Architekturobjekte
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Steffen Lüttger Freier Architekt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
k.A. Rheinland-Pfalz, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
07.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.093 m³
Bruttogrundfläche
315 m²
Nutzfläche
82 m²
Verkehrsfläche
32 m²
Wohnfläche
190 m²
Grundstücksgröße
859 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
die einen Grundstückskauf doch noch ermöglichten, war auf Bauherrenseite nachvollziehbarer Weise sehr gross.
Das Vertrauen und die Symphatien zwischen Bauherren und Architekt war von Anfang an gegeben und prägen den kompletten Planungs- und Bauprozess.
Jeder Gedanke war erlaubt, jede Diskussion gewollt. Gemeinsam begab man sich auf einen bedürfnis- und lösungsorientierten Entwurfs- und Gestaltungsprozess...
Die Wohn-Vorgaben:
ein funktionales und optimiertes Einfamilienwohnhaus mit eigengenutzter Einliegerwohnung sollte es werden.
Sinnvolle Raumbeziehungen. Kurze Wege. Wenig Flur-, dafür aber lieber mehr Wohnfläche. Angenehme Raumgrössen und -proportionen.
Alles wurde auf die individuellen und persönlichen Bedürfnisse abgestimmt und daraufhin optimiert.
Ein offenes Küchen-Ess-Wohnkonzept war gewünscht, wobei das Wohnen trotzdem einen eigenen Raumbereich bilden sollte.
Diese Bereiche sollten klar von den ausschliesslich durch die Bauherren genutzten Räumlichkeiten mit Bad, Ankleide und Schlafzimmer
getrennt sein.
Auch sollte es eine direkte Anbindung an die Doppelgarage geben.
Im Gartengeschoss wurde eine eigenständige Wohnung, ein kleiner Wellness-Bereich, sowie ein weiterer,
multifunktional zu nutzender Raum neben Heiz-/Technik-/Hauswirtschafts- und Kelleraum angeordnet.
Das Wohn- und Gestaltungskonzept:
nach einer ausführlichen und gründlichen Analyse der äusseren Rahmenbedingungen und inneren Vorgaben stand mit
den ersten Skizzen ein Konzept, welches im Wesentlichen mit dem gebauten Ergebnis bereits übereinstimmt.
Um eine bestmögliche Aussicht und grösstmögliche Privatssphäre zu bekommen, wurde das Gebäude innerhalb der
Bebauungsplanvorgaben vollständig Richtung Hangkante verschoben. Um eine optimale Orientierung nach Süden
und zur Aussicht zu erreichen, wurde die maximal zulässige Hausbreite angestrebt.
So ergeben sich zwei Baukörper, die sich durch ihre unterschiedlichen Nutzungen und Funktionen begründen und differenziert gestaltet wurden.
Strassenseitig ergibt sich ein erster Baukörper mit Eingangsbereich [mit Garderobe, Gäste-WC, Treppenabgang] und Doppelgarage.
Dieser ist in seiner Höhe gegenüber dem zweiten Baukörper mit dem eigentlichen Wohnbereich etwas reduziert und wurde mit einem
horizontalen Attikaverlauf gestaltet.
Der Aussenputz wurde hier in Besenstrich-Optik,farblich in Anlehnung an RAL-Farbton 7016 [anthrazit], ausgeführt. Farbgleich wurden ebenso die
Attikaabdeckung, Vordach, Fassade und das Garagentor, dessen Sicken mit den Klarglasstreifen der Eingangsfassade deckungsgleich
geplant wurde, gewählt.
Ein zweiter, winkelförmiger Baukörper nimmt den Küchen-Ess- und Wohnbereich, sowie den privaten Bad-Ankleide-Schlafbereich
auf.
Dieser Baukörper wurde nicht nur farblich gegenüber dem Eingangsbaukörper im Farbton Palazzo 15 und Fenster im Farbton DB703FS sowie die Attika-
abdeckung im Farbton DB701 abgesetzt, sondern auch mit seiner Geschosshöhe.
Gleichzeitig befindet sich an der südöstlichen Gebäudeecke innerhalb der Gebäudekubatur der eingerückte, erdgeschossige Balkon.
Dieser zweite Baukörper hat zwei ansteigende Attikaverläufe, deren Hochpunkt am Schnittpunkt der Balkonecke liegt.
Die differenzierte Geschosshöhe in Verbindung mit der erforderlichen Gefälledämmung führte zu dem steigenden/fallenden Attikaverlauf , und ermöglicht
ein sinnvolles Gefälle der extensiven Dachbegrünung - durchaus im Sinne des "form follows function".
Diese südöstliche Gebäudeecke ist gleichzeitig auch das auffälligste äussere Gestaltungselement:
die Aussenwände folgen der Gebäudekubatur während gleichzeitig die Ess- und Wohnzimmerfassade
zurückspringen und dadurch den Balkon bilden. Die Betondecke wurde an dieser Stelle ausgespart, so
dass die Wirkung der Vouten mit ihrem schrägen Verlauf nochmals verstärkt wird. Aber auch hier gilt:
der schräge Voutenverlauf vergrössert die Aus- und Fernsicht, der Balkon öffnet sich zur Landschaft,
bildet Brüstung- und Verschattungselement und ist damit wiederum mehr als ein ausschliessliches
"Gestaltungselement" - "form follows function".
Durch die Vouten wirkt der Balkon als Aussen- und Innenraum zugleich.
