterirdischer Wasserlauf – mussten die Wohnungen in der Aufstockung fast identisch wie die Bestandswohnungen ausgeführt werden.
Eine Mischung mit grösseren Wohneinheiten (3- und 4-Zimmerwohnungen) gelang erst mit dem Neubau Soderstraße 122. Hier konnten auch alle  Wohneinheiten barrierefreie realisiert werden.
Wegen des unterirdischen Bachlaufs (Grundwasserabsenkung) und weil die Holzpelletheizung grössere lichte Kellerhöhen erfordert, musste eine sehr aufwändige Gründung für den Neubau Soderstraße 122 vorgenommen werden.

Wunsch (Visualisierung) und Wirklichkeit (Gebautes Ergebnis) liegen sehr eng beieinander; und das in Zeiten von Corona, Krieg und den damit verbundenen Baupreisen.

Nachhaltigkeit

Abriss oder Aufstockung? Die drei 3-geschossigen Bestandsgebäude (1950) sollten abgerissen werden, da die Mauerwerkswände aus Abbruchmaterial gemauert waren und auch die Fundamente gemauert waren. Erst eine aufwändige Schürfung mit Materialentnahmen konnte klären, ob eine Aufstockung überhaupt in Betracht gezogen werden kann. Statisch wurde ein Exo-Skelett in Betracht gezogen, welches wir ablehnten. Schliesslich hatte der Wechsel zu einem anderen Tragwerksplaner den von uns erhofften Erfolg:​ unter Beachtung der senkrechten Lasten (Wand auf Wand) konnte eine Aufstockung ermöglicht werden. Die Grundrisse der neuen Wohnungen mussten folglich fast identisch mit den vorhandenen sein. Eine Durchmischung mit grösseren Wohnungen konnte erst mit dem Neubau auf der östlichen Seite erreicht werden, die auch alle barrierefrei verwirklicht wurden.
Die Aufstockung erfolgte in traditioneller Holzbauweise, ermöglichte durch Trockenbau eine Vorfertigung und schnellere Bauzeit. Da nicht alle Mieter ausgezogen sind, war dies auch ein zusätzlicher Vorteil.
Ein Ziel war es auch, keinen Unterschied zwischen Bestandswohnungen und neuen Wohnungen zu realisieren. Da die vorhandenen Schächte nicht verändert werden konnten, wurden Bäder und Küchen radikal erneuert, wenn gleich die Flächengrössen unverändert beibehalten werden mussten. Durch konsequentes Herunterbrechen aller Brüstungen wurde allen Wohnungen ein »frisches« Flair verpasst. Balkone für die Bestandswohnungen und Vogelnester in den neuen Wohnungen verbesserten zusätzlich die Wohnqualität erheblich und werden von allen Mietern stark genutzt.
Schon 2020 hatte der Bauherr entschieden, die Heizung und Warmwaser aller Wohnungen auf Pelletsheizung umzustellen. KfW 40 für alle neuen Wohnungen und KfW 55 für alle Bestandswohnungen wurden realisiert. 2 Carsharing-Plätze wurden eingerichtet und für jede Wohneinheit wurden 2 überdachte und abschliessbare Fahrradstellplätze errichtet.

Auszeichnungen

Das Gebäude wurde erst im Dezember 2023 fertig gestellt: Auszeichnungen können noch nicht vorliegen.

Schlagworte

Aufstockung, Umbau, Erweiterung, Balkonanlage, Vogelnester

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 40

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Holz

 

Sekundärenergie

Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

17,00 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

55

 

Anzahl Stellplätze

9

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