Architekturobjekte
Marsilius-Arkaden
69120 Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 130
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Im Neuenheimer Feld 130, 69120 Heidelberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
10.2015
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
11- bis 20-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
17.600 m²
Grundstücksgröße
20.000 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Neubau der Marsilius-Arkaden, ein gemischt genutzter Gebäudekomplex, geht zurück auf einen in der EU ausgeschriebenen Investorenwettbewerb, den die Epple Projekt GmbH zusammen mit dem Architekturbüro Hübner+Erhard und Partner im Jahr 2007 gewinnen konnte. Das Objekt bildet städtebaulich eine wichtige Nahtstelle zwischen den Hochhäusern des Neckarvorlandes, den Klinikgebäuden und dem Gästehaus der Universität Heidelberg.
Gebaut wurden zwei zehngeschossige Häuser mit einem quadratischen Grundriss, deren erste beiden Stockwerke über zweigeschossige Arkaden miteinander verbunden sind. Auf dem westlichen Teil des Geländes entsteht ein größerer rechteckiger Bau mit 13 Geschossen. Der zweigeschossige, lineare Sockelbau mit Arkade auf der Ostseite dient als wichtige Nord-Südverbindung von der Mensa zum Neckar. Dort befindet sich publikumsintensive und großräumige Nutzung wie Seminar- und Tagungsräume, eine ökumenische Begegnungsstätte, die Cafeteria und die Räume des Marsilius-Kollegs, eine Säule der Exzellenzinitiative.
Die 10- bis 13-geschossigen Turmgebäude beherbergen Personalwohnungen des Uniklinikums, Büroflächen für Wissenschaftler und für das Marsilius-Kolleg sowie Studentenwohnungen. Die Tiefgarage und erforderliche Technikräume sind im Untergeschoss untergebracht, das den überwiegenden Teil des Grundstücks unterbaut.
Im Südturm befinden sich eine ökumenische Einrichtung der beiden großen Kirchen sowie Wohnungen für das Klinikum, im Nordturm das Marsilius-Kolleg Heidelberg, die Einrichtung „ZIM“ des Universitätsklinikums und weitere Wohnungen für die Universität. Die Büro- und Konferenzräume des Westturms werden von Mitarbeitern und Forschern des Universitätsklinikums Heidelberg genutzt. Die Wohnnutzung beschränkt sich ausschließlich auf studentisches Wohnen und Personalwohnungen der Universität.
Die unterschiedlichen Nutzungen spiegeln sich auch in den Plänen des Architekturbüros wieder: Ab dem zweiten Obergeschoss unterscheiden sich die drei Turm-Baukörper in punkto Grundriss und Wandformen teils erheblich voneinander. Die anspruchsvolle Architektur wurde teils in Sichtbeton, teils in Trockenbau ausgeführt.
Namensgeber des anspruchsvollen Gebäudekomplexes ist das Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg. Es schlägt die wissenschaftliche Brücke zwischen den Wissenschaftskulturen am Standort Heidelberg. Durch Gespräche und gemeinsame Projekte sollen die Verständigung und Zusammenarbeit insbesondere zwischen den Natur- und Lebenswissenschaften einerseits und den Geistes-, Kultur-, Sozial- und Rechtswissenschaften andererseits gefördert werden. Das Marsilius-Kolleg ist seit 2007 Teil des Heidelberger Zukunftskonzepts in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder und wird im neuen Objekt rund 1.100 m² nutzen.
Trockenbau für eine höhere Wirtschaftlichkeit
Grund und Boden sind auf dem Gelände des Klinikums – u.a. bedingt durch die Begrenzung durch den Neckar – äußerst kostbar. Eine der Anforderungen des Bauherrn war daher, den Platz so gut wie möglich zu nutzen. Außerdem sah das Architekturkonzept vor, wechselnd in verschiedenen Geschossen geschlossene Wandpartien auszuführen. Aus statischen Gründen schieden Beton und Mauerwerk aufgrund des Gewichtes aus. So entschied man sich für die Knauf Außenwand mit AQUAPANEL® Technologie in unterschiedlichen Konstruktionsweisen.
