Architekturobjekte
Mainkai Würzburg
97070 Würzburg, Büttnerstraße
Mit freundlicher Unterstützung von Kronimus Betonsteinwerke
Mit freundlicher Unterstützung von Kronimus Betonsteinwerke
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Büttnerstraße, 97070 Würzburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
06.2013
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Mainkai wird zur Flaniermeile
Ende der 1990er begannen dann die Planungen für eine umfassende Maßnahme, deren Investitionsvolumen von über 23 Mio. Euro die Stadt gemeinsam mit dem Freistaat Bayern stemmte: der Hochwasserschutz in Würzburg mit einher gehendem Ausbau der Straßenführung, der Neubau der Mainkai-Promenade und die Erneuerung der Ufermauern im Mainvorland. Zu den zentralen Maßnahmen gehört die Verstärkung der als Achillesferse erkannten, bestehenden Schutzmauer durch eine zusätzliche Stützkonstruktion, die dem errechneten Wasserdruck dauerhaft standhält und dabei das empfindliche Stadtbild nicht stört. Unter Projektleitung des Baureferats der Stadt Würzburg wurden, gewerkspezifisch, vier Ingenieurbüros mit der Planung der Großmaßnahme beauftragt. Das Konzept von Klinkott Architekten aus Karlsruhe, zuständig für den Bereich Städtebau und Außenbereiche, basiert auf einer kleinen aber bedeutsamen Verlagerung der Verkehrsführung im zentralen Bereich des etwa ein km langen Uferabschnittes. Hier entstand eine Platzanlage, die nicht nur einen beeindruckenden Blick auf die identitätsstiftende Marienfeste bietet. Vielmehr unterstützt der neue Mainkai die stadträumlichen Verweilqualitäten – mit Baumpflanzungen und gastronomischen Angeboten. Eine durchgängige Uferpromenade schließt im Norden an die historische Silberstiege der alten Mainbrücke an und führt im Süden zu den neuen Schiffsanlegern.
Beteiligung schafft Akzeptanz
Die Ausgestaltung des Hochwasserschutzes erfolgte stadträumlich und konstruktiv unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Gegebenheiten: im nördlichen Bereich baulich und bezugnehmend auf die Anforderungen von Anliegern und Denkmalschutz; im südlichen Bereich sowohl mit baulichen als auch mobilen Elementen, die in die Platzgestaltung integriert wurden. Die planmäßige Sperrung und Überflutung der nahen Uferbereiche im Hochwasserfall war mit entscheidend für die Wahl der Flächenbefestigung. Um die dauerhafte Ablagerung von Flussschlamm zu verhindern und die regelmäßige Reinigung zu erleichtern, entschieden sich die Verantwortlichen auf eine partielle Verlegung mit halbfesten Fugen – eine spezifische Technik, entwickelt und perfektioniert von den Ingenieuren der Stadt Würzburg. Abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit, lässt das ausgeklügelt gemischte Fugenmaterial Versickerung mehr oder minder stark zu. Bereiche der Mainkai-Promenade, die zusätzlich durch rangierenden Busverkehr beansprucht werden, wurden gänzlich in gebundener Bauweise realisiert, fußläufige Bereiche, wie entlang des Willy-Brandt-Kais auf die gängige, ungebundene Weise. Objektübergreifend entschieden sich die Verantwortlichen für die geschliffen und glanzgestrahlte Oberfläche „Würzburg Nr. 776“ von Kronimus, einem hellen Grauton mit dunklen Akzenten, der eigens für das Projekt realisiert wurde. Nach seiner Einweihung im Juli 2013 fand das Projekt auch durch die starke Mitbeteiligung schnell eine hohe Akzeptanz bei Bevölkerung und beim Tourismus. Die Gesamtmaßnahme konnte zudem die Fachwelt überzeugen und wurde u.a. beim Deutschen Städtebaupreis 2012 ausgezeichnet.
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