LVR-Schule, Bornheim
53332 Bornheim, Wallrafstr. 4
Mit freundlicher Unterstützung von Baier
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Wallrafstr. 4, 53332 Bornheim, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2014
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Aufgabe: Schulneubau in Passivhausbauweise mit offenem Charakter
2009 fiel die Entscheidung für einen Neubau in Bornheim. Ziel war es, eine eigenständige Schule für Kinder mit besonderem sprachlichen Förderbedarf zu errichten – und gleichzeitig ein Zeichen für Offenheit und Inklusion zu setzen. Auch baulich sollte ein moderner Bau entstehen: ein Schulgebäude im Passivhausstandard.[Gekoppelte Schiebeläden Modell Regensburg] Die Lösung: Kompakter Schulriegel mit flexibler Schiebeladen-Fassade.
Der Standort ist ideal für ein offenes Schulkonzept: Die Schule ergänzt einen vorhandene Campus mit Grund- und Gesamtschule im rheinländischen Bornheim. Dennoch ist der dreigeschossige Neubau eine eigenständige Schule mit separatem Schulhof.
Das Team des Aachener Büros hf HeuerFaust Architekten organisierten die zwölf Klassenräumen, sechs Gruppenräumen sowie Fachunterrichtsräumen entsprechend der Unterrichtsabläufe. Gleichzeitig legten Sie viel Wert darauf, bereits baulich beste Voraussetzungen für einen niedrigen Energieverbrauch zu schaffen. Sie entwarfen einen kompakten Riegel in Ost-West-Ausrichtung. Schiebeläden vor der langen Südfassade schützen die Räume im Sommer vor Überhitzung während im Winter die passive Solarenergie genutzt werden kann.
Doch die Architekten wollten mehr als reine Funktion an der Fassade. Sie wollten eine Fassadengestaltung, die dem Geist der Schule gerecht wird: offen, individuell und flexibel. Daher wendeten Sie sich an den Sonnenschutz-Experten Baier.
Die Glasfassade in den beiden oberen Stockwerken ist eine Alu/Holz-Pfosten-Riegel-Konstruktion. Nach einem strengen Raster wechseln geschlossene Elemente mit Fensterflächen. Die geschlossene Fassade ist mit horizontalen Lärchenlamellen verkleidet.
Für die Verschattung lieferte Baier 32 Schiebeladenrahmen des Schiebeladenmodells Regensburg. Die Füllung erfolgte bauseits. Die gestalterische Idee: Die Läden haben die gleiche Optik wie die geschlossenen Elemente. Bei geöffnetem Laden ruhen sie nahezu unsichtbar vor den holzverkleideten Fassadenteilen. Sind die Schiebeläden geschlossen, entsteht eine durchgängige Holzfassade.
Für diese anspruchsvolle Gestaltung erhielten die 32 Läden eine fassadengleiche Füllung aus Lärchenholz. Baier liefert auf Wunsch auch "nackte" Schiebeladenrahmen aus stranggepressten Aluminiumprofilen, die dann vor Ort mit dem selben Material beplankt werden können, wie die Fassade. Zur Auswahl stehen verschiedene Rahmenoptiken. Bei dem verwendete Modell Regensburg ist der Rahmen kaum wahrnehmbar. Die Lamellen werden in das L-förmige Rahmenprofil eingesetzt und verdeckten es von außen.Die Füllung erfolgt objektspezifisch – beispielsweise mit Alulamellen, Blechen, Glas oder wie in diesem Fall Holzlamellen.
Bei der Führung trafen gestalterischer Anspruch auf den Wunsch nach maximaler Zuverlässigkeit. Hierbei ist die Baier GmbH in ihrem Element. Sie entwickelt maßgeschneiderte Antriebe, die zuverlässig und in Kombination mit moderner Technik die Schiebeläden bewegen. Gleichzeitig ist die Technik dezent in die Konstruktion integriert.
Bei dem Schulneubau muss einerseits eine an die Nutzung und den Sonnenstand angepasst Lichtlenkung erfolgen. Das Ziel ist eine blendfreie und gleichmäßige Belichtung des Raums mit Tageslicht. Andererseits soll die Verschattung das Aufheizen der Räume durch direktes Sonnenlicht verhindern. Allerdings ist bei einem gemeinschaftlich genutzten Objekt eine manuelle Steuerung nicht praktikabel. Baier entwickelt eine automatische Steuerung für die Anlage.
Für die Fassade des Schulneubaus wurde ein auf die Bausituation angepasstes Tragprofil erstellt. Es ist an den Schwertern befestigt. Um die reibungslose Funktionalität zu gewährleisten, übernahm Baier auch die Montage.
Den Namen Ernst-Jandl-Schule erhielt die Schule erst ein Jahr nach dem Umzug. Der Dichter ist bekannt für seine Gedichte, die zum Nachdenken anregen – und dabei oft spielerisch mit Sprache umgehen. Insofern passt er als Namensgeber gut zur Schule.
Die Fassadengestaltung und -verschattung reiht sich hier perfekt ein: Durch die intelligente Steuerung von Sonnenlicht und den spielerischen Umgang mit Materialität entsteht ein optischer und funktionaler Mehrwert für das Gebäude.
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