Allen Konstruktionen ist die besonders schlanke und leichte Bauweise zu Eigen, und darüber hinaus lassen sich alle gewünschten Dämmwerte und hohe Brandschutzwerte erreichen sowie verschiedene Oberflächen realisieren. Die Knauf Außenwand überzeugte die Verantwortlichen auch durch die schnelle Montage und die geringen Trocknungs- und Wartezeiten.
Durch ihre geringere Wandstärke bietet die Außenwand im Vergleich zu Mauerwerk bis zu 3% mehr nutzbaren Innenraum. Aufgrund der Material- und Arbeitskosten können auch niedrigere Investitionskosten erreicht werden – der Anteil dieser Kosten an den Gesamtbaukosten ist niedriger als bei Mauerwerk. Die Bauzeitverkürzung beim Objekt entstand auch dadurch, dass die Montage der Außenwand teilweise ohne Gerüst durchgeführt werden konnte.
Knauf Außenwand als Doppelständerkonstruktion in einschalig vorgestellter MontageBeim sogenannten Marsilius-Turm im Norden und dem Südturm wurden die Außenwände im EG und 1.OG von der Firma Jäger Ausbau, Dettelbach, mit einer vorgestellten Montage realisiert. Sie ermöglicht grundsätzlich eine verbesserte Wärmedämmung eines Gebäudes, was bei den Marsilius-Arkaden auch gefordert wurde. Diese Bauweise eignet sich ideal für Wohn- und Bürogebäude in hochpreisigen Lagen. Durch die Verlegung des äußeren Ständerwerks und der darin enthaltenen mineralischen Dämmung vor die Geschossdecke werden in diesen Bereichen die Wärmebrücken minimiert – eine Lösung, die den Wärmeverlust im Winter minimiert und im Sommer für ein komfortableres Raumklima sorgt.
Zur Vermeidung eines Brandüberschlages wurde eine massive Brüstung vorgesehen. Das äußere Ständerwerk wurde an den Deckenköpfen der Rohdecke über EG mittels Stahlwinkel befestigt. Diese Winkel wurden durch einen Statiker dimensioniert und statisch nachgewiesen. Als Unterkonstruktion für die Wand dienten horizontale
UW 100 Metallprofile in C3, welche an die Stahlwinkel befestigt wurden.
Vertikal wurden UA 100 Metallprofile in C3 in die UW 100 Metallprofile eingestellt und mit Anschlusswinkeln
Die Unterkonstruktion erfolgte auf Grund der Windlasten als Doppelständerwerk in Rücken an Rücken-Montage mit 2 mal UA-Profilen 100/40/2. In den Randbereichen der Wände wurden aufgrund der hohen Windlasten die Abstände der Profile des Ständerwerks deutlich auf ca. 15-20 cm reduziert, je das Raster.
Gut gedämmt
Die Dämmung, realisiert mit der Knauf Insulation Metallbau-Dämmplatte FCB 035 A1, nicht brennbar, beträgtim voll ausgedämmten Doppelständerwerk 175 mm, aufgeteilt auf 100 mm (äußeres Ständerwerk) und 75 mm (inneres Ständerwerk). Nach dem Aufbringen der ersten Lage AQUAPANEL® Cement Board Outdoorauf das äußere Ständerwerk und Verspachtelung aller Fugen und Schraubenköpfe mit AQUAPANEL® Fugenspachtel - grau sowie Armierung aller Fugen mit AQUAPANEL® Fugenband (10 cm)wurde zunächst die AQUAPANEL® Tyvek® Water-Resistive Barrier (Wassersperre) aufgebracht und lediglich mit einem Doppelklebeband mechanisch befestigt.Danach erfolgte die zweite LageAQUAPANEL® Cement Board Outdoor. Hier wurden ebenfalls die Fugen und Schraubenköpfe (AQUAPANEL® Maxi Schrauben) mit AQUAPANEL® Fugenspachtel - grau und AQUAPANEL® Fugenband (10 cm) aus dem AQUAPANEL System armiert.
