Architekturobjekt 2 von 8
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024


M 34

84489 Burghausen, Marktlerstr. 34

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekt Gregor Aigner

Ansicht von der Einkaufsstraße - M 34

© Adrienne-Sophie Hoffer

Hofansicht - M 34

© Adrienne-Sophie Hoffer

Konzept Aufstockbarkeit - M 34

© Architekt Gregor Aigner

Alter Eingang neu integriert - M 34

© Adrienne-Sophie Hoffer

Interieur Aufstockung - M 34

© Adrienne-Sophie Hoffer

Balkon Aufstockung - M 34

© Adrienne-Sophie Hoffer

Ausgangssituation, Lage, Modell - M 34

© Architekt Gregor Aigner

Statisches Konzept - M 34

© Architekt Gregor Aigner

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekt Gregor Aigner

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Marktlerstr. 34, 84489 Burghausen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

04.2020

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Architekt Gregor Aigner

Marktlerstr. 34

84489 Burghausen

Deutschland

Bauleistung: Maler, Lackierer

Christian Kagerer Malerfachbetrieb & Industrielackierung

Gewerbepark Lindach B 6

84489 Burghausen

Deutschland

Bauleistung: Elektroinstallation

Elektro Gasslbauer GmbH

Waldberger Str. 3-5

84571 Reischach

Deutschland

Bauleistung: Heizung, Klima, Lüftung

Meisterbetrieb Peter Niedermeier

Burgkirchener Straße 181a

84489 Burghausen

Deutschland

Bauleistung: Trockenbau

Schwanner Innenausbau Gmbh & Co.KG

Gewerbepark Lindach B 13

84489 Burghausen

Deutschland

Bauleistung: Fliesen, Platten

J. Glonegger Marmor-Fliesen-Natursteine

Otto-Hahn-Str. 1

84556 Kastl

Deutschland

Fachplanung

Butz & Neumair GmbH Aufzugbau

Am Hochfeld 1

85232 Bergkirchen

Deutschland

Bauleistung: Hochbau

Auer Georg Bauunternehmen

Holzstraß 1

84494 Lohkirchen

Deutschland

Bauleistung: Estrich, Bodenbeschichtungen

German Estrich GmbH & Co. KG

Schwarzauer Str. 68b

83308 Trostberg

Deutschland

Tel. +49 8621 9885510

info@germanestrich.de

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

2.230 m³

 

Bruttogrundfläche

612 m²

 

Nutzfläche

415 m²

 

Verkehrsfläche

84 m²

 

Wohnfläche

415 m²

 

