Architekturobjekte
Mandala aus Keramikfliesen
4000 Basel, Hüningerstraße 121, Schweiz
Mit freundlicher Unterstützung von GUTJAHR Systemtechnik
Mit freundlicher Unterstützung von GUTJAHR Systemtechnik
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hüningerstraße 121, 4000 Basel, Schweiz
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
01.2014
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Kunst ist nicht nur für Museen da: Das beweist der Schweizer Künstler Peter Regli mit einem außergewöhnlichen Werk aus der Reihe „Reality Hacking“. Vor dem Novartis-Werk Sankt Johann in Basel gestaltete er ein Mandala aus Keramikfliesen auf einem Verkehrskreisel – nicht nur aus der Vogelperspektive ein beeindruckendes Werk. Doch die Umsetzung stellte den Verarbeitungsbetrieb vor große Herausforderungen. Denn das über den hohen Fugenanteil eingeleitete Sickerwasser sollte sicher und gleichzeitig unsichtbar abgeführt werden, um das Kunstwerk nicht zu beeinträchtigen.
Stolze 12,5 Meter Durchmesser hat das Mandala von Peter Regli. Zudem liegt es an einer eher ungewöhnlichen Stelle für ein Kunstwerk: auf einem Verkehrskreisel vor dem Novartis-Werk. Dadurch ist das klassische Kreisbild sowohl für die Novartis-Mitarbeiter in den angrenzenden Bürogebäuden als auch für Autofahrer ein echter Hingucker. Der Künstler hatte die Verlegung der 885 Keramikfliesen in drei verschiedenen Formaten detailliert geplant, Agrob Buchtal einen Teil der 11 Farben eigens entwickelt. Bei der Verarbeitung ging es deshalb auch darum, die hochwertigen und individuellen Fliesen dauerhaft vor Schäden zu schützen.
Herausforderung: viele Fugen – wenig Gefälle
Denn grundsätzlich sind Fliesen der ideale Belag für ein solches Projekt – sofern die Konstruktion ausreichend entwässert wird. Und genau hier lag die Herausforderung von Reglis Kunstwerk. Der Unterbau des Mandalas besteht aus einer Schottertragschicht, auf der ein Ortbeton im Gefälle eingebaut wurde. Eingefasst wird das Ganze von einem Betonring aus sechs vorgefertigten Elementen. Mit 1,2 % lag das Gefälle unter den laut SIA-Norm geforderten 1,5%. Hinzu kamen 732 Meter Fugen. Durch diesen hohen Fugenanteil musste mit einem erhöhten Eintrag von Sickerwasser gerechnet werden. Zwei weitere kritische Punkte: Zum einen konnte der Drainmörtel nicht direkt auf dem Beton aufgebracht werden – Drainmörtel alleine sind nicht kapillarbrechend, das heißt Stauwasser steigt im Mörtel auf und hätte innerhalb kürzester Zeit zu Ausblühungen in den Fugen geführt. Zum anderen durfte die Entwässerung auf keinen Fall sichtbar sein. Denn das hätte den Gesamteindruck des Kunstwerks massiv beeinträchtigt.
Aufgrund dieser Anforderungen kam schließlich die Flächendrainage AquaDrain EK von Gutjahr zu ihrem „künstlerischen“ Einsatz – für Martin Smid vom Verarbeitungsbetrieb HESS AG LIESTAL eine perfekte Lösung. „Zur Sicherheit haben wir aber bei Gutjahr nachgefragt, ob die Verlegung auch unter diesen Umständen möglich ist.“ Der Entwässerungsspezialist konnte guten Gewissens zustimmen. „Die unter dem Mandala verlegte Flächendrainage AquaDrain EK mit 16 mm Höhe behält ihre volle Funktionsfähigkeit schon bei einem Gefälle von 1,0 %. Wichtig ist nur, dass sich keine Pfützen mit mehr als 12 mm stehendem Wasser bilden“, sagt Gutjahr-Geschäftsführer Ralph Johann.
Lösung: Hochleistungsdrainage
AquaDrain EK ist eine kapillarpassive Flächendrainage für die feste Verlegung von Fliesen und Naturstein in Drainmörtel. Das System stelzt den Belag komplett auf. Dadurch bilden die Drainkanäle einen definierten Hohlraum von über 90%, so dass Wasser schnell und effektiv abließen kann. Zudem gelangt kein Stauwasser von der Abdichtung zurück in den Belag. Durch die Hinterlüftung trocknet die gesamte Konstruktion schneller ab. Eine weitere Besonderheit des innovativen Systems ist das Gittergewebe. Es bleibt dauerhaft wasserdurchlässig und ist das einzige mit einem geprüften Langzeittauglichkeitsnachweis. Das heißt, es setzt sich nicht durch die löslichen Kalke im Drainmörtel zu.
Flexibles Drainagesystem ermöglicht verdeckte Entwässerung
Normalerweise kommt das System auf Balkonen oder Terrassen zum Einsatz. „Der Einbau beim Mandala von Peter Regli zeigt jedoch, wie flexibel AquaDrain EK ist“, so Johann. Um eine verdeckte Entwässerung zu gewährleisten, wurde zunächst die Betonplatte mit ca. 16 mm Abstand zum Betonring eingebaut. Darüber verlegte die Firma HESS AG LIESTAL die AquaDrain EK Matte vollflächig. Zusätzlich wurde die Drainagematte vertikal zwischen Drainmörtel und Betonring eingesetzt. Das ermöglicht eine schnelle senkrechte Entwässerung in die Schottertragschicht.
Fachbetrieben bietet Gutjahr seit über 20 Jahren verlängerte Gewährleistungsfristen auf seine Drainsysteme. Beim Mandala von Peter Regli bietet der Entwässerungsspezialist zudem eine Systemgarantie zusammen mit dem Bauchemiehersteller Mapei, der Drainmörtel, Kleber und Fugenmassen geliefert hat. Das bedeutet, dass beide Unternehmen gemeinsam für die Funktionsfähigkeit des kompletten Aufbaus geradestehen.
Über Peter Regli
Der Künstler Peter Regli wurde 1959 in Andermatt (Schweiz) geboren und lebt heute in der Schweiz und den USA. Er hat an der Zürcher Hochschule der Künste studiert und hatte bereits Ausstellungen in der Schweiz und zahlreichen anderen Ländern. Bekannt geworden ist er durch seine Eingriffe in den öffentlichen Raum. Unter dem Oberbegriff „Reality Hacking“ verwendet er Landschaft und alltägliche Objekte, um die Realität auf den Kopf zu stellen. Das Mandala auf dem Verkehrskreisel in Basel ist Projekt Nummer 287.
Schlagworte
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