Die AQUAPANEL® Cement Board Outdoor hält jeder Witterung inklusive starken Temperaturwechseln stand und ist zudem schimmelresistent.
Anschließend wurde eine weitere Wärmedämmung auf die AQUAPANEL® Cement Board Outdoor aufgebracht mit der Knauf Insulation Fassaden-Dämmplatte FPL-035-GS, einer vlieskaschierten Mineralwolle.
Als Fassadenabschluss wurde eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit grau eingefärbten Zementfaserplatten auf einer zusätzlichen Unterkonstruktion montiert. Die Konstruktion erreicht in Verbindung mit der inneren Vorsatzschale die Feuerwiderstandsklasse F90.
Nach innen folgen eine einlagige Beplankung mit Knauf GKFI zur Aussteifung bzw. gegen Verdrehen des äußeren Ständerwerks. Das innere Ständerwerk aus CW 75 Profilen wurde anschließend raumseitig doppelt mit Knauf GKF, 12,5 mm beplankt, inkl. Dampfbremse. Den Abschluss bildet ein Putz in Q2.
Westturm (2. OG bis 12. OG)
Die Realisierung der Außenwände erfolgte hier mittels eingestellter Montage und als Einfachständerwerk mit CW-Profilen 125, in C3. Das Ständerwerk wurde mit 120 mm Knauf Insulation Metallbau-Dämmplatte FCB 035 ausgedämmt, und anschließend doppelt mit AQUAPANEL® Cement Board Outdoor beplankt. AQUAPANEL® Tyvek® Water-Resistive Barrier (Wassersperre) wurde zwischen der 1. und 2. Beplankungslage montiert.
Innen kamen zwei Mal Knauf Bauplatte GKB 12,5mm zum Einsatz, einmal bündig bis zur Brüstung und ein weiteres Mal bis zum Rohboden. Als äußere Fassade montierten die Mitarbeiter von Fa. Uhl, Würzburg eine zusätzliche vorgehängte hinterlüftete Fassade, hier mit Metallkassetten auf eine zusätzliche Unterkonsruktion. In den Loggien wurde auf die Knauf Außenwand (Einfachständerwerk, CW-Profil 125) ein zusätzliches WDVS aufgebracht.
Fazit
Die Knauf Außenwand mit AQUAPANEL® Technologie bietet im Vergleich zu herkömmlichem Mauerwerk eine bessere Umweltbilanz und niedrigere CO2-Emissionen. Der Einsatz dieser modernen Trockenbautechnologie hat sich mehr als gelohnt: Weniger Gewicht – bis zu 75 % weniger Baumasse – bedeutet eine günstigere Tragstruktur als bei einer Ausfachung in Massivbauweise. Die Montage konnte zügig, ohne lange Trocknungszeiten erfolgen. Durch die schnellere Fertigstellung der Gebäudehülle konnten die Folgegewerke im Innenbereich früher beginnen, während im Außenbereich die Oberfläche fertiggestellt wurde. Nicht zuletzt erleichterte die Just-in-Time-Lieferung sowie Komplettlösung aus einer Hand die Logistik auf der Baustelle. Die Vorgehensweise bei der Errichtung der Marsilius-Arkaden in Heidelberg entspricht ganz den Ansprüchen an modernes und nachhaltiges Bauen. Insgesamt wurden auf so 94 Wohnungen, 330 Arbeitsräume, 76 Tiefgaragen-Stellplätze und Flächen für Schulungen, Konferenzen und Besprechungen geschaffen. „Die Knauf Außenwand im Trockenbau ermöglicht einen bemerkenswerten Raumgewinn“, so Elmar Sendelbach, Bauleiter der Jaeger Ausbau, Würzburg, „insbesondere beim Westturm. Die Wand ist außerdem leichter und lässt sich mit einer sehr guten Wärmedämmung versehen – insgesamt ein flexibles und wertiges System, dass sich rechnet!“
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