Grundstücksgröße

315 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

350.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

850.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das nach dem Krieg 1949 errichtete Gebäude wurde als zweigeschossiges Haus mit steilem Satteldach gebaut. Bereits im Jahr 1961 wurde es das erste Mal um eine Etage aufgestockt und mit einem flachen, einfachen Dachstuhl versehen. Bis zum Jahr 2020 wurde das Gebäude immer mal wieder kleinteilig umgebaut. Aufgrund der schon damals massiven Ausführung (40er Außenwände), den großzügigen Geschosshöhen und den von uns durchgeführten statischen Ertüchtigungen, konnte das Gebäude 2020 erneut aufgestockt werden. Einer bedarfsgerechten Anpassung in Zukunft, steht nichts im Weg.
Als wir das Gebäude in der Marktlerstraße 34 in der Haupteinkaufsstraße Burghausens erwarben, fügte es sich unauffällig, weder negativ noch positiv in die Fassadenreihe der Wohn- und Geschäftshäuser ein. Nur wenige Gebäude in der Marktlerstraße waren bisher aufgestockt und modernisiert worden. Die städtebauliche Struktur an dieser Stelle ist geprägt von vielen kleinen Einzelgebäuden, die sich zu einer Zeilenbebauung zusammenfügen. In den ersten Planungsüberlegungen war es für uns besonders wichtig, den  Zugang über den eher unattraktiven Hinterhofbereich nach vorne an die Einkaufsstraße zu legen. Sowohl für die Option, dass man zu einem Arzt oder in ein Büro geht, als auch wenn man privat jemanden besuchen möchte, ist ein Hinterhof eher unangenehm. Hierzu verkleinerten wir die Ladenfläche im Erdgeschoss und erstellten einen neuen, hellen, barrierefreien Zugang zum Haus. Für die neue vermietete Ladenfläche ergab sich durch die kleine Passage eine attraktive zusätzliche Werbefläche. Eine flexible und nachhaltige Planung erschien uns an dieser Stelle von großer Wichtigkeit. Das bestehende Gebäude sollte weitestgehend erhalten und ertüchtigt werden, und in seiner Erscheinung und Technik an die heutige Zeit angepaßt werden. Eine Aufstockung des Bestandes und ein Anbau zum Hinterhof, ermöglichten uns eine bessere Ausnutzung, des wertvollen Standorts. Der Anbau schuf Platz für den Bau eines barrierefreien Aufzugs, den Einbau von neuen Bädern, die Schaffung eines flexiblen zusätzlichen Raumes (Wintergarten, Besprechungsraum, Terrasse) und den direkten Zugang von den privaten Stellplätzen hinter dem Haus. Durch den ständigen Wandel der Nutzungen im urbanen Bereich, Laden - Büro, Büro - Wohnen, ..., sollten, sowohl die Grundrisse des Bestandes, als auch die neue, aufgestockte Etage so geplant werden, dass sie diesem Wandlungsprinzip entsprechen können. Alle Stockwerke können sowohl als Wohnung, als auch als Büro, Praxis oder ähnliche Gewerbeeinheit genutzt werden. Zudem besteht auf allen Etagen die Möglichkeit, Wohnen und Arbeiten zu kombinieren. Nicht zuletzt in den letzten Jahr ist diese Nutzungsoption besonders wichtig geworden. Ob für ein ungeplantes Homeoffice oder unerwarteten Nachwuchs, unsere Grundrisse sind hier flexibel umzunutzen, oder durch kleine bauliche Veränderungen anzupassen. Das hohe Maß an Flexibilität sichert zudem die Wertbeständigkeit des Gebäudes. Die technische und energetische Ausstattung wurde komplett erneuert. Der vorhandene Energieträger Gas wurde durch die Möglichkeit, des Anschlusses von Kaminen oder Pelletöfen in den oberen Etagen ergänzt. Durch die Auskragung an der Süd-West-Seite entsteht ein kleiner Balkon, der gleichzeitig als feststehender Sonnenschutz für die großen Glasflächen im Sommer dient und im Winter, aufgrund des niedrigen Sonnenstands, die Wärme der Sonne bis tief ins Gebäude dringen lässt. Die Gebäudehülle entspricht nun den aktuell hohen Standards an Schallschutz und Energieeinsparung. 

Beschreibung der Besonderheiten

Die bestehende Gebäude und Fundamentstruktur wurde in einem Maß ertüchtigt, dass bei wachsendem Platzbedarf ein bis zwei weitere Etagen aufgestockt werden könnten. Aufgrund der Vorgaben des Statikers mussten hierzu die Kommunwände zur Hauptlastabtragung herangezogen werden; daraus ergaben sich lastverteilende Stahlbetonwände über den Kommunwänden, als ökonomischste Lösung. Dieses Konstruktionsprinzip sollte sich sowohl in der Erscheinung der Aufstockung, als auch mit der Sichtbetonoptik wiederspiegeln. Der Anbau konnte ähnlich einem Regal auf der Rückseite des Hauses als selbstständiges Gebäudeteil ergänzt werden. Die originalen Einbauten aus dem Jahr 1949, wie z.B. die Treppe mit Handlauf, die Holzpodeste und die ehemalige Eingangstür wurden restauriert und mit modernen Materialien, wie Glas, Sichtestrich und neuen Holzelementen ergänzt, was zu einer spannenden Beziehung zwischen Alt und Neu führt.

Nachhaltigkeit

Das Gebäude entspricht den Anforderungen des GEG
Zusätzlich wird das Gebäude noch mit einer PV gestützten Luftwärmepumpe zur Klimatisierung ergänzt.
 

Auszeichnungen

Winner German Design Award 2024

Nominiert für den Brillux Design Award 2023

Engere Wahl beim Architekturpreis Beton 2023

Schlagworte

Nachhaltigkeit, Wiederverwendung, Ressourcenschonung, Flexibilität, Aufstockung, Sanierung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

 

Sekundärenergie

Holz

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

41,80 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

45,00 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

95 %

 

Warmwasser

5 %

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

36

 

Anzahl Wohneinheiten

3

 

Anzahl Stellplätze

4

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