Die Wirkung der Vouten als eigenständiges Gestaltungselement wird durch das allseitig gegenüber dem Erdgeschoss zurückspringende
Gartengeschoss verstärkt.
Einfache, aber wohlüberlegte Gestaltungselemente strukturierern, zonieren und prägen den Innenraum:
hier gliedert ein holzverkleideter Block den Eingangs- und Garderobenbereich und nimmt das Gäste-WC sowie die Vorratskammer auf.
Um die Wirkung eines "massiven" Holzblockes zu verstärken, wurden diese beiden Türen flächenbündig ausgestaltet, wobei die Tür ins
Gäste-WC nach Innen durchschlagen muss.
Eigens für dieses Gestaltungselement wurden die Lichtschalter entwickelt, die mittlerweile als Gebrauchsmuster eingetragen
sind. Dezent und unauffällig, gestaltet und funktional. Und in jeder Schalterstellung absolut flächenbündig - "form follows function".
Dem hölzernen Block steht ein Block in Betonoptik als zweites raumgliederndes Element gegenüber.
Dieser führt vom Eingangsbereich mit einem flächenbündig eingelassenen Garderobenschrankelement, in dem unauffällig die Tür zum privaten
Bereich der Bauherren integriert ist, weiter zur raumhohen Verbindungstür zur Garage.
Gleichzeitig leiten der "Betonblock" mit der Garderobe weiter in den Küchen-Ess-Wohnbereich, der dort den "schwebenden" Esszimmerschrank
mit Weinkühlschrank, sowie den über Eck positionierten Kamin aufnimmt und letztendlich zur Wohnzimmerwand wird.
Innerhalb des "Betonblocks" konnte in Gebäudemitte das Ankleidezimmer sinnvoll angeordnet werden.
Der private Bereich ist klar und funktional gegliedert und detailreich gestaltet.
Gegenüber der Ankleide liegt mit gläserner Schiebetür abgetrennt das Bad, wodurch Tageslicht bis in Hausmitte fällt.
Im direkten Anschluss befindet sich das Schlafzimmer.
Über die parkett-belegte Treppe führt der Weg ins Gartengeschoss.
Hier scheint die Einliegerwohnung durch ihre grosszügige Verglasung fliessend in den Garten überzugehen.
Unterhalb des erdgeschossigen Balkons befindet sich eine dem kleinen Wellnessbereich vorgelagerte überdachte Terrasse.
Auf der Hangseite wurden die erforderlichen Nebenräume angeordnet.
Zusammenfassung:
ein nachvollziehbares Konzept und ergebnisorientierte Diskussionen ermöglichen das sehr persönliche Wohngefühl.
Beschreibung der Besonderheiten
die nach Aussen hin auffälligste Besonderheit ist die voutenförmige Fassadenöffnung im Balkonbereich, die sich mit steigendem und fallendem
Gefälle maximal zur Aussicht hin öffnet.
Dieser Baukörper hat eine zweiseitig ansteigende Attika [beginnend am Küchenerker, sowie im EG-Bad], deren Hochpunkt am Schnittpunkt der Vouten liegt.
Im Balkonbereich befindet sich als weitere, vor allem geometrische Besonderheit, das Balkongeländer mit seiner reelingartigen Ausbildung.
Attika:
beide Gebäudeteile haben aus gestalterischen und funktionalen Gründen unterschiedliche Attikaverläufe.
Der Eingangsbaukörper hat einen horizontalen Attikaverlauf,
der zweite Baukörper mit Küche-Ess-Wohnbereich, sowie Ankleide-Bad-Schlafzimmer zwei steigenden Attikalinien,
deren Hochpunkt sich am Balkon - dem Fenster zur Landschaft - befindet.
Innenraum:
Detailierungsaufwand für eine einfache Erscheinung und Wirkung des wegebegleitenden "hölzernen Blockes" mit seiner
individuellen Lösung der Gestaltung der notwendigen Lichtschaltern und den flächenbündigen Türen.
Der "Betonblock" als zweites raumgliederndes Element.
Lichtschalter:
Dem Entwurfsprozess und der Gestaltungsabsicht folgend, wurde eine "unsichtbare", nicht-auffällige und nicht-störende
Lösung gesucht - und nicht gefunden.
Um eine möglichst homogene Oberfläche zu erzielen und dennoch die erforderlichen Einbauten miteinander in Einklang
bringen zu können, wurde die vorliegende Lösung entwickelt. Die Schalter ersetzen die Abdeckrahmen und sind zur notwendigen
Revisionierbarkeit abnehmbar. Das Besondere: in keiner Stellung tritt der Schalter vor die Wandoberfläche. Die Schalter werden
zu einem Teil der Wand. Integriert, inszeniert und unauffällig.
Betonoptik:
mit einer Spachteltechnik wurden auf die entsprechenden Wandflächen vollflächig Marmorputz aufgezogen,
Betonfolie eingelegt und mit Schutzsiegel in matt behandelt.
Bad:
im EG-Bad wurden Grossformatfliesen in der Grösse von 3 x 1m passend geschnitten und verlegt, so dass man hier mit insgesamt 9 Fliesen
den Raum auf Boden und Wand einheitlich, dezent und fast fugenlos gestalten konnte.
Besondere Besonderheit:
die vertrauensvolle Zusammenarbeit und konstruktive Diskussionsbereitschaft über alle baulichen, planerischen und gestalterischen Punkte.
Im Sinne des Konzeptes. Im Sinne der Bauherren.
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundärenergie
Solarthermie
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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