Architekturobjekt 27 von 31

Architekturobjekte


Mainkai Würzburg

97070 Würzburg, Büttnerstraße

Mit freundlicher Unterstützung von Kronimus Betonsteinwerke

Außenansicht - Mainkai Würzburg

© Conné van d’Grachten

Außenansicht - Mainkai Würzburg

© Conné van d’Grachten

Außenansicht - Mainkai Würzburg

© Conné van d’Grachten

Außenansicht - Mainkai Würzburg

© Conné van d’Grachten

Außenansicht - Mainkai Würzburg

© Conné van d’Grachten

Außenansicht - Mainkai Würzburg

© Conné van d’Grachten

Mit freundlicher Unterstützung von Kronimus Betonsteinwerke

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Büttnerstraße, 97070 Würzburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

06.2013

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Stadt- und Raumplaner

Klinkott Architekten

Kaiserstr. 235

76133 Karlsruhe

Deutschland

Tel. +49 721 9212590

mail@klinkott-architekten.de

Fachplanung: Verkehrswesen

Ingenieurbüro Maier GmbH

Leistenstraße 8

97082 Würzburg

Deutschland

Fachplanung: Wasserwesen

DG Ingenieure

Hebbelstr. 7

97072 Würzburg

Deutschland

Tel. +49 931 797080

info@dggruppe.de

Bauherr

Stadt Würzburg

Beim Grafeneckart 1

97070 Würzburg

Deutschland

Verwendete Produkte

Kronimus Betonsteinwerke

Pflasterbeläge

Pflastersteine City Truck

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ob als Rückgrat der Kulturlandschaft Mainfranken oder als Verkehrsachse von der Historie bis zur Gegenwart – der Main spielt für Würzburg seit je her eine entscheidende Rolle. Eine Rolle, deren Kehrseite die Stadt im Laufe seiner Geschichte schon oft mit verheerenden Hochwassern „bezahlen“ musste. So überfluteten die sogenannten Jahrhundert-Hochwasser regelmäßig den denkmalpflegerisch sensiblen Altstadtbereich auf der rechten Flussseite zwischen Friedens- und Ludwigsbrücke – mit immensen Schäden für die historische Bausubstanz. Die fast jährlich auftretenden, kleineren Ereignisse rückten das Thema Hochwasserschutz zudem seit langem fortlaufend in den Fokus. Und so wurden bereits im Zuge des Wiederaufbaus der Nachkriegsjahre mit der Errichtung einer Hochwasserschutzmauer, im Volksmund als „Stadtbalkon“ bezeichnet, bauliche Gegenmaßnahmen ergriffen.

Der Mainkai wird zur Flaniermeile

Ende der 1990er begannen dann die Planungen für eine umfassende Maßnahme, deren Investitionsvolumen von über 23 Mio. Euro die Stadt gemeinsam mit dem Freistaat Bayern stemmte: der Hochwasserschutz in Würzburg mit einher gehendem Ausbau der Straßenführung, der Neubau der Mainkai-Promenade und die Erneuerung der Ufermauern im Mainvorland. Zu den zentralen Maßnahmen gehört die Verstärkung der als Achillesferse erkannten, bestehenden Schutzmauer durch eine zusätzliche Stützkonstruktion, die dem errechneten Wasserdruck dauerhaft standhält und dabei das empfindliche Stadtbild nicht stört. Unter Projektleitung des Baureferats der Stadt  Würzburg wurden, gewerkspezifisch, vier Ingenieurbüros mit der Planung der Großmaßnahme beauftragt. Das Konzept von Klinkott Architekten aus Karlsruhe, zuständig für den Bereich Städtebau und Außenbereiche, basiert auf einer kleinen aber bedeutsamen Verlagerung der Verkehrsführung im zentralen Bereich des etwa ein km langen Uferabschnittes. Hier entstand eine Platzanlage, die nicht nur einen beeindruckenden Blick auf die identitätsstiftende Marienfeste bietet. Vielmehr unterstützt der neue Mainkai die stadträumlichen Verweilqualitäten – mit Baumpflanzungen und gastronomischen Angeboten. Eine durchgängige Uferpromenade schließt im Norden an die historische Silberstiege der alten Mainbrücke an und führt im Süden zu den neuen Schiffsanlegern.

Beteiligung schafft Akzeptanz

Die Ausgestaltung des Hochwasserschutzes erfolgte stadträumlich und konstruktiv unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Gegebenheiten: im nördlichen Bereich baulich und bezugnehmend auf die Anforderungen von Anliegern und Denkmalschutz; im südlichen Bereich sowohl mit baulichen als auch mobilen Elementen, die in die Platzgestaltung integriert wurden. Die planmäßige Sperrung und Überflutung der nahen Uferbereiche im Hochwasserfall war mit entscheidend für die Wahl der Flächenbefestigung. Um die dauerhafte Ablagerung von Flussschlamm zu verhindern und die regelmäßige Reinigung zu erleichtern, entschieden sich die Verantwortlichen auf eine partielle Verlegung mit halbfesten Fugen – eine spezifische Technik, entwickelt und perfektioniert von den Ingenieuren der Stadt Würzburg. Abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit, lässt das ausgeklügelt gemischte Fugenmaterial Versickerung mehr oder minder stark zu. Bereiche der Mainkai-Promenade, die zusätzlich durch rangierenden Busverkehr beansprucht werden, wurden gänzlich in gebundener Bauweise realisiert, fußläufige Bereiche, wie entlang des Willy-Brandt-Kais auf die gängige, ungebundene Weise. Objektübergreifend entschieden sich die Verantwortlichen für die geschliffen und glanzgestrahlte Oberfläche „Würzburg Nr. 776“ von Kronimus, einem hellen Grauton mit dunklen Akzenten, der eigens für das Projekt realisiert wurde. Nach seiner Einweihung im Juli 2013 fand das Projekt auch durch die starke Mitbeteiligung schnell eine hohe Akzeptanz bei Bevölkerung und beim Tourismus. Die Gesamtmaßnahme konnte zudem die Fachwelt überzeugen und wurde u.a. beim Deutschen Städtebaupreis 2012 ausgezeichnet.